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High Performance, Economical and Sustainable Biocomposite Building Materials

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Revolution im Bausektor

Das Gewinnen, Verarbeiten und Fertigen konventioneller Baumaterialien verbraucht eine Unmenge an Energie. Neuartige Biokomposite senken diesen kumulierten Energieaufwand, die sogenannte graue Energie, und stehen ohne zusätzliche Kosten als hochleistungsfähige, umweltfreundliche Materialien zur Verfügung.

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Außenfassaden an Gebäuden, Innenwänden und Zwischendecken, die Bestandteil von Gebäudestrukturen sind, sind derzeit durch sehr hohe graue Energie gekennzeichnet. Biokomposite überwinden die Energienachteile aktueller Baumaterialien wie Stahl, Ziegel, Beton oder sogar glasfaserverstärkte Kunststoffe. Allerdings senkt ihre Anfälligkeit für Feuchtigkeit und biologischen Abbau die Lebensdauer, insbesondere bei Anwendungen in Außenbereichen. Das durch die EU finanzierte Projekt BIOBUILD (High performance, economical and sustainable biocomposite building materials) wurde auf den Weg gebracht, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Das Hauptziel bestand darin, die graue Energie um mindestens 50% gegenüber geläufigen Materialien ohne Erhöhung der Kosten zu senken. Die Mitglieder des Konsortiums wählten vier Fallstudien aus und stellten Demonstratoren her. Die Auswahl der Teile, die erforderliche Leistung und die Entwürfe und Fertigungsverfahren - alles unterstützt durch Lebensdauerbewertungen zur Reduzierung der grauen Energie der Teile - wurden im BIOBUILD-Newsletter veröffentlicht. Die Wissenschaftler verwendeten zwei verschiedene Harze: ein ungesättigtes Polyesterharz mit Monomeren, die teilweise aus landwirtschaftlichen Rohstoffen stammen und ein Polyfurfurylalkohol, der aus landwirtschaftlichen, an Hemizellulose reichen Abfällen hergestellt wird. Diese wurden mit harten Zellulosefasern aus Flachs- und Jutestengeln verstärkt. Um die Nachhaltigkeit und Leistung der Biokomposite zu verbessern, führten die Partner von BIOBUILD einige Fortschritte ein. Sie entwickelten Behandlungen und Beschichtungen, um die Fasern feuchtigkeitsresistent zu machen und um ihre Adhäsion an das Polymer zu verbessern. Es wurden feuerhemmende Zusätze und Beschichtungen verwendet, um die Flammfestigkeit des Materials zu erhöhen, wodurch eine Euroklasse B für Laminate auf der Basis von Polyfurfurylalkohol erreicht wurde. Das Projekt ermittelte auch vielversprechende Bereiche für weitere Entwicklungen. Die Forscher bildeten eine Interessengruppe Industrie. Auf der Internetseite des Projekts sind die Inhalte ihrer Treffen zu finden. Das Projekt hat neben den Newslettern des Projekts außerdem durch Postkarten, Flyer, wissenschaftliche Arbeiten und Poster auf breiter Ebene Bekanntheit erlangt. Das Projekt stellte überdies auf der EcoBuild in London aus, um die neuen Produkte der breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Dies ist die führende Fachmesse für nachhaltige Baumaterialien. Auf diesem Weg zum Erfolg hat BIOBUILD den JEC Innovation Award 2015 in der Kategorie Bauwesen errungen. Wissenschaftler haben die weltweit erste selbsttragende Fassadenplatte für die Bauausführung mit Biokompositen demonstriert.

Schlüsselbegriffe

Bauwesen, Bausektor, Baustoffe, Biokomposite, graue Energie, Polyfurfurylalkohol

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