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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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Liikanen: Gemeinsame Biotechnologie-Politik ist für Europa essentiell

Europas Ziel, eine wissensbasierte Gesellschaft zu werden, sein innovatives Potenzial und sogar der Versuch, einen Europäischen Forschungsraum (EFR) zu errichten, könnten bedroht werden, wenn nicht eine kohärente Biotechnologie-Politik geschaffen wird, so das für Unternehmen u...

Europas Ziel, eine wissensbasierte Gesellschaft zu werden, sein innovatives Potenzial und sogar der Versuch, einen Europäischen Forschungsraum (EFR) zu errichten, könnten bedroht werden, wenn nicht eine kohärente Biotechnologie-Politik geschaffen wird, so das für Unternehmen und Informationsgesellschaft zuständige Kommissionsmitglied Erkki Liikanen. Bei seiner Rede am 6. November in Mailand auf der Konferenz der Assobiotec (italienische Vereinigung der Bioindustrie) "Hin zu einer europäischen strategischen Vision für die Biotechnologie" wies Liikanen darauf hin, dass es dadurch, dass es sich bei der Biotechnologie um eine Spitzentechnologie handelt, unabdingbar sei, schnell und vorausschauend auf ihre Entwicklung in Europa zu reagieren. Neben der Tatsache, dass diese Grundlagentechnologie zahlreiche Bereiche von der Landwirtschaft bis hin zum Gesundheitswesen beeinflusst, sieht Liikanen die Biotechnologie auch als ein Schlüsselinstrument, um das Ziel der wissensbasierten Gesellschaft zu erreichen, das vom Europäischen Rat von Lissabon 2000 festgesetzt wurde. Die Probleme, die Liikanen zufolge angegangen werden müssten, sind die Zersplitterung der öffentlichen Forschungsbemühungen im Bereich der Biotechnologie, das niedrige Niveau der interregionalen Zusammenarbeit bei Forschung und Entwicklung (FuE) in Europa sowie das Fehlen einer ausreichenden Risikokapitalfinanzierung. Zwar bestehen Strategien sowohl auf EU-Ebene als auch auf Ebene der Mitgliedsstaaten, doch es bleibt noch viel zu tun. "Auch wenn es in Europa auf allen Ebenen zahlreiche politische Maßnahmen gibt, um eine sichere Entwicklung der Biotechnologie zu fördern, ist es von außen gesehen nicht offensichtlich, dass diese ein kohärentes Bild ergeben", meinte Liikanen. Die Strategien müssen den Bedarf an geeigneten Fachkenntnissen zur Weiterentwicklung der europäischen biotechnologischen Forschung angehen und, sobald ein Durchbruch erzielt sein wird, den notwendigen Schutz des geistigen Eigentums. Auch müsse die ethische Dimension der Biotechnologie angesprochen und schließlich ein "stabiler, vorhersehbarer, vertrauenswürdiger regulatorischer Rahmen" geschaffen werden. "Bisher ist in Europa keine kohärente Vision dessen zu Tage getreten, was wir mit der Biotechnologie tun wollen", so Liikanen. Zwar waren Regulierungen wichtig für den Schutz der Umwelt und der Gesundheit sowie für die Verbesserung des Verbrauchervertrauens, hinderliche Regulierungen hingegen können schweren Schaden an "Forschung und Innovation, unseren Bemühungen um die Schaffung eines Europäischen Forschungsraums und letztendlich an der Entwicklung einer wissensbasierten Wirtschaft anrichten." Die Kommission, die bis Ende diesen Jahres eine politische Strategie zur Biotechnologie vorlegen will, hat bereits einen Prozess der Öffentlichkeitsbefragung eingeleitet. Auch wird auf dem Industrierat eine Diskussion zu diesem Thema stattfinden, mit dem Plan, einen Vorschlag für eine "strategische Vision für Biowissenschaften und Biotechnologie" auf dem Europäischen Rat 2002 in Barcelona unter spanischer Ratspräsidentschaft vorzulegen.