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New approaches for community-driven sustainable mobility innovations at neighbourhood and urban district level

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Die Bevölkerung in die Verbesserung von Städten miteinbeziehen

Viele städtische und stadtnahe Gebiete in der EU sind von gemeinsamen Mobilitätsproblemen betroffen. Das Projekt CIVITAS Cities-4-People arbeitet mit einem auf den Menschen ausgerichteten Ansatz an einem besseren Verkehrswesen und mehr städtischer Nachhaltigkeit.

Verkehr und Mobilität icon Verkehr und Mobilität

Pendlerinnen und Pendler haben häufig Probleme zu Zweckmäßigkeit, Zugang zu Echtzeitinformationen und Infrastruktur. Diese Themen müssen angegangen werden, um die Mobilitätserfahrung in Europa sowie die Lebensqualität in Städten auszubauen.

Die Bevölkerung in die urbane Mobilitätsgestaltung miteinbeziehen

Das über „Horizont 2020“ finanzierte Projekt CIVITAS Cities-4-People ist eine CIVITAS-Initiative für nachhaltigere, menschenorientierte und zugängliche Verkehrslösungen. Mit bedarfsgesteuerten und lokal konzipierten Mobilitätslösungen wurde eine partizipative und nachhaltige Stadtplanung vorgestellt. Mit dem Ziel, Mobilitätslösungen zu implementieren, die von den Menschen für die Menschen entwickelt wurden, setzte CIVITAS Cities-4-People auf partizipative Praktiken der sozialen Innovation und der Nachbarschaftsverwaltung. Die Arbeit stützte sich auf drei Hauptpfeiler: Bürgerbeteiligung, Stärkung der Gemeinschaft und nachhaltige Stadtplanung. „Durch unser Projekt können lokalen Gemeinschaften sich einbringen, um ihre Stadt zum Besseren zu verändern“, erklärt Projektkoordinatorin Isabel Froes von der Copenhagen Business School. Die Partner haben in fünf europäischen Regionen (Budapest, Hamburg, Istanbul, Oxfordshire und Trikala) Gemeinden für die Mobilität von Bürgerinnen und Bürgern eingerichtet und fünf Pilotprogramme implementiert. Das Team von CIVITAS Cities-4-People testete die Wirksamkeit von Prototypen und Pilotprojekten für innovative und intelligente Mobilitätslösungen, mit denen dringende und reale Herausforderungen der städtischen Mobilität behoben werden können.

Das Mobilitätsnetz in europäischen Städten verbessern

Budapester Bürgerinnen und Bürger schlossen sich zusammen, um die Mobilitätslandschaft der Stadt umzugestalten, wobei der Schwerpunkt darauf lag, die Menschen näher an das Donauufer zu bringen. Diese Initiative wurde in Kooperation mit Verkehrsdienstleistern durchgeführt. Die Tätigkeiten umfassten die Gestaltung eines stark frequentierten Verkehrsknotenpunkts inklusive Elektroautos, E-scooter und Fahrräder. Durch diese umweltfreundlichen und nachhaltigen Verkehrsmittel konnte die Bevölkerung Zielorte rechtzeitig und zu geringeren Kosten als bei Nutzung des eigenen Fahrzeugs erreichen. Bislang haben über 30 000 Nutzende diesen Dienst in Anspruch genommen. Die Gemeinde Üsküdar in Istanbul ist eine dicht besiedelte Region, in der die Mobilität vor allem für schutzbedürftige Gruppen wie ältere Menschen, Kinder und Menschen mit Behinderungen schwierig ist. Über CIVITAS Cities-4-People wurden Ruhepunkte wie Bänke eingerichtet und die Gehwegbedingungen für sehbehinderte Bürger verbessert. Darüber hinaus sollte der Salih-Solman-Park durch die Erneuerung der Pflasterung und der Beleuchtung zu einem „Garten für alle“ werden. Es wird erwartet, dass diese Ideen auch auf andere Grünflächen in der Stadt ausgedehnt werden. Um Verkehrsstaus in Oxfordshire zu begegnen, implementierte CIVITAS Cities-4-People Verkehrsdienste auf Abruf. Hierzu zählt ein Einkaufsservice und eine Verbindung für die Beförderung von Menschen aus nahe gelegenen Kleinstädten zum Einkaufszentrum von Barton.

Ausbau der europäischen städtischen Infrastruktur

Der Ausbau der Fahrradinfrastruktur war die vorherrschende Lösung, für die sich die Bürgerinnen und Bürger von Altona, einem Stadtteil von Hamburg, entschieden haben. Ausgehend von Rückmeldungen lokaler Interessengruppen wurden Fahrradständer, auch für Lastenfahrräder auf den von Radfahrenden genutzten Straßen installiert. Mit aufgesprühten Logos auf dem Boden wurden Stellplätze für Lastenfahrräder ausgewiesen. Die Bürgerinnen und Bürger von Trikala haben den Wunsch geäußert, verschiedene Aktivitäten in einem Zentrum zu bündeln, in dem alle Dienstleistungen zusammengefasst sind. Hierzu wurden im Zuge von CIVITAS Cities-4-People Schließfächer an der zentralen Informationsstelle installiert, in denen schwere Gepäckstücke aufbewahrt werden können. Zusammen mit der Fußgängerzone rund um den Hauptplatz soll diese Lösung zur Verringerung des Verkehrs im Zentrum beitragen und die Fortbewegung mit Fahrrad oder zu Fuß erleichtern. Darüber hinaus wurden E-Scooter für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen bereitgestellt, mit denen diese sich im Stadtzentrum bewegen können.

Bisherige Erkenntnisse

Abgesehen von den dauerhaften Lösungen, die während CIVITAS Cities-4-People implementiert wurden, verdeutlichte das Projekt, wie wichtig es ist, die Bevölkerung in einen gemeinsamen Planungsprozess einzubinden, insbesondere im Bereich der Mobilität in Stadtvierteln. Um das Bewusstsein für diese Tatsache zu schärfen, arbeiteten die Projektpartner mit anderen Projekten (Metamorphosis, SUNRISE und Looper) an der Erstellung einer „Big Messages“-Broschüre zusammen, um so die Bürgerbeteiligung an der Stadtplanung in Nachbarschaften zu fördern.

Schlüsselbegriffe

CIVITAS Cities-4-People, Mobilität, Bürgerschaft, Städte, Verkehr, Infrastruktur, Co-Creation, Stadtplanung

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