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Eine einfachere Umsetzung der gemeinsamen Agrarpolitik

Die gemeinsame Agrarpolitik der EU zielt darauf ab, Landwirte zu unterstützen und gleichzeitig die nachhaltige Nutzung von Ressourcen zu fördern. Sie hat die Landwirtschaft in der EU geprägt und ihr schierer Umfang, sowohl geografisch als auch bezüglich der Themen, die sie abdeckt, erschwert gelegentlich deren Verständnis. Ein von der EU unterstütztes Projekt hilft bei ihrer Umsetzung.

Lebensmittel und natürliche Ressourcen icon Lebensmittel und natürliche Ressourcen

Das Projekt RECAP hat zum Ziel, öffentliche Verwaltungsstellen dabei zu unterstützen, die Einhaltung der GAP-Vorschriften (Cross-Compliance und Ökologisierung) durch Landwirte zu überwachen, und Landwirten zu ermöglichen, diese Verordnungen einzuhalten. Die Projektleiterin von RECAP Dr. Machi Simeonidou von der Firma DRAXIS Environmental SA in Thessaloniki erklärt: „Die RECAP-Plattform ist die erste Lösung, die versuchte, durch die Verwendung von innovativen Erdbeobachtungslösungen und kosteneffizienten Werkzeugen Brücken zwischen öffentlichen Verwaltungsstellen und Landwirten zu schlagen. Die aktive Beteiligung ihrer Nutzer bildet die Grundlage der allgemeinen Entwicklung der RECAP-Plattform, ganz nach dem Prinzip: ‚geschaffen mit den Nutzern, für die Nutzer‘.“ Die RECAP-Plattform bietet einen Datenspeicher, der genutzt werden kann, um Landwirten eine Orientierungshilfe zur Einhaltung von Regeln an die Hand zu geben, die ihre landwirtschaftlichen Betriebe betreffen. Sie unterstützt auch Staatsorgane bei der Überwachung und Prüfung der Einhaltung von Vorschriften durch Landwirte. Spezifische Eigenschaften der landwirtschaftlichen Betriebe und verwaltungstechnische Informationen werden für jeden Landwirt in die Plattform eingegeben und dann in persönliche Orientierungshilfen umgesetzt, die alle relevanten Vorschriften angeben, die der Landwirt in seiner spezifischen Situation einhalten muss. Landwirte werden zu aktiven Mitwirkenden im allgemeinen Überwachungsprozess. „Dies ermöglicht einen Übergang zu einem System auf Basis von Orientierungshilfen, die die Landwirte dabei unterstützen, die Regeln der GAP zu verstehen und einzuhalten, anstatt sie für Verstöße zu bestrafen“, so Dr. Simeonidou. Beispielsweise werden Landwirten in Bezug auf die Regeln zur Ökologisierung und Cross-Compliance spezifische Anweisungen zur Verfügung gestellt, die in einfacher Sprache erklären, was sie tun und was sie nicht tun sollten, um die Vorschriften einzuhalten. Im Anschluss wird eine Checkliste erstellt und die Landwirte können getroffene Maßnahmen und Anweisungen, die sie befolgt haben, abhaken. Auf der Grundlage der Angaben eines jeden Landwirts wird jede Regel, die auf dessen landwirtschaftlichen Betrieb zutrifft, anhand eines farblichen Codes als abgeschlossen oder unerledigt markiert, sodass man leicht erkennen kann, welche Aufgaben noch ausstehen. Welche Daten werden also dafür genutzt? Dr. Simeonidou erklärt, dass frei verfügbare Satellitendaten sowie andere Geodaten gemeinsam mit verwaltungstechnischen Daten von Staatsorganen sowie von Landwirten und Kontrolleuren erzeugte Daten verwendet werden, um ein Gesamtbild zu formen. „Die Ergebnisse der Fernerkundung sind landwirtschaftlichen Beratern eine Hilfe, die ihnen ermöglicht, Landwirten notwendige Korrekturen bezüglich fälschlicherweise angemeldeter Parzellen aufzuzeigen, Parzellengrenzen zu korrigieren und auf jegliche andere Fehler hinzuweisen, die bei einer Kontrolle als Verstöße gegen die Vorschriften gewertet werden könnten.“ Eine Gültigkeitsprüfung der Fernerkundungskomponente demonstrierte für 9-13 verschiedene Arten von Nutzpflanzen eine korrekte Bestimmung mit einer Genauigkeit von 80-90 %, je nach Fallstudie. Auf diese Weise lassen sich 90 % der regionalen Landwirtschaftszonen profilieren. Es ist auch keine Einbahnstraße. Die Landwirte können nicht nur ihre Verpflichtungen ausfindig machen, sondern auch Informationen hochladen. Dokumente sowie Fotos mit Orts- und Zeitangaben (dank einer mobilen Anwendung) können von Landwirten hochgeladen werden, um zu zeigen, dass sie die Cross-Compliance-Regeln einhalten. Das Feedback über das Projekt zeigt auf, dass ein Großteil der Landwirte, die an den Pilotprojekten teilnahmen, die einfachen Ratschläge als das nützlichste Element der RECAP-Plattform ansahen. Diese Ratschläge sind auf jede der Regeln zur Cross-Compliance und Ökologisierung zugeschnitten, die für jede einzelne angemeldete Parzelle gelten. Kontrolleure, die die Plattform verwenden, schätzten, dass sie dadurch für jede Kontrolle ungefähr eine Stunde weniger Zeit benötigen und dass die Verwendung der Fernerkundung zu einer allgemeinen Kostensenkung von Kontrollen vor Ort um 25 % beiträgt.

Schlüsselbegriffe

RECAP, Landwirtschaft, gemeinsame Agrarpolitik, Einhaltung, Landwirte, Staatsorgane

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