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Inclusive open schooling through engaging and future-oriented science

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Naturwissenschaftlichen Unterricht mit der realen Welt verknüpfen

Über das EU-finanzierte Projekt CONNECT führen Schülerinnen und Schüler praktische Aktivitäten durch, um den Alltag aus wissenschaftlicher Perspektive zu betrachten.

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Offener Unterricht in der formalen Bildung und breitere Zugangsmöglichkeiten sind eine wirksame Methode, um junge Menschen zu wissenschaftlichen Karrieren zu motivieren und positive Ansichten zu Tätigkeiten in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) zu fördern. Das ist bei Schülerinnen und Schülern, die aus verschiedenen Gründen wie fehlenden Vorbildern und zu wenig Berührungspunkten außerhalb des Unterrichts kein Interesse haben, eine Herausforderung.

Wissenschaft in Aktion

Um dieses Problem anzugehen, wurde im Projekt CONNECT der Ansatz „CARE-KNOW-DO“ (Interesse-Wissen-Handeln) verfolgt. Das Ziel ist dabei, mehr Chancen in die Lehrpläne einzubauen, um das „Interesse“ für soziale Probleme im Bereich Wissenschaft zu wecken und den Wunsch nach mehr „Wissen“ zu schüren. Dieser Antrieb wird dann in konkretes „Handeln“ umgesetzt. „Wir haben die Schülerinnen und Schüler ermutigt, reale Probleme zu benennen, die sie interessieren, und sie dann mit wissenschaftlichen Erkenntnissen gemeinsam zu lösen“, sagt der Koordinator von CONNECT, Georgios Kolionis, Forschungsprojektmanager bei EXUS, einem Unternehmen für Unternehmenssoftware in Griechenland. „Dabei wurden Projekte in den Lehrplan integriert und Familien, Universitäten und Unternehmen bei partizipativen Aktivitäten eingebunden.“

Wissenschaftliches Kapital aufbauen

Das CONNECT-Team arbeitete mit etwa 30 000 Schülerinnen und Schülern in Brasilien, Griechenland, Rumänien, Spanien und dem Vereinigten Königreich. Auch mehr als 1 000 Lehrkräfte und 100 Schulen nahmen teil. Knapp 17 000 Schülerinnen und Schüler beendeten alle Aktivitäten zum offenen Unterricht und die Bewertungsverfahren. Konkret wurde sich mit realen Problemen zu Szenarien in sechs Bereichen befasst: Gesundheit und Lebensmittel, Technologien, Energie, Umwelt, Wissenschaft-Gesellschaft und Klimawandel. Ausgerüstet mit dem Wissen und den Fähigkeiten, das die Lehrkräfte vermittelten, erhielten die Schülerinnen und Schüler dann Hilfe von MINT-Fachkräften und Familienmitgliedern, um praktische Lösungen zu entwerfen. Aus solchen Aktivitäten gehen positive Ergebnisse für die Teilnehmenden selbst, ihre Gemeinschaften und die Gesellschaft insgesamt hervor. Um mehr über das Problem der Plastikverschmutzung zu erfahren, haben zum Beispiel 6 000 Schülerinnen und Schüler Plastikmüll in der Umgebung gesammelt und dokumentiert. Diese Aktivität wurde ergänzt durch ein Interview mit Richard Thompson, einem der führenden Experten zu Plastikverschmutzung, der erstmals den Begriff „Mikroplastik“ verwendete.

Offene, zugängliche und spannende Wissenschaft

Die Lehrkräfte und MINT-Fachkräfte konnten über eine Plattform gemeinsam wissenschaftliche Projekte erstellen. Es wurden auch weitere wertvolle Ressourcen bereitgestellt, darunter bestmögliche Verfahren wie direkte und digitale Lehrmittel und Videos zu Projektinformationen und Anleitungen sowie die Arbeit mit Schulen und der Schülerschaft. Mitte 2023 wurde ein Buch zu den Grundsätzen, Ansätzen und Instrumenten veröffentlicht, mit denen das Selbstvertrauen der Schülerinnen und Schüler gefördert wurde, Wissenschaft in ihrem Leben und Beruf anzuwenden. Für mehr Skalierbarkeit initiierte das CONNECT-Team die Open Schooling Declaration (Erklärung zu offenem Unterricht), um das Bewusstsein für die Bedeutung, Ziele, Methodiken und Relevanz von offenem Unterricht zu schärfen. Die Erklärung umfasst 12 globale Grundsätze, 14 Empfehlungen und 40 Aktionen. Sie wurde beim Gipfel zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen im September 2023 vorgestellt. „Über CONNECT verändern wir die Lehrweise, indem wir Lehrkräften die Möglichkeit bieten, schülerzentrierten Unterricht zu gestalten, mit dem aktive Beteiligung, Zusammenarbeit und die gemeinsame Wissensgenerierung gefördert wird“, schließt Kolionis. „Durch den sinnvollen Austausch mit verschiedenen Interessengruppen erhalten die Schülerinnen und Schüler die Kompetenzen, das Wissen und die Einstellung, um als lebenslange Lernende und Berufstätige in einer Welt im Wandel zu bestehen.“

Schlüsselbegriffe

CONNECT, Wissenschaft, Schüler, Schülerin, Schule, offener Unterricht, MINT, Lehrkraft

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