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Inhalt archiviert am 2022-12-02

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Busquin sieht keine Änderungen am Aufbau des RP5 vor

Laut Philippe Busquin, dem designierten Forschungskommissar, kann in Anbetracht der weitreichenden Diskussion im Vorfeld der Verabschiedung des Fünften Rahmenprogramms von dessen Aufbau zu Recht gesagt werden, daß die Erwartungen und Anforderungen der europäischen Bürger korre...

Laut Philippe Busquin, dem designierten Forschungskommissar, kann in Anbetracht der weitreichenden Diskussion im Vorfeld der Verabschiedung des Fünften Rahmenprogramms von dessen Aufbau zu Recht gesagt werden, daß die Erwartungen und Anforderungen der europäischen Bürger korrekt widergespiegelt werden. In seiner Antwort auf den Fragenkatalog des Europäischen Parlaments, der Teil des Verfahrens zur Bestätigung der neuen Kommission ist, sagt Busquin, daß die Forschergemeinde selbst entscheiden werde, ob das Programm den Erwartungen gerecht wird. Seiner Meinung nach wäre die Prüfung nach der Hälfte der Laufzeit der geeignete Zeitpunkt für gegebenenfalls notwendige Änderungen am Aufbau des RP5. Die Forscher werden mit Freude vernehmen, daß Busquin in nächster Zukunft keine Umgestaltung des RP5 beabsichtigt. Busquin will jedoch nach seiner Bestätigung die mit der Verwaltung des Programms beauftragten Personalressourcen prüfen. Er vertritt die Auffassung, daß eine Umgestaltung erforderlich sein könnte, um die Verwaltung des RP5 insgesamt zu verbessern. Weiterhin wird er bei der Vorbereitung des Sechsten Rahmenprogramms selbstverständlich weitestgehend die Erfahrungen mit dem RP5 nutzen. Auf die Frage, ob die nachfrageorientierte Forschung wirksamer als die Forschung aus rein wissenschaftlichem Antrieb sei, entgegnete Busquin, daß beide sich ergänzen und nicht einander gegenübergestellt werden können. Der Aufbau des Fünften Rahmenprogramms, das sowohl nachfrageorientierte Leitaktionen als auch generische Forschungstätigkeiten abdeckt, spiegele diese komplementäre Vorgehensweise wider, so Busquin. Der weitere Erfolg sei jedoch von der Förderung eines größeren Interesses der Öffentlichkeit und insbesondere junger Leute an Wissenschaft und Forschung abhängig. Busquin ist sich klar darüber, was die Erfordernisse einer engeren Koordinierung der Forschungsprogramme und anderer EU-Finanzierungsinstrumente anbelangt. Über den Fonds für regionale Entwicklung könne z.B. der Ausbau der Forschungsinfrastruktur, des Technologietransfers und der Ausbildung unterstützt werden, während das Rahmenprogramm sich auf die Finanzierung eigentlicher Forschungsarbeiten konzentriert. Auch die Gemeinsame Forschungsstelle der Kommission könne dabei eine Rolle spielen; Busquin nannte Beispiele für regionale Projekte, bei denen die GFS ihr wissenschaftliches Fachwissen beisteuern konnte. Angesichts dessen, daß neue regionale Entwicklungspläne für 2000 bis 2006 in Vorbereitung sind, fordert Busquin die Aufnahme integrierter technologischer Entwicklungsstrategien in die einzelnen Pläne. Die Verbesserung der Verfügbarkeit von Informationen zum Programm ist ein Hauptanliegen des Parlaments; dazu bietet Busquin an, regelmäßig vor dem Industrieausschuß des EP (der nun auch für Forschungsangelegenheiten zuständig ist) zu erscheinen, um die Mitglieder des Parlaments (MEP) über das RP5 und weitere forschungspolitische Angelegenheiten auf dem laufenden zu halten. Im Rahmen des RP4 erhielt der Forschungsausschuß des EP von Seiten der jeweiligen Direktoren regelmäßige Informationen zu bestimmten Programmen; Busquin ist bereit, dies auch unter dem RP5 so fortzusetzen. Er beabsichtigt weiterhin, diesen Prozeß auszudehnen, um den Ausschuß regelmäßig über die Arbeit in den Programmausschüssen zu unterrichten. Daneben möchte er neue Wege der Kommunikation zwischen der Gemeinsamen Forschungsstelle und dem Parlament prüfen, die nach seiner Auffassung zur Zeit noch fehlen. Abschließend nennt Busquin in seiner Antwort auf die Frage, nach welchen Kriterien sein Erfolg als Kommissar beurteilt werden sollte, vier Ziele: - das Interesse der Bürger an den konkreten Errungenschaften der europäischen Forschung zu wecken; - bei den jüngeren Generationen einen Sinn für die Forschung zu entwickeln; - zur Lösung der Hauptprobleme der europäischen Gesellschaft beizutragen; - zur Verbesserung der Produktivität und Schaffung von Arbeitsplätzen durch die Vernetzung und Nutzung des Wissens beizutragen. Busquin war in seinem Heimatland Belgien Kernphysiker, bevor er Ministerämter auf regionaler und nationaler Ebene bekleidete, und bringt somit berufliche Erfahrung und Interesse an seinem Aufgabenbereich mit. Vor dem für den 1. September 1999 geplanten Erscheinen Philippe Busquins vor dem Industrieausschuß, bei dem er persönlich auf weitere Fragen eingehen wird, sind die MEP nun damit beschäftigt, seine Antworten auszuwerten. Das Parlament soll dann am 15. September über die Bestätigung der gesamten Kommission abstimmen. Wenn alles nach Plan geht, tritt die neue Kommission am 17. September ihr Amt an.