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Neue Methoden sichern und verifizieren das Internet der Dinge für die europäische Industrie

Das Internet der Dinge hat einen schlechten Ruf. Neue Sicherheitsmaßnahmen stärken das Vertrauen der Nutzenden in verschiedene neue Anwendungen.

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Die Bezeichnung „Internet der Dinge“ klingt, als beziehe sie sich auf ein separates, dediziertes Netzwerk. Tatsächlich gibt es nur ein Internet. „Internet der Dinge“ bezeichnet eine relativ einfache Form der Kommunikation von Maschine zu Maschine, die das Internet nutzt. Eine der wichtigsten Anwendungen des Internets der Dinge besteht in der Kommunikation zwischen Sensoren (Informationssammler) und Aktoren (bewegliche oder wechselnde Teile). Diese Kombination ermöglicht unzählige Technologien der modernen Welt. Beispiele hierfür sind schlüssellose Zugangs- und Startsysteme für Kraftfahrzeuge, automatisierte Beleuchtungssysteme in intelligenten Gebäuden sowie verschiedene Arten von intelligenten Transportsystemen. Das Problem ist, dass die meisten Anwendungen im Internet der Dinge unsicher und nicht vertrauenswürdig sind. Dies ist sehr wichtig, wenn drahtlose Technologien mit Sicherheits- oder Datenschutzaspekten kombiniert werden. Solche Anwendungen sind gegen Hacking praktisch schutzlos. Sobald ein Gerät gehackt ist, kann es verwendet werden, um alle anderen in einem Netzwerk zu hacken. In einigen Fällen kann dies katastrophale Folgen haben. Nutzende stehen der Sicherheit von Systemen im Internet der Dinge daher oft sehr skeptisch gegenüber. Dies schreckt Nutzende ab und schränkt die industrielle Effizienz ein.

Neue Arten der Sicherheitsbewertung

Da das Vertrauen der Nutzenden in Systeme im Internet der Dinge gering ist, hat das EU-finanzierte Projekt SCOTT fundierte Methoden zur Bewertung der Sicherheit und des Datenschutzes von Diensten im Internet der Dinge entwickelt. Die neuen Methoden priorisieren Anwendungen im Internet der Dinge in industriellen Umgebungen und sicherheitskritischen Bereichen. Das Team entwickelte auch andere drahtlose Technologien. Die Technologien des Projekts SCOTT verbessern den Stand der Technik und konzentrieren sich darauf, die verbleibenden Sicherheitslücken zu schließen. „Das Projekt SCOTT befasst sich nicht nur mit ‚verbundenen Dingen‘, sondern eher mit ‚vertrauenswürdigen verbundenen Dingen‘“, erklärt Projektkoordinator Michael Karner. „Dies bedeutet Dinge, die durch zuverlässige drahtlose Technologien miteinander verbunden sind und die Datenschutzbestimmungen der Endnutzenden einhalten.“ Die neuen Entwicklungen bieten die grundlegende Sicherheit, auf der Vertrauen aufgebaut werden kann, und führen gleichzeitig zu einer zuverlässigen Interoperabilität. Die Innovationen richten sich hauptsächlich an die europäische Industrie, aber auch an Privatpersonen, die sie im Alltag nutzen können.

Vielfältige Anwendungen und Anerkennung

Das System des Projekts wurde in Bereichen wie Luftfahrt, intelligente Infrastruktur sowie Gesundheit und Eisenbahn demonstriert. Zu den Anwendungen gehören die Überwachung der Luftqualität in Innenräumen, Fahrzeugsensoren, die an eine intelligente Straßeninfrastruktur angeschlossen sind, sowie betreutes Wohnen und Gemeinweseneinbindung. „Der letztere Fall ermöglicht es älteren Menschen, viel länger in ihren persönlichen vier Wänden zu bleiben“, fügt Karner hinzu, „da er sie dabei unterstützt, im Falle eines Unfalls, eines Sturzes oder einer plötzlichen Krankheit sofort Hilfe zu erhalten.“ Ein weiteres Beispiel für die Technologie des Projekts ist ein sicheres Cloud-Verwaltungssystem. Es authentifiziert die gesamte Kommunikation von einem Cloud-basierten Dienst zu Geräten im Internet der Dinge. Das Projekt SCOTT wurde für seine Sicherheitsverbesserungen und seine Unterstützung bei der Vorbereitung der europäischen Industrie auf die breite Einführung des Internets der Dinge anerkannt. Die daraus resultierenden Anwendungen im Internet der Dinge sind sicher und entsprechen den europäischen Werten. Nach den erfolgreichen Ergebnissen werden einige Industriepartner des Projekts in den Jahren 2021 und 2022 neue Produkte herausbringen. Zwei der Forschungspartner des Projekts SCOTT sind dabei, Start-up-Unternehmen auf der Grundlage der Projektentwicklungen zu gründen. Die im Projekt SCOTT begonnenen Arbeiten werden im neu gegründeten Projekt InSecTT des Gemeinsamen Unternehmens ECSEL (Electronic Components and Systems – elektronische Komponenten und Systeme) fortgesetzt. Dieses Projekt wird die Vertrauenswürdigkeit des Internets der Dinge mithilfe von künstlicher Intelligenz zum Nutzen der europäischen Industrie und der Einwohnerschaft weiterentwickeln.

Schlüsselbegriffe

SCOTT, IoT, Sicherheit, drahtlose Technologien, Datenschutz, Internet der Dinge, ECSEL, InSecTT

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