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The first integral control and command system for managing missions which delivers 3D cartography and georeferenced data in real-time

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Neue Technologie für drohnenbasierte Notfalleinsätze

Ein spanisches Unternehmen im Bereich Geopositionierung setzt Drohnen ein, um Notfall-Einsatzkräfte mit genauen Echtzeitinformationen zu versorgen, die sie zur schnellen Lokalisierung – und Rettung – der Opfer von Naturkatastrophen benötigen.

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Im Jahr 2017 kam es weltweit zu 335 Naturkatastrophen, von denen über 95,6 Mio. Menschen betroffen waren und die 9 697 Todesopfer forderten sowie Schäden in der Höhe von fast 300 Mrd. EUR verursachten. Viele Notfall-Einsatzkräfte machten sich aber auch 2017 schon die Möglichkeiten von Drohnen zu Nutze, um Opfer schnell zu lokalisieren und ihnen die nötige Unterstützung zukommen zu lassen. Von Erdbeben über Waldbrände und Stürme bis hin zu Überschwemmungen – Drohnen revolutionieren die Katastrophenhilfe in allen Bereichen und tragen dazu bei, dass Leben gerettet werden. Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Um das volle Potenzial von Drohnen wirklich nutzen zu können, muss ihr Einsatz durch ein effizientes, strukturiertes Betriebssystem unterstützt werden. Dieses muss Daten in Echtzeit verarbeiten und objektive Informationen für kritische Entscheidungen bereitstellen können. Hier kommt das Projekt DRONECOP ins Spiel (das erste ganzheitliche Kontroll- und Führungssystem für das Einsatzmanagement, das 3D-Kartografie und georeferenzierte Daten in Echtzeit liefert), dessen Schwerpunkt drohnenbasierte Notfalleinsätze sind. „DRONECOP gibt den Organen des Naturkatastrophenmanagements die entscheidenden Informationen, die sie benötigen, um ihre Einsätze zu planen und schnelle, effektive Entscheidungen zu treffen“, so Luis Izquierdo, Forscher bei Geointelligence Systems, einem spanischen Unternehmen im Bereich Geopositionierung und Schöpfer des DRONECOP-Systems. „Dies wird letztlich zu einer drastischen Reduzierung der Todesfälle und Verletzungen führen – sowohl bei Zivilisten als auch bei Rettungskräften – und die sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen einer Katastrophe verringern.“

Genaue Kartierungsdaten in 3D

DRONECOP wurde mit Unterstützung von EU-Fördermitteln entwickelt und bietet genaue und aktualisierte 3D-Kartierungsdaten sowie auch georeferenzierte Koordinaten. Das System umfasst ein sehr genaues, Echtzeit-Kinematik-Positionierungssystem, das auf der Drohne installiert ist. Außerdem enthält es einen robusten digitalen Kommunikationskanal und ein leistungsstarkes Bodenkontrollsystem, das Aufnahmen nahezu in Echtzeit verarbeiten kann. Während des Projekts führte Geointelligence Systems auch eine eingehende Machbarkeitsstudie durch. „Wir haben die spezifischen Anforderungen und Konfigurationen für drei verschiedene Anwendungsbereiche definiert: Waldbrände, Überschwemmungen und Erdbeben“, erklärt Izquierdo. „Darüber hinaus haben wir auch analysiert, inwiefern es aus technischer Sicht möglich ist, Feuerlöschsysteme wie Feuerlöschkapseln direkt in die Drohne zu integrieren.“

Bereit für die Revolutionierung des Marktes

Davon überzeugt, dass die DRONECOP-Lösung technisch machbar ist, untersuchten die Forschenden als nächstes, ob sie denn auch wirtschaftlich tragfähig ist. Dazu gehörte eine umfassende Überprüfung des Herstellungsprozesses und der Kosten. Laut Izquierdo stellte das Team fest, dass das System nicht nur eine hervorragende Genauigkeit (<2 cm bei 80 km/h) bietet, sondern diese auch zu einem sehr attraktiven Preis (bis zu zwei Drittel der Kosten konkurrierender Lösungen) ermöglicht. Mit anderen Worten ist DRONECOP gut aufgestellt, um den auf 10,5 Mio. EUR geschätzten Markt für Katastrophenhilfe aus der Luft zu erschließen. „DRONECOP wird die Kartierung für den Unfall- und Notfallmarkt revolutionieren und eine neue Nische für integrierte Verwaltungssysteme mit Echtzeit-3D-Kartierung und georeferenzierten Daten schaffen“, fügt Izquierdo hinzu. „Noch wichtiger ist aber, dass es die Maßnahmen des Katastrophenmanagements sicherer, schneller und effizienter denn je gestalten wird.“ Geointelligence Systems arbeitet derzeit an der Sicherung der Finanzierung, um DRONECOP auf den Markt bringen zu können. Zudem befindet sich das Unternehmen bereits im Gespräch mit internationalen Regierungsbehörden wie den Vereinten Nationen.

Schlüsselbegriffe

DRONECOP, Drohnen, Naturkatastrophen, Notfall-Einsatzkräfte, Geopositionierung, Kartierung, Notfallmaßnahmen, Katastrophenhilfe

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