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Integrated ICT Solutions for Smart Personal Protective Equipment for Fire Fighters and First Responders

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Wie eine bessere vorkommerzielle Auftragsvergabe das Leben von Feuerwehrleuten retten könnte

Eine bessere Nutzung des Potenzials der vorkommerziellen Auftragsvergabe (PCP) und die Verhinderung des Todes von Feuerwehrleuten während ihres Dienstes, sind zwei Herausforderungen, die mehr gemeinsam haben, als man denkt. Ein EU-finanziertes Projekt bewältigt mit einer vorkommerziellen Auftragsvergabe für die Entwicklung von intelligenten Körperschutzsystemen für Feuerwehren in ganz Europa beide Probleme zugleich.

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Da die PCP von der Europäischen Kommission als ein wichtiges Instrument zur Anregung von Innovation in Europa angesehen wird, ist diese auch für Unternehmen sehr interessant. Laut der Innovationsplattform für Beschaffungen (Procurement Innovation Platform) war seit 2011 eines von 20 Unternehmen an der öffentlichen Beschaffung innovativer Lösungen beteiligt. Aber was wissen wir genau über die Wirksamkeit von PCP? Welche Ansätze funktionieren und welche nicht? „Wenn Sie sich entscheiden, eine PCP zu initiieren, müssen Sie zuerst sicherstellen, dass es eine Nachfrage auf dem Markt gibt“, sagt Steven Cleeren von VLAIO, Koordinator des Projekts SMART@FIRE. „Es ist nicht sehr nützlich, eine innovative Lösung zu beschaffen, die die Bedürfnisse der Endnutzer nicht erfüllt, und aus diesem Grund erlaubt uns ein konkreter Fall wie jener der Feuerwehranzüge, zu den Feinheiten einer vorkommerziellen Auftragsvergabe zu gelangen, um Innovation zu unterstützen.“ Sicherer im Einsatz dank intelligenter Ausrüstung   Viele Regierungen und Organisationen sind sich einig, dass mehr Sicherheit für Feuerwehrleute eine Notwendigkeit ist. Existierende „intelligente“ Technologien wie Sensoren, GPS und Datenübertragung sowie Visualisierungssysteme könnten Grundvoraussetzungen sein, aber der Markt war bisher nicht in der Lage, diesen Bedarf zu erfüllen: Trotz jüngster Fortschritte bei der persönlichen Schutzausrüstung sterben nach wie vor jedes Jahr mehr als 100 europäische Feuerwehrleute bei Bränden. Das ist teilweise darauf zurückzuführen, dass sich die Feuerwehrleute wegen der sichereren Ausrüstung selbstsicherer fühlen und nicht mehr ausreichend auf die Gefahren um sich herum achten. Cleeren ist der Ansicht, dass sich dieses Hindernis nur überwinden lässt, wenn die Beschaffer, wie Feuerwehren, durch eine vorkommerzielle Auftragsvergabe beteiligt werden und die Lieferanten dazu ermutigen, einen FuE-Prozess zu beginnen – und genau aus diesem Grund wurde das SMART@FIRE-Projekt ins Leben gerufen. „Es ist klar, dass nur neue Möglichkeiten der Anwendung von Technologie und Innovation eine Lösung für die Herausforderungen der öffentlichen und persönlichen Sicherheit in einer zunehmend komplexen und gefährlichen Welt unter zunehmenden Budgetrestriktionen liefern können“, sagt er. Das SMART@FIRE-Team verbrachte die erste Phase des Projekts mit der Bewertung von 961 Feuerwehren, um den Bedarf und das Innovationspotenzial zu identifizieren. Danach leitete es eine vorkommerzielle Auftragsvergabe ein, um mit Hilfe der finanziellen Unterstützung der EU Prototypen zu entwickeln. Die resultierende Montur kann sensorische, biometrische und Lokalisierungsdaten sammeln und an einen leitenden Offizier weiterleiten. „Zwei Lieferanten befinden sich in der Endphase der Entwicklung, Erprobung und Bereitstellung von funktionsfähigen Prototypen eines 'intelligenten' Schutzanzugs für Feuerwehrleute“, sagt Cleeren. „Wir können nicht zu viele Informationen offenlegen, da in diesem Stadium des Verfahrens vieles noch viel an Geheimhaltungsvereinbarungen gebunden ist. Allerdings werden die Anzüge im November im Süden von Frankreich in der kontrollierten Umgebung einer speziellen Feuerwehrtrainingsanlage getestet. Wir werden dann aus erster Hand sehen, wie leistungsfähig die neue Montur unter möglichst reellen Bedingungen ist.“ Danach wird das Team in der Lage sein, dem Markt eine voll entwickelte und getestete, serienmäßig produzierte Lösung bereitzustellen. Erfahrungen für zukünftige PCP   Neben der intelligenten Montur hat das Team auch wertvolle Lehren gezogen, wie man eine PCP mit Erfolg durchführt. „Zum Beispiel führt PCP dazu, dass man nicht nur die Risiken und Vorteile der Entwicklung einer innovativen Lösung, sondern auch den Entwicklungsprozess selbst teilt. Dies bedeutet, dass Beschaffer ein gewisses Maß an Flexibilität trainieren müssen. Während die privaten Unternehmen, die in FuE und Innovation investieren, es in der Regel gewohnt sind, ihre Vorgehensweise anzupassen, fällt es öffentliche Organisationen oft schwerer, sich an die Wirklichkeit anzupassen“, sagt Cleeren. Das Projektteam wird die Projektergebnisse und das gesamte gesammelte PCP-Wissen auf der Abschlusskonferenz im Dezember 2016 vorstellen.

Schlüsselbegriffe

SMART@FIRE, intelligente Ausrüstung, Feuerwehr, Brand, Feuer, intelligente Montur, PCP, vorkommerzielle Auftragsvergabe, Sensoren

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