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Inhalt archiviert am 2024-05-15

Environmental protection in the balkan countries: reuse of industrial mineral waste for waste water treatment and improvement of landfills

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Sanierungsstrategien für Industriebrachen

Durch den Bergbau sowie andere industrielle Nutzung sind Industriebrachen in Form von Deponien und Halden entstanden. Ein von der EU unterstütztes Projekt mit dem Namen REINTRO hat verschiedene Strategien untersucht, mit denen diese Industriebrachen saniert werden können und eine Verwendung der hierdurch gewonnenen Materialien für die Herstellung von Keramiken ermöglicht wird.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Zu diesem Ziel wurde eine Forschungsgemeinschaft aus Ingenieuren, Geologen, Biologen, Materialwissenschaftlern und Herstellern von keramischen Erzeugnissen gegründet. Eines der Hauptziele war die Untersuchung der finanziellen Möglichkeiten im Rahmen der Bodensanierung und der Verfahren zur Herstellung von keramischen Erzeugnissen. Als ein erster Schritt wurden die Abfallstoffe bewertet, um spezielle Anforderungen bei der Sanierung wie zum Beispiel die Anforderungen an die Abwasserbehandlung zu identifizieren. Zudem wurden Parallelstudien zur Bestimmung der verschiedenen Stoffe, die behandelt werden müssen, durchgeführt. Bei der Untersuchung von mehreren Orten in den Balkanstaaten stellte sich heraus, dass es gemeinsame Probleme gab. Diese Probleme betreffen die vorhandenen Industrieabfälle, den Abraum, die Schlacke und verseuchte Industriegebiete. In Bosnien-Herzegowina beispielsweise wurden 15 Halden auf ihr Sanierungspotenzial untersucht. Zudem wurde ermittelt, welche der dort gefundenen Abfallstoffe für die Herstellung von Keramiken geeignet sind. Hierfür wurden die thermochemischen und chemischen Eigenschaften von Flugaschen und von sieben verschiedenen Schlackearten bestimmt. Ein zusätzlicher Aspekt des Forschungsprojekts war die Durchführung von Untersuchungen zur Landsanierung durch Anpflanzung einer speziellen Vegetation auf Halden. Hauptsächlich wurden Alfalfa, Gräser und Robinien verwendet, da die Kombination dieser drei Pflanzen die besten Ergebnisse hervorbrachte. Zudem konnte nachgewiesen werden, dass die Konzentration von Schwermetallen in den Wurzeln, im Stamm und in den Blättern deutlich unter den erlaubten Grenzwerten lag. Neben den umfangreichen und zahlreichen Publikationen zu den Projektergebnissen konnten zudem Fortschritte bei der Herstellung von Keramikfliesen verzeichnet werden. Keramikfliesen, die als Ergebnis der Forschungsarbeiten im Rahmen dieses Projekts hergestellt werden konnten, weisen eine hohe Resistenz gegenüber biologischer und chemischer Korrosion auf. Sie sind zudem in höchstem Maße für Anwendungen geeignet, bei denen chemisch korrosives Erdreich vorhanden ist. Diese Fliesen können zudem in Häfen und in einer Reihe von Industriebereichen, wie beispielsweise als Fußbodenbelag in der Düngemittelindustrie, verwendet werden. Aufgrund der positiven Projektergebnisse wurde schließlich eine Fabrik zur Herstellung dieser Fliesen aufgebaut.

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