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Inhalt archiviert am 2023-03-20

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Kampf gegen die Ausbreitung eines für das Eschensterben verantwortlichen Pilzes

Das durch einen Pilz verursachte Eschensterben beunruhigt die Wissenschaftler immer mehr, da es sich seit den 1990er Jahren rasch auf ganz Europa ausgedehnt hat. Der ursprünglich aus Japan stammende Pilz trat vor etwa 20 Jahren in Litauen und Polen auf und breitete sich dan...

Das durch einen Pilz verursachte Eschensterben beunruhigt die Wissenschaftler immer mehr, da es sich seit den 1990er Jahren rasch auf ganz Europa ausgedehnt hat. Der ursprünglich aus Japan stammende Pilz trat vor etwa 20 Jahren in Litauen und Polen auf und breitete sich danach rasch auf ganz Europa aus, sodass heute allein im Vereinigten Königreich 300 bestätigte Fälle bekannt sind. Jetzt aber haben Wissenschaftler ein von der EU finanziertes Projekt abgeschlossen, um die Quarantäneschädlinge zu ermitteln und zu überwachen, die in der Vergangenheit die forstliche und landwirtschaftliche Produktion in Europa bedroht haben. Im Rahmen des dreijährigen Projekts Q-DETECT, kurz für "Developing quarantine pest detection methods for use by national plant protection organizations (NPPO) and inspection services", wurden hierfür die notwendigen Methoden erarbeitet. Das Projekt wurde unter dem EU-Programm "Lebensmittel, Landwirtschaft und Fischerei sowie Biotechnologie" (KBBE) in Höhe von 3 Mio. EUR finanziert. Das Hauptziel des Projektteams bestand darin, die Anstrengung zur Erzielung von Biosicherheit bei Importschädlingen zu unterstützen, indem es eine Methode entwickelte, bei der ein tragbares DNA-Test-Gerät Eschensterben innerhalb von 30 Minuten diagnostizieren kann. In der Vergangenheit mussten Wissenschaftler Tage lang auf die Laborergebnisse warten. Mit den neuen, von Q-DETECT entwickelten Instrumenten lassen sich Quarantäneschädlinge unter anderem auch auf Flughäfen und in Häfen nachweisen. Außerdem arbeiteten die Forscher auch an Geräten, die die Larven akustisch feststellen können, wenn sich diese in den Baum bohren. Darüber hinaus lassen sich auf Satellitenbildern befallene Wälder identifizieren und eine "elektronische Nase" kann im Laden befallene Kartoffeln ermitteln. Dr. Neil Boonham von der Behörde für Nahrungsmittel- und Umweltforschung (Food and Environment Research Agency) im Vereinigten Königreich nahm an dem Projekt teil. Er sagt: "Akustische und vibrometrische Methoden erwiesen sich als geeignet zur Erkennung von holzbohrenden Insektenlarven. Ein wichtiges Ergebnis war die Entwicklung von Software, die unterscheiden kann, welche Geräusche von holzbohrenden Käfern und welche aus der Umgebung stammen." Er weist jedoch darauf hin, dass "hierfür das System validiert werden muss. Die Partner werden Endnutzern Aufzeichnungsgeräte zur Verfügung stellen, um sie dabei beim Aufbau einer Bibliothek analysierter Geräusche zu unterstützen, mit denen dann die Software validiert werden kann. Diese kann dann als eine Dienstleistung oder in einem anderen Format bereitgestellt werden, sodass Endnutzer Zugang zu den Daten erhalten." Darüber hinaus "erwies sich das Erriechen flüchtiger Stoffe von Quarantäneschädlingen als einer der schwierigsten Ansätze. Es konnten jedoch große Fortschritte bei der Identifizierung von Substanzen, die für bestimmte Schädlinge spezifisch sind, sowie bei der Verwendung der elektronischen Nase zur Erkennung einer Vielzahl verschiedener bakterieller Erreger gemacht werden." Die Konsortiumspartner bemühen sich zusammen mit anderen Partnern um weitere Finanzmittel für spezifische Anwendungen zur Erkennung flüchtiger Stoffe. Weitere Arbeiten sind auf dem Gebiet der Erdbeobachtung geplant, wo das System vom Kontrolldienst im Vereinigten Königreich getestet wird.Weitere Informationen sind abrufbar unter: Q-Detect: http://www.qdetect.org

Länder

Schweiz, Vereinigtes Königreich

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