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Inhalt archiviert am 2023-01-13

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Kommission fördert Forschung zur Prävention von Flutkatastrophen

Überschwemmungen größeren Ausmaßes sind heutzutage die häufigsten Naturkatastrophen in Europa. Allein in den vergangenen beiden Jahrzehnten forderten sie zahlreiche Menschenleben und zogen Kosten im zweistelligen Milliardenbereich für die EU-Wirtschaft nach sich. Die Kommissi...

Überschwemmungen größeren Ausmaßes sind heutzutage die häufigsten Naturkatastrophen in Europa. Allein in den vergangenen beiden Jahrzehnten forderten sie zahlreiche Menschenleben und zogen Kosten im zweistelligen Milliardenbereich für die EU-Wirtschaft nach sich. Die Kommission finanziert zahlreiche Initiativen auf diesem Gebiet, die nach Wegen suchen, um die Vorbeugung, die Vorhersage und das Management von Flutkatastrophen zu verbessern. Um die Ergebnisse verschiedener Projekte vorzustellen, besuchte das für Forschung zuständige Kommissionsmitglied Philippe Busquin am 13. Oktober Dresden, das 2002 von einer der schlimmsten Überschwemmungen aller Zeiten heimgesucht wurde. "Aus wissenschaftlichen Studien geht hervor, dass extreme Hochwasser immer häufiger auftreten und immer heftiger ausfallen", sagte Busquin. "Wir müssen lernen, mit Hochwassern zu leben, und daher vorausschauender denken und handeln, um ihre Folgen zu mildern. Um unser Hochwassermanagement und unsere Frühwarnkapazitäten zu verbessern, ist mehr Forschung notwendig." Ungeachtet dessen, ob der Klimawandel für die Zunahme der Überschwemmungen in Europa verantwortlich ist, wie manche Wissenschaftler meinen, ist es offensichtlich, dass zahlreiche miteinander verbundene Faktoren das mögliche Ausmaß der Hochwasserschäden bestimmen. Hier spielen sowohl Klima, Hydrologie, Landnutzung, Hochwasserschutz, Notfallplanung als auch Warnsysteme eine Rolle und müssen bei Forschungsmaßnahmen in diesem Bereich berücksichtigt werden. Die erste große EU-Initiative, die in Dresden vorgestellt wurde, betrifft die Verbesserung der hydrologischen Daten von Überschwemmungen, die von größter Bedeutung für die Katastrophenvorhersage und -prävention sind. Das Projekt SPHERE setzte paleohydrologische Techniken ein, um Daten über extreme Überschwemmungen aus den letzten 10.000 Jahren zu sammeln. Kombiniert mit historischen Überschwemmungsdaten und neueren Beobachtungsdaten von Instrumenten, kann die daraus resultierende Flutgeschichte zur Vorhersage extremer Hochwasserlagen genutzt werden und weitaus genauere Aussagen über Klimawandel-Theorien machen als Daten aus einem kurzen Zeitraum. Auch das EURAINSAT-Projekt versucht, sich einen größeren Überblick über Flutkatastrophen in Europa zu verschaffen, allerdings vom Weltraum aus. Ziel des Projekts ist die Ausarbeitung neuer Techniken zur Vorhersage von Regenmengen unter Einsatz mehrerer geostationärer Satelliten und Satelliten auf einer niedrigen Erdumlaufbahn. Daraus gingen neue Wolkenklassifizierungstechniken, die das Regenpotenzial einer einzelnen Wolke quantifizieren können, und bessere Daten für Regenmengenprognosen auf Grundlage von Echtzeit-Regenalgorithmen hervor. Allein in den letzten zehn Jahren hat die Europäische Kommission auf diesem Gebiet rund 50 Projekte aufgelegt, deren Gesamtkosten sich auf rund 58 Millionen Euro belaufen. Initiativen wie SPHERE und EURAINSAT sowie das in der Entwicklung befindliche "European Flood Alert System" (EFAS) lassen darauf hoffen, dass dank der Forschungsmaßnahmen ein besserer Schutz bei kommenden Hochwassern bestehen wird.