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Identity and Conflict. Cultural Heritage and the re-construction of identities after conflict

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Wiederaufbau von Erbe und Identität nach Kriegen

Neue, noch konzentriertere Ansätze zum Wiederaufbau von Standorten des kulturellen Erbes in konfliktzerrissenen Ländern werden zum Schlichten von Meinungsverschiedenheiten und zum Anstoßen eines gesellschaftlichen Heilungsprozesses beitragen.

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Seien es historische Gebäude und archäologische Stätten oder Denkmäler und Museen: Kulturellem Erbe kommt zweifellos eine zentrale Rolle beim Wiederaufbau der Identität einer Region oder Nation nach einem Krieg zu. Das EU-finanzierte Projekt "Identity and Conflict. Cultural heritage and the re-construction of identities after conflict." (CRIC) untersuchte den Wiederaufbau derartiger Standorte zwecks Stärkung von Gemeinschaftsgefühl und Identität. Ziel war die Entwicklung von Strategien und Praktiken, die im Prozess des Wiederaufbaus unter Berücksichtigung der einzubeziehenden sozialen und psychologischen Komponenten hilfreich sein könnten. Das Projekt sammelte aufbauend auf Fallstudien über Konflikte in Bosnien, Zypern, Frankreich, Deutschland und Spanien Daten, um die komplexe Rolle zu durchschauen, die das Erbe beim Wiederaufbau einer Gesellschaft spielt. Man untersuchte durch Feldarbeit, Vergleiche und intensive Analysen "Biographien von Orten" (Biographies of place) bzw., auf welche Weise eine Örtlichkeit Wahrnehmungen und Bedeutungen verändern kann. Eine weitere wichtige Studie betraf "Denkmäler und Gedenkkultur" (Memorials and memorialisation), wobei man das öffentliche Vereinnahmen von Erinnerungen und wie sich dies auf die Wiederholungen der Geschichte auswirkt, debattierte. Parallel dazu untersuchte das Projektteam "Landschaften nach Konflikten" (Post-conflict landscapes) und konzentrierte sich auf die Bildung von Erinnerungen und wie diese mit Gefühlen, Ansprüchen und Meinungen zwischen den Räumen und Kontexten besetzt sind. Langfristig könnte CRIC tiefgreifende Auswirkungen auf die Gestaltung der Debatte in Hinsicht auf den Wiederaufbau nach dem Krieg und die Unterstützung der Überwindung der Folgen des Konflikts haben. In dieser Hinsicht empfiehlt das Projektteam, dass Wiederaufbaumaßnahmen auf jeden speziellen Fall zugeschnitten und keine generellen Richtlinien für alle Krisengebiete erstellt werden sollten. Die Projektresultate wurden auf wirksame Weise über verschiedene Onlineportale, in Artikeln und auf dem Wege der direkten Auseinandersetzung mit der Öffentlichkeit verbreitet. Wertvolle Erkenntnisse wurden überdies in 17 Filmen zu dem Thema verarbeitet, die im Internet zu sehen sind. Diese Bemühungen stellen einen wichtigen Schritt zur Bewältigung der Vergangenheit und zur Heilung einiger ihrer Narben dar.

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