CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Changing families and sustainable societies: Policy contexts and diversity over the life course and across generations

Article Category

Article available in the following languages:

Aktueller Blick in die Familien und die Gesellschaft von morgen

Eine EU-Initiative untersuchte die Vielfalt von Familienformen und neue Familienkonfigurationen, um eine solidere Grundlage für die Politikgestaltung auf europäischer, nationaler und lokaler Ebene zu schaffen.

Gesellschaft icon Gesellschaft
Grundlagenforschung icon Grundlagenforschung

Wesentliche Veränderungen in den Familienmustern in ganz Europa haben Einfluss auf den Lebensverlauf von Familien genommen – auf die Abfolge und das Tempo, in dem bestimmte Ereignisse wie Heirat und Geburt im Leben der Menschen eintreten. Das von der EU finanzierte Projekt FAMILIESANDSOCIETIES hat den Erkenntnisstand zur Familienentwicklung in Europa und den daraus resultierenden Aufgaben gefördert. Das Team von FAMILIESANDSOCIETIES der unterzog außerdem gefährdete und angreifbare Familien, und zwar Alleinerziehende und Großfamilien, in Partnerschaften Zusammenlebende, gleichgeschlechtliche Familien und Stieffamilien, einer Untersuchung. In den Erkenntnissen spiegelt sich wider, dass die Abstimmung von bezahlter Arbeit und Familienleben der Schlüssel zum Wohlergehen von Familien und Kindern ist, womit die Gesellschaften Schwachstellen minimieren können. Die Projektpartner gingen der Familiendynamik unter Zuwanderern und deren Nachkommen nach. Man stellte eine bemerkenswerte Vielfalt an Partnerschaftsmustern und Familienformen fest, die von der breiten Masse der Gesellschaft und Minderheiten bildenden Subkulturen beeinflusst werden. Die Forschungsgruppen widmeten sich außerdem der Art und Weise, wie Veränderungen in Geschlechter- und Familienfragen ineinandergreifen. Bei frischgebackenen Eltern ergaben Studien, dass die Geburt eines Kindes einer von vielen Wendepunkten war, die zu Veränderungen in der Verteilung der Betreuungsarbeit bei Paaren und der Geschlechterspezifik der Erziehungsrollen führten. Analysen verdeutlichten die bedeutenden Vorteile, die Kinder weniger gebildeter Mütter und aus benachteiligten Verhältnissen insgesamt aus formalen Kinderbetreuung im Vergleich zur Betreuung zu Hause ziehen. Die negative Zusammenhang zwischen der Trennung der Eltern und dem Bildungsstand der Kinder war bei denjenigen mit günstigeren Hintergründen erwiesenermaßen stärker. Andere Befunde ließen erkennen, dass die Art der angebotenen öffentlichen Versorgung Folgen für geschlechtsspezifische und sozioökonomische Benachteiligung hatte. Geldzahlungen verstärkten die geschlechtsspezifische Aufteilung von Aufgaben mehr als die tatsächlichen Betreuungsdienstleistungen, und die Erweiterung des privaten Betreuungsmarkts wirkte auf soziale Benachteiligungen hin. Es wurden drei neue Datenbanken eingerichtet, um die Datenverfügbarkeit für die familienrelevante Politikforschung zu verbessern. Dazu zählen Richtlinien für unterstützte Reproduktionstechnologien, juristische Fragen bei gleichgeschlechtlichen sowie bei Familien mit unterschiedlichen Geschlechtern in Europa sowie EU-familienpolitische Initiativen im Zusammenhang mit Fertilität. FAMILIESANDSOCIETIES stellte unter Beweis, dass die Politik die Vielfalt der Familien anerkennen sollte, dass Gender und soziale Gleichheit notwendige Aspekte einer gesellschaftlichen Nachhaltigkeit sind und dass ökonomische, soziale und juristische Sicherheit entscheidende Bedeutung für das Wohlergehen der europäischen Familien und von Einzelpersonen haben.

Schlüsselbegriffe

Familien, Gesellschaft, Lebensverlauf, FAMILIESANDSOCIETIES, Pflegearbeit, Gender, Lebensbedingungen, Wohlergehen, Benachteiligung

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich