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Enabling sustainable AiR MObility in URrban contexts via emergency and medical services

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Den Luftraum für Drohnen im medizinischen Notfalldienst öffnen

Mithilfe neuer Fortbildungskurse und eines umfassenden Handbuchs können sich nun Städte und Regionen besser auf die Einführung von Drohnen im medizinischen Notfalldienst vorbereiten.

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Durch die Bereitstellung ärztlicher Notfalldienste per Luftraum könnte die Gesundheitsversorgung in Stadtgebieten auf revolutionäre Weise verändert werden. Zu den möglichen Anwendungen gehören die Zustellung von Defibrillatoren bei präklinischem Herzstillstand, die Bereitstellung von Blutkonserven in Katastrophenfällen und die schnelle Hilfe bei Rettungseinsätzen. Bevor jedoch die medizinische urbane Luftmobilität eingeführt werden kann, gilt es noch einige Schwierigkeiten zu meistern. „Bei diesen Herausforderungen geht es nicht wirklich um die Technologie selbst, die sich rasend schnell weiterentwickelt“, erklärt Petri Mononen, Projektkoordinator von AiRMOUR vom Technischen Forschungszentrum Finnland VTT. „Vielmehr geht es um Herausforderungen rund um den Wissensstand und die Bereitschaft der Städte und Regionen, den Luftverkehr in städtischen Lufträumen zu managen.“

Szenarien ärztlicher Notfalldienste bewerten

Ein Hauptziel des EU-finanzierten Projekts AiRMOUR bestand daher darin, Städte und regionale Behörden zu ermutigen, mit der Vorbereitung des Betriebs der urbanen Luftmobilität zu beginnen. „Im Zusammenhang mit dem Luftverkehr haben sich die Städte meist nur mit dem Zugang zu Flughäfen befasst“, sagt Mononen. „Jetzt müssen sie plötzlich darüber nachdenken, wie sie mit dem städtischen Luftraum an sich umgehen.“ Das AiRMOUR-Projektteam konzentrierte sich auf per Drohne erbrachte ärztliche Notfalldienste und medizinische Dienstleistungen, die wahrscheinlich bei den neuen Dienstleistungen im Rahmen der urbanen Luftmobilität eine Vorreiterrolle übernehmen werden. Zunächst wurden wahrscheinliche Szenarien der urbanen Luftmobilität für ärztliche Notfalldienste, etwa die Rettungsdienste, ermittelt. Diese wurden dann mithilfe von Live-Flügen validiert. Zu den wichtigsten, bei diesen Tests bewerteten Aspekten zählten potenzielle Risiken in der Luft und am Boden und die Cybersicherheit sowie die Akzeptanz der Menschen und der für einen verantwortungsvollen Betrieb erforderliche Rechtsrahmen. Zudem wurden Geschäftsmodelle und Kohlendioxid-Lebenszyklusanalysen durchgeführt, um die Nachhaltigkeit des Konzepts zu bewerten.

Einblicke in den Einsatz von Drohnen in Städten

Auf der Grundlage der bei diesen Versuchen gesammelten Informationen entwickelte das Projektteam ein Fortbildungsprogramm zum Thema urbane Luftmobilität mit Online- und Meisterkursen. Diese Kurse wurden entwickelt, um den Interessengruppen wie zum Beispiel Rettungsdiensten und Logistikunternehmen Einblicke in den Einsatz von medizinischen Drohnen in städtischen Gebieten zu verschaffen. Außerdem wurde ein Projekthandbuch in sieben Sprachen zur Verfügung gestellt. In ihm geht es um Anwendungsfälle sowie Dinge wie die Skalierbarkeit des Betriebs bis hin zur öffentlichen Wahrnehmung. „Die umfassende Übernahme unserer Empfehlungen – ob auf der Ebene der Städte oder der EU-Behörden – ist ein deutlicher Indikator für die praktischen Auswirkungen und den Erfolg des Projekts“, bemerkt Mononen. „Ich freue mich sehr, dass AiRMOUR bereits zum Entstehen mehrerer neuer Forschungsinitiativen in den Partnerländern und darüber hinaus beigetragen hat. Das ist an sich schon ein Erfolg.“

Vorbereitung des großflächigen Einsatzes der urbanen Luftmobilität im ärztliche Notfalldienst

Das Projektkonsortium wird nun sicherstellen, dass möglichst viele Interessengruppen proaktiv mit der Vorbereitung auf die urbane Luftmobilität im ärztlichen Notfalldienst beginnen. „Es sind nun weitgehend die Städte, Regionen und für den ärztlichen Notfalldienst verantwortlichen Einrichtungen damit an der Reihe, Maßnahmen zu ergreifen“, sagt Mononen. „Wir sind der Meinung, dass sie am besten mit unserem Handbuch für urbane Luftmobilität beginnen und von dort aus fortfahren sollten.“ Mononen vertritt die Ansicht, dass die Arbeit des AiRMOUR-Projekts einen wichtigen Meilenstein für die Einführung der urbanen Luftmobilität in Europa darstellt. Er hofft, dass die wichtigsten Ergebnisse, d. h. das Fortbildungspaket und das Handbuch, zu Standarddokumenten werden, die in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden, um dem technologischen Fortschritt und neuen Regelungen Rechnung zu tragen. „Das Projekt hat außerdem wesentlich dazu beigetragen, wichtige Forschungsbereiche zu erkennen, die nun weiterentwickelt werden müssen“, fügt er hinzu.

Schlüsselbegriffe

AiRMOUR, medizinisch, urban, Drohne, Notfall, urbane Luftmobilität, ärztlicher Notfalldienst, Rettungsdienst, Luftverkehr

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