Skip to main content
European Commission logo print header

Article Category

Nachrichten
Inhalt archiviert am 2023-03-02

Article available in the following languages:

EU-Projekt fordert mehr Forschung im Hinblick auf eine funktionierende GAP

Den Ergebnissen des EU-finanzierten SASSPO-Projekts (Landwirtschaft für nachhaltige Entwicklung: Dialog über den gesellschaftlichen Bedarf, Problembereiche und politische Optionen) zufolge ist eine langfristige Forschungs- und Politikagenda notwendig, um der gemeinsamen Agrarp...

Den Ergebnissen des EU-finanzierten SASSPO-Projekts (Landwirtschaft für nachhaltige Entwicklung: Dialog über den gesellschaftlichen Bedarf, Problembereiche und politische Optionen) zufolge ist eine langfristige Forschungs- und Politikagenda notwendig, um der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU eine erfolgreiche Zukunft zu sichern. Zielsetzung des Projekts war die Bewertung der Forschungsprioritäten, die zur Unterstützung der Agrarpolitik in der EU notwendig sind, und so Europa auf seinem Weg hin zu einem einheitlicheren und nachhaltigeren Konzept für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung zu helfen. SASSPO hat politische Dialoge organisiert, mit denen die Hauptinteressengruppen zusammengeführt wurden. Zu diesen gehören die EU-Mitgliedstaaten, die Europäische Kommission, Umweltschützer, Bauernorganisationen und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Auf der Grundlage der durch die Diskussionen gewonnenen Ergebnisse wurden vier politische Briefings organisiert, die die für den agrarpolitischen Entscheidungsfindungsprozess notwendige Forschung abstecken sollten. Ein Hauptergebnis war die Feststellung des Bedarfs nach einer weiterreichenden Rechtfertigung für die GAP. Das Projekt empfiehlt, dass Optionen für eine demokratischere Entscheidungsfindung innerhalb der GAP untersucht werden sollten, die die Mitwirkung eines breiteren Spektrums von Interessengruppen zulassen. Die Ergebnisse rufen auch zu mehr Forschung zu den wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Auswirkungen der GAP auf und schlagen vor, nach Wegen zur Verbesserung der Komplementarität der GAP mit anderen politischen Maßnahmen der EU zu suchen. Europas ländliche Regionen haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert, trotzdem gibt es auf regionaler und subregionaler Ebene nur wenige Daten zu den Veränderungsmustern in der landwirtschaftlichen Produktion und der ländlichen Wirtschaft. Ebenso existiert ein Mangel an Daten aus den neuen EU-Mitgliedstaaten. Viele von ihnen stehen nun vor einem Problem, da die vor dem Beitritt gesammelten statistischen Daten nicht nach EU-Standards zusammengetragen wurden. Diese Informationen könnten zur Bestimmung der zuständigen Verwaltungsebene (EU, national, regional, lokal) für die einzelnen politischen Maßnahmen eingesetzt werden. Eine zentrale Antriebskraft für den landwirtschaftlichen Wandel ist die technologische Entwicklung, und das Projekt empfiehlt Forschung zu den Auswirkungen neuer Technologien auf die Wirtschaft, die Natur, die Produzenten und die Verbraucher. Zur Nachhaltigkeit stellt das Projekt fest, "dass ein besseres Verständnis der Maßnahmen zur Erhöhung der biologischen Vielfalt notwendig ist, ebenso wie der Auswirkungen landwirtschaftlicher Produktionssysteme auf die biologische Vielfalt." Von der Landwirtschaft wird durch die Produktion von Energiepflanzen ebenfalls ein Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels erwartet. Die EU hat sich zu einer erheblichen Erhöhung der Nutzung von Biokraftstoffen selber verpflichtet. Das Projekt schlägt Forschung zu Kosten und Nutzen der verschiedenen Arten von Biokraftstoffen, einschließlich der Auswirkung auf die weltweiten Rohstoffpreise vor. Das SASSPO-Team empfiehlt außerdem Forschungsmaßnahmen, um unterschiedliche regionale Potenziale bei der Produktion von Biokraftstoffen und ihrer gesellschaftlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen auf ländliche Gebiete zu ermitteln. Schließlich rät das Projekt zur verstärkten Nutzung von politischen Dialogen, ähnlich denen des Projekts, die in zukünftige Entscheidungsfindungsprozesse eingebracht werden sollen. Nach Ansicht des Projektes sollten diese Debatten außerhalb der üblichen Strukturen stattfinden und alle Arten von Interessenvertretern einschließen, insbesondere Nichtregierungsorganisationen (NRO). Im Hinblick auf die Reform der GAP, die für 2013 erwartet wird, sollten diese politischen Dialoge zwangsläufig zukunftsorientiert sein.