Skip to main content
European Commission logo print header

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-03-01

Article available in the following languages:

Kommission veröffentlicht Charta für Forscher und Leitlinien für die Einstellung

Die Europäische Kommission hat eine Europäische Charta für Forscher und einen Verhaltenskodex für die Einstellung von Forschern entworfen, die beide zur Entwicklung eines attraktiven, offenen und beständigen europäischen Arbeitsmarktes für Wissenschaftler beitragen sollen, des...

Die Europäische Kommission hat eine Europäische Charta für Forscher und einen Verhaltenskodex für die Einstellung von Forschern entworfen, die beide zur Entwicklung eines attraktiven, offenen und beständigen europäischen Arbeitsmarktes für Wissenschaftler beitragen sollen, dessen Bedingungen hoher Leistung und Produktivität förderlich sind. Sowohl die Charta als auch der Verhaltenskodex haben die Form von Empfehlungen von der Kommission an die Mitgliedstaaten, die sie auf freiwilliger Basis umsetzen sollen. Die Europäische Charta für Forscher wird von der Kommission beschrieben als "ein Katalog allgemeiner Grundsätze und Anforderungen, der die Rollen, Zuständigkeiten und Ansprüche von Forschern wie auch die von Arbeitgebern und/oder Förderern von Forschern festlegt". Es liegt nicht nur an den Arbeitgebern und Förderern, das richtige Umfeld für die Forscher zu schaffen, sondern auch an den Forschern selbst. Die auf die Forscher anwendbaren allgemeinen Grundsätze und Anforderungen reichen von Forschungsethik und Berufsverantwortung bis hin zu Rechenschaftspflicht, bewährten Verfahrensweisen, Ergebnisverbreitung, Engagement für die Gesellschaft und beruflicher Weiterentwicklung. Den Forschern wird beispielsweise empfohlen, "alles daran zu setzen zu gewährleisten, dass ihre Forschung für die Gesellschaft relevant ist und in Bezug auf anderswo bereits durchgeführte Forschung keine Doppelarbeit darstellt". Forscher sollten sich außerdem mit den strategischen Zielen ihres Forschungsumfelds und den Finanzierungsmechanismen vertraut machen und alle erforderlichen Genehmigungen einholen, bevor sie ihre Forschung aufnehmen oder Ressourcen einsetzen. Es wird empfohlen, dass erfahrene Forscher ihrer Rolle als Betreuer, Mentoren, Laufbahnberater, Leiter, Projektkoordinatoren, Manager und Wissenschaftsvermittler besondere Aufmerksamkeit schenken. Sie sollten enge Beziehungen zu Nachwuchsforschern aufbauen, damit sie die Voraussetzungen für einen effizienten Wissenstransfer schaffen, heißt es in der Charta. Arbeitgeber und Förderer werden unterdessen aufgefordert, Forscher als Angehörige einer Berufsgruppe anzusehen und entsprechend zu behandeln. In der Charta wird außerdem gefordert, dass die Arbeitgeber dafür sorgen sollten, dass ein höchst motivierendes Forschungs- oder Ausbildungsumfeld geschaffen wird, das geeignete Ausrüstung, Anlagen und Möglichkeiten bietet. Arbeitgeber und Förderer sollten darüber hinaus Stabilität und Beständigkeit der Beschäftigung sowie ein attraktives Gehalt garantieren und müssen den Wert der Mobilität schätzen. Mobilität kann geografisch, sektorüberschreitend, inter- oder transdisziplinär, virtuell oder zwischen dem öffentlichen und dem Privatsektor sein und ist "ein bedeutendes Mittel zur Ausweitung wissenschaftlicher Kenntnisse und zur beruflichen Weiterentwicklung in jeder Etappe einer Forscherlaufbahn", so die Kommission. Darüber hinaus wird in der Charta gefordert, dass die Arbeitgeber und Förderer Möglichkeiten zur Weiterbildung in der Forschung, Laufbahnberatung und einen Mentor sicherstellen. Sie werden außerdem aufgefordert, Ko-Autorentum als eine Methode zu fördern, die sicherstellt, dass alle Forscher, die zu einer Arbeit oder einem Patent beitragen, einschließlich Nachwuchsforschern, Anerkennung erhalten. Der Verhaltenskodex für die Einstellung von Forschern weicht nicht weit von den üblichen Erwartungen in Bezug auf Einstellungen ab. Er unterstreicht die Bedeutung offener und transparenter Verfahren sowie vielfältiger, erfahrener Auswahlausschüsse. Spezifisch für Forscher ist jedoch der Abschnitt "Beurteilung von Verdienst", in dem es folgendermaßen heißt: "Zwar sollte der Schwerpunkt auf der generellen Befähigung zum Forscher liegen, aber auch die Kreativität und der Grad der Selbstständigkeit sind zu berücksichtigen." "Dies bedeutet, dass Verdienst sowohl qualitativ als auch quantitativ zu bewerten ist und sich dabei auf herausragende Ergebnisse in einem vielfältigen beruflichen Werdegang und nicht nur auf die Anzahl von Veröffentlichungen gestützt werden sollte", spezifiziert das Papier. Diejenigen, die die Einstellungen vornehmen, sollten auch den Wert früherer Mobilitätserfahrung und von Abweichungen gegenüber dem üblichen beruflichen Werdegang anerkennen. Die Mitgliedstaaten werden der Kommission bis Jahresende Bericht über sämtliche zusätzlichen Maßnahmen, die sie im Bereich der Forscherlaufbahnen ergriffen haben, erstatten und werden außerdem die anfänglichen Ergebnisse der Anwendung der Empfehlungen mitteilen.