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RRI TOOLS, a project to foster Responsible Research and Innovation for society, with society.

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RRI-Toolkit unterstützt Wandel in Forschung und Innovation in Europa

Die Überbrückung der Kluft zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ist und bleibt eine Herausforderung. Eine EU-Initiative hat ein breites Spektrum von Interessengruppen versammelt, um über die Art und Weise des Vorankommens in Forschung und Innovation (FuI) im Zusammenhang mit dem Beitrag zum intelligenten, integrativen und nachhaltigen Wachstum zu entscheiden.

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In dem Bestreben um die Verkleinerung der Kluft zwischen Wissenschaft und Gesellschaft hat die Europäische Kommission das Konzept der verantwortungsvollen Forschung und Innovation (Responsible Research and Innovation, RRI) vorangetrieben, das ein Querschnittsthema innerhalb von Horizont 2020 ist. Der europaweite Ansatz will FuI-Probleme ins Gespräch bringen, ihre Konsequenzen im Voraus bedenken und die Gesellschaft in die Diskussion einbeziehen, wie Wissenschaft und Technik die Welt von morgen gestalten können. Es sind konkrete Werkzeuge erforderlich, um RRI in ganz Europa umzusetzen und diese Vision zu realisieren. Gesellschaft in vorderster Linie von Wissenschaft und Innovation Zum Zweck der Förderung von verantwortungsvoller Forschung und Innovation bezog das von der EU finanzierte Projekt RRI TOOLS (RRI TOOLS, a project to foster responsible research and innovation for society, with society) politische Entscheidungsträger, Gruppen aus Forschung und Hochschulen, Unternehmen, Industrie und Organisationen der Zivilgesellschaft ein. „Man erreichte das durch eine umfassende, partizipative Zusammenarbeit in allen Projektetappen von der Agendasetzung bis hin zu Design, Implementierung und Evaluierung“, berichtet Ignasi López Verdeguer, Direktor der Wissenschaftsabteilung des Kreditinstituts „la Caixa“ und Koordinator von RRI TOOLS. Die Projekte der spanischen gemeinnützigen Organisation fördern und finanzieren soziale Fürsorge, Forschung und Innovation sowie Kultur. RRI TOOLS erreichte die gestellten Ziele durch die Entwicklung eines ehrgeizigen Schulungs- und Interessenvertretungsprogramms sowie eine starke Betonung auf Kommunikations- und Verbreitungsaktivitäten. Die Projektpartner organisierten oder besuchten mehr als 360 Veranstaltungen teil und erreichten rund 9 200 Menschen in 34 Ländern und 115 europäischen Städten. Für 30 Länder im Europäischen Forschungsraum wurden neunzehn RRI-Schaltstellen eingerichtet, um das Projekt auf nationaler wie auch regionaler Ebene durchzuführen. 2014 organisierten diese Stellen 27 Konsultationsworkshops, die über 400 Interessenvertreter anlockten. 2016 förderten sie über 100 RRI-Schulungen, an denen in ganz Europa rund 3 000 Lernende zusammenkamen. Zudem hielten die Schaltstellen über 100 Treffen von Interessenvertretungen ab. Allzweck-Onlinerepositorium für RRI Es wurde ein Baukasten zusammengestellt, um verantwortungsvolle Forschung und Innovation in die Praxis umzusetzen. Es beinhaltet über 500 Quellen, darunter Handbücher, Leitlinien, Ratgeber, inspirierende Praktiken, Projekte, Artikel und Berichte in 18 europäischen Sprachen. Sie umfassen die Themen offener Zugang, Gleichstellung der Geschlechter, Ethik und Integrität sowie das öffentliche Engagement in der Wissenschaft. „Die Online-Plattform ist partizipativ und kann von Menschen mit unterschiedlichem Wissen und verschiedenen Bedürfnissen genutzt werden“, erklärt Ignasi López. „Es unterstützt die Nutzer beim Lernen, Umsetzen, Reflektieren, Trainieren und Kommunizieren von RRI.“ Besucher können ein Konto erstellen, der RRI-Community beitreten, ihre eigenen Quellen hochladen und an Forumsdiskussionen teilnehmen. Die intensiven Anstrengungen der Schaltstellen führten zur Gründung einer europäischen Wissensgemeinschaft (Community of Praxis, CoP), die nahezu 2 000 wichtige RRI-Akteure mit dem Ziel zusammenbringt, den Baukasten kontinuierlich anzuwenden und um Beiträge zu erweitern. „Damit wird gewährleistet, dass sich das Toolkit weiterentwickelt und in der Zukunft als Quelle der neuesten Informationen über RRI fungiert“, stellt Ignasi López fest. Das Projekt entwickelte außerdem eine Arbeitsdefinition der verantwortungsvollen Forschung und Innovation, schuf einen Katalog der bestmöglichen RRI-Verfahren und gab eine Sammlung von Vorzeigeprojekten heraus, die veranschaulicht, auf welche Weise RRI von Unternehmen, Regierungen, Finanzierungsgremien, Forschungszentren, Zivilgesellschaft und Bildungseinrichtungen angewandt werden kann. Von Einflussnahme und Sichtbarkeit des Projekt RRI TOOLS profitierte der European Foundations Award for Responsible Research and Innovation. Seit 2015 dient diese Schwesterinitiative der Anerkennung der drei besten RRI-Projekte in Europa. Obgleich das Projekt im Dezember 2016 endete, ist das Kreditinstitut „la Caixa“ verpflichtet, das Toolkit zu pflegen und die Tätigkeit der Wissensgemeinschaft bis 2018 aktiv zu unterstützen. Man hat einen Nachhaltigkeitsplan entwickelt, um die Realisierbarkeit dieses Vorhabens sicherzustellen. Ignasi López abschließend: „RRI TOOLS hat die Grundlagen für eine verantwortungsvollere, verträglichere und ethisch vertretbarere wissenschaftliche und technologische Entwicklung in Europa gelegt, um die Welt besser, nachhaltiger und gerechter zu gestalten.“

Schlüsselbegriffe

Forschung und Innovation, Wissenschaft und Gesellschaft, Responsible Research and Innovation, Verantwortungsvolle Forschung und Innovation, RRI TOOLS

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