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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Grünbuch "Energie" der Kommission: Innovationsförderung ist Schlüsselpriorität

Innovationsförderung in den Energietechnologien und Stärkung der europäischen Forschungsanstrengungen sollten zwei Schlüsselprioritäten einer neuen europäischen Energiepolitik sein. Dies schlägt ein Grünbuch der Kommission vor, das am 8. März veröffentlicht wurde. Das Dokume...

Innovationsförderung in den Energietechnologien und Stärkung der europäischen Forschungsanstrengungen sollten zwei Schlüsselprioritäten einer neuen europäischen Energiepolitik sein. Dies schlägt ein Grünbuch der Kommission vor, das am 8. März veröffentlicht wurde. Das Dokument soll eine Debatte anregen, ob Europa eine gemeinsame Energiestrategie braucht, und soll mögliche Handlungsfelder vorschlagen. Die Entwicklung neuer Energietechnologien, so heißt es in dem Grünbuch, sei eine Voraussetzung für Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit und industrielle Wettbewerbsfähigkeit. "Die EU braucht einen mit entsprechenden Mitteln ausgestatteten strategischen Plan für Energietechnologien", fordert das Grünbuch. "Er sollte die Entwicklung vielversprechender Energietechnologien beschleunigen, aber auch zur Schaffung der Bedingungen beitragen, die solche Technologien effizient und wirksam auf den EU- und Weltmarkt bringen. Auch die Forschung in Bereichen mit hohem Energieverbrauch (Wohnungsbau, Verkehr, Landwirtschaft, Agroindustrien, Werkstoffe) sollte thematisiert werden." Ein solcher strategischer Plan würde auf bestehenden europäischen Technologieplattformen aufbauen und könnte gemeinsame Technologieinitiativen zur Entwicklung von führenden Märkten für Energieinnovation schaffen. Der strategische Plan, so das Grünbuch, "sollte dem Europäischen Rat und dem Parlament so bald wie möglich zur Zustimmung vorgelegt werden". In den Vorschlägen wird wiederholt betont, dass erneuerbare Energien und Energieeffizienz als Antwort auf den Klimawandel, zur Steigerung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit und zur Schaffung von Arbeitsplätzen enorm wichtig sind. Das Grünbuch weist darauf hin, dass der EU-Markt für erneuerbare Energien derzeit ein jährliches Umsatzvolumen von 15 Milliarden Euro hat, was der Hälfte des Weltmarkts entspricht, und 300.000 Menschen Beschäftigung bietet. "Forschung kann [...] Geschäftschancen eröffnen", so das Grünbuch. "Energieeffiziente und kohlenstoffarme Technologien stellen einen schnell wachsenden internationalen Markt dar, der in den kommenden Jahren ein Volumen von mehreren Milliarden Euro haben dürfte. Europa muss sicherstellen, dass seine Industrien bei diesen Technologien und Verfahren der neuen Generation weltweit führend sind." Forschung habe bereits dazu beigetragen, dass neue erneuerbare Energiequellen entdeckt werden und die Energieeffizienz vorangetrieben wird, erkennt das Grünbuch an. Das Ausmaß der vor Europa liegenden Herausforderungen mache jedoch erhöhte Anstrengungen und ein langfristiges Engagement erforderlich. Die Kommission vertritt die Ansicht, dass sowohl das Siebte Rahmenprogramm als auch das Europäische Technologieinstitut eine wichtige Rolle spielen könnten, und dass die europäischen Technologieplattformen zu Biokraftstoffen, Wasserstoff, Photovoltaik und sauberen Kohletechnologien zur Entwicklung gemeinsamer Forschungsagenden und Einführungsstrategien beitragen können. Der Bericht fügt jedoch hinzu: "Die EU muss Möglichkeiten zur Finanzierung eines stärker strategisch ausgerichteten Ansatzes für die Energieforschung in Erwägung ziehen und weitere Schritte zur Integration und Koordinierung der gemeinschaftlichen und nationalen Forschungs- und Innovationsprogramme und -haushalte unternehmen." Auf europäischer Ebene sollten verstärkte Bemühungen helfen, Überschneidungen in nationalen Programmen zu reduzieren und sich auf das Erreichen vereinbarter EU-weiter Ziele zu konzentrieren. Jeremy Rifkin, Präsident der Foundation on Economic Trends in Washington, beglückwünschte die Kommission zur Veröffentlichung des Grünbuchs und beschrieb es als einen willkommenen Beitrag zur aktuellen Energiedebatte. Rifkin war Berater des ehemaligen Kommissionspräsidenten Romano Prodi, und sein strategisches Memorandum hat mit dazu geführt, dass im Januar 2004 die Technologieplattform zu Wasserstoff und Brennstoffzellen eingerichtet wurde. Rifkin forderte die EU auf, sich zum Ziel zu setzen, bis 2030 frei von kohlenstoffproduzierenden fossilen Brennstoffen und Kernkraft zu sein und stattdessen eine Wirtschaft aufzubauen, die auf erneuerbaren Energien und Wasserstoff basiert. "Dem Grünbuch kommt noch mehr Bedeutung zu, wenn man es im Zusammenhang mit den enormen Anstrengungen betrachtet, die bereits im Rahmen der europäischen Plattform für Wasserstoff und Brennstoffzellen unternommen wurden, um die Wasserstoffära einzuläuten. Die EU ist bereits ein gutes Stück auf dem Weg zu einer Wasserstoffzukunft vorangekommen. Jetzt braucht sie das entsprechende politische Engagement, um die neuen Technologien auf den Markt zu bringen", schloss er.

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