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Mapping the Aegean: Cristoforo Buondelmonti's Liber insularum (15th century) and the Origins of Classical Archaeology.

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Porträt der griechischen Inseln aus einem Reiseführer über die Ägäis aus dem 15. Jahrhundert

Wie das mittelalterliche Manuskript eines florentinischen Priesters Licht auf die Entstehung der modernen Archäologie wirft.

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Die Wiederentdeckung der klassischen Tradition in der Renaissance ist Cristoforo Buondelmonti zu verdanken, einem Priester und Geografen aus Florenz, dessen mittelalterliches Manuskript, „Liber insularum archipelagi“ (Buch der Inseln des Archipels), zum Standardwerk über die griechischen Inseln und ihr Kulturerbe wurde. Dieses Buch ebnete zudem den Weg für die Entstehung der modernen Archäologie. Das Liber ist trotz seiner Bedeutung weitgehend unerforscht geblieben. Das EU-finanzierte Projekt MapAeg, das im November 2023 endete, hatte zum Ziel, eine interdisziplinäre Studie durchzuführen, die traditionelle Wissenschaft mit modernster digitaler Technologie verbindet, um die 79 Karten und die begleitenden Texte zu Politik und Demografie der Ägäischen Inseln gründlich zu analysieren. Damit sollte ein digitaler Kommentar zum Liber insularum mit offenen Daten erstellt werden, um den umfassenden Zugang und das Verständnis dieses bahnbrechenden Werks zu erleichtern. Das von Antonio Rigo, Professor an der Universität Ca‘ Foscari Venedig, geleitete Projekt unterstreicht die neu entdeckte Wertschätzung des Beitrags von Buondelmonti zur frühen Wiederentdeckung Griechenlands. MapAeg hat nicht nur das Liber insularum erhellt, sondern auch die Entstehung der „Buondelmonti-Studien“ als eigenständiges Forschungsgebiet katalysiert.

Neuer Blick auf alte Karten

Die Erstellung einer digitalen Ausgabe des Liber verlief nicht ohne Herausforderungen. Die Integration von Text- und Geodaten in eine benutzungsfreundliche Oberfläche erfordert eine sorgfältige Planung und Zusammenarbeit. Rigo würdigt die Unterstützung durch Institutionen wie das Venice Center for Digital and Public Humanities (VeDPH) und das Center for Spatial and Textual Analysis (CESTA an der Stanford University), deren Fachwissen bei der Überwindung dieser Hürden von unschätzbarem Wert war. Die digitale Ausgabe des Projekts MapAeg verspricht, ein wichtiger Meilenstein für künftige Forschende zu werden. „Sie basiert auf einem Manuskript des Liber aus der Gennadios-Bibliothek in Athen und präsentiert ein Faksimile, die lateinische Transkription, eine englische Übersetzung und einen Kommentar, in dem geografische Orte, historische und mythologische Figuren sowie Siedlungen und Denkmäler mit Online-Ressourcen wie Wikidata und anderen digitalen Projekten verknüpft sind“, sagt Rigo. Das Projekt eröffnet durch die Digitalisierung des Manuskripts und den interaktiven Zugang zu Karten und Kommentaren neue Wege für die Erkundung und die Forschung. Forschende können sich mit geografischen, historischen und mythologischen Bezügen befassen und die mit dem Text verknüpften Online-Ressourcen nahtlos nutzen.

Ein östlicher Horizont

Rigo ist bereit, in zwei Richtungen über den Horizont hinauszuschauen. Die erste besteht darin, den Umfang des Projekts zu erweitern und zusätzliche Online-Ressourcen einzubeziehen. „Die andere besteht darin, die Methodik auf andere ähnliche Texte aus der Zeit zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert im östlichen Mittelmeerraum und der Ägäis anzuwenden. Dies würde jedoch zusätzliche Mittel von der Universität Ca‘ Foscari und den anderen Partnern und gleichzeitig den Willen aller Beteiligten erfordern“, so Rigo. Eines der positivsten Ergebnisse des Projekts MapAeg war die Zusammenarbeit zwischen dem Venice Centre for Digital and Public Humanities an der Universität Ca‘ Foscari und dem Center for Spatial and Textual Analysis an der Stanford University, in deren Rahmen sich die Teams 2022 und 2023 in Kalifornien und Italien trafen. Diese transatlantische Partnerschaft verspricht einen bilateralen Austausch von Wissen und bewährten Verfahren im Bereich der digitalen Geisteswissenschaften, wobei ein weiteres Treffen im Frühjahr 2024 stattfinden soll.

Schlüsselbegriffe

MagAeg, Archäologie, griechische Inseln, florentinischer Priester, mittelalterliches Manuskript, Ägäis, 15. Jahrhundert, Buondelmonti-Studien

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