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Interactive Music Science Collaborative Activities

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Mathe mit Melodien lernen

Durch die Einführung neuer pädagogischer Methoden und moderner Technologien, die Musik in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik integrieren, will ein EU-Forscher die Problemlösungskompetenz von Schülerinnen und Schülern fördern.

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Man sagt es gibt zwei Arten von Menschen: die, die mehr die rechte Gehirnhälfte nutzen und jene, die eher die linke Gehirnhälfte einsetzen. Auf der einen Seite gibt es Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, die MINT-Fächer, welche die linke Gehirnhälfte beanspruchen und logisch aufgebaut sind. Auf der anderen Seite gibt es künstlerische Aktivitäten, welche die rechte Gehirnhälfte ansprechen und das kreative Lösen von Problemen fördern. „Problembewältigung ist eine der Schlüsselkompetenzen auf dem Jobmarkt des 21. Jahrhunderts und das pure Unterrichten von MINT-Fächern reicht nicht mehr aus“, sagt Vassilis Katsouros, Forscher am Institut für Sprachverarbeitung des „Athena“ Forschungszentrums. „Um die Kinder von heute auf ihre Zukunft vorzubereiten, müssen Schulen einen Lehrplan für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik und Kunst – STEAM für Science, Arts, Technology, Engineering and Mathematics – einführen.“ Katsouros ist außerdem Koordinator des EU-finanzierten Projekts iMuSciCA (Interactive Music Science Collaborative Activities), das neue pädagogische Methoden und moderne Technologien zur Integration von Musik in MINT-Fächern einführen will.

Online-Werkbank mit Materialien

iMuSciCA will Schulen aufzeigen, wie man Kunst und MINT miteinander verbinden und Schülerinnen und Schülern so umfassende Problemlösungskompetenzen vermitteln kann. Hierzu wurde im Projekt eine Online-Werkbank mit Materialien entwickelt, die Lehrkräfte nutzen können, um musikalische Aktivitäten in den Unterricht von Physik, Geometrie, Mathe und Technik einzubinden. Mit den iMuSciCA Online-Werkzeugen entwerfen Schülerinnen und Schüler am Rechner ein virtuelles Musikinstrument. In einer Unterrichtseinheit über Wellentheorie könnte die Lehrkraft die Schülerinnen und Schüler beispielsweise ein Saiteninstrument entwerfen lassen, an dem sie dann Länge, Dicke und Saitenmaterial verändern und die Auswirkungen auf die Klangeigenschaften beobachten können. „Ich habe auch Unterrichtsstunden gesehen, in denen Schülerinnen und Schüler die Instrumente genutzt haben, um selbst Musik zu komponieren oder in einer Band zu spielen“, sagt Katsouros. „Eine Klasse hat sogar echte Instrumente mithilfe eines 3D-Druckers hergestellt.“

Erstmalig in Europa

Bisher haben mehr als 300 Schülerinnen und Schüler in Schulen in Belgien, Frankreich und Griechenland durch iMuSciCA inspirierte Unterrichtseinheiten genossen. Obwohl die iMuSciCA-Werkbank in den Einführungsstunden sehr unterschiedlich eingesetzt wurde, haben alle Schülerinnen und Schüler von einem tieferen Verständnis der MINT-Fächer profitiert. „iMuSciCA sticht als eines der ersten europäischen Projekte heraus, das einen innovativen pädagogischen STEAM-Rahmen mit verschiedenen Technologien in echten Unterrichtssituationen zu kombinieren versucht“, fügt Katsouros hinzu. „Auf Grundlage der Pilotstudien im Laufe dieses Projekts sind wir zuversichtlich, dass iMuSciCA gut zur Vermarktung als Mittel zur Einführung von STEAM-Pädagogik und Förderung kreativen Problemlösens geeignet ist.“ Forschende des Projekts arbeiten derzeit daran, die iMuSciCA-Plattform an mehr Schulen zu verbreiten und sie in den aufkommenden Markt für Bildungstechnologie zu integrieren.

Schlüsselbegriffe

iMuSciCA, Mathe, Wissenschaft, Musik, MINT, STEAM, Problemlösung, Bildungstechnologie

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