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Inhalt archiviert am 2024-04-23

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FTE-Erfolgsstorys - Wissenslücke zwischen Forschung und Politik überbrücken

Wissen ist stets nur dann Macht, wenn man es auch zu nutzen weiß und deshalb baut das Knossos-Projekt im Umweltbereich eine Brücke zwischen den zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Erkenntnissen und der politischen Entscheidungsfindung. Knossos will sachbezogene Forschungsergebnisse und Informationen auf einfache Weise für die an Entscheidungen und Politikgestaltung Beteiligten verfügbar machen und somit auf dem Wege eines verbesserten Zugangs zu Wissen eine effektivere Umweltpolitik erleichtern.

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Das innerhalb des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (United Nations Environment Programme, UNEP) gestartete und durch das Siebte EU-Rahmenprogramm (RP7) finanzierte Knossos-Projekt ("Knowledge from science to societies") basiert auf einer Onlineplattform. Ziele sind die Erleichterung des Zugangs zu Informationen für Politikgestalter und die Schaffung eines Instruments für einen besseren Austausch und eine stärkere Ausschöpfung der EU-Forschungsergebnisse im Zusammenhang mit der Umwelt. In Knossos findet in Partnerschaft mit dem Institut für Europäische Umweltpolitik (Institute for European Environmental Policy, IEEP) und den Parlamentariernetzwerken Globe EU und Globe Europe die Position der Europäischen Kommission im Hinblick auf die Zukunft der Wissenschaft in Europa und die Behauptung des EU-Umweltkommissars Janez Potočnik ihren Widerhall, dass die "Überbrückung der Kluft zwischen Wissenschaft und Politik keine technische Frage ist. Es ist eine politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Frage." Knossos-Projektleiter Thierry Lucas dazu: "Wir brauchen mehr Kommunikation zwischen Forschern und politischen Entscheidungsträgern. Eine Verbesserung der Kommunikationskanäle zwischen diesen beiden Welten ist der Ausgangspunkt dieses Projekts." "Das Knossos-Team wird mit einer Bestandsaufnahme der Umweltforschung in der Lage sein, Stellungnahmen zu erarbeiten und, in Kombination mit dem politischen Dialog, Schritte in Richtung auf eine Überbrückung der Kluft zwischen Wissenschaft und Politik zu unternehmen", gab Thierry Lucas diesbezüglich an. Bis heute konnte Knossos mehrere Reihen von Stellungnahmen zu Themen wie Wasserknappheit, umweltfreundliche Ökonomie und Anpassung an den Klimawandel herausgeben. Eine Reihe von Stellungnahmen zur Fischerei wird in Kürze vollendet. Um beide Seiten miteinander in Verbindung zu bringen, organisierte das Projektteam Veranstaltungen im Europa-Parlament und in den nationalen Parlamenten. Gemeinsame Workshops eröffneten den politischen Dialog und bringen Forscher und politische Entscheidungsträger zwecks Diskussion an einen Tisch. Die Öffentlichkeit wachrütteln Das Projekt in seiner Funktion als Bindeglied zwischen Forschern und Parlamentariern will überdies die Öffentlichkeit mit Hilfe eines Teams von Umweltbotschaftern für neu entstehende Umweltprobleme sensibilisieren. Im Rahmen einiger "Wissensmessen" im Begleitprogramm internationaler Konferenzen fanden die Forschungsergebnisse über Europas Grenzen hinaus Verbreitung. Anfang 2012 nutzte das Projekt die Impulse zum Thema Wasser aus, um seine Stellungnahme zur Wasserknappheit den Teilnehmern des 6. World Water Forum in Marseille zu präsentieren. Im Vorfeld der UN-Konferenz über nachhaltige Entwicklung "Rio+20" nahm sich eine Veranstaltungsserie in Europa und Rio de Janeiro der Frage "Wie kann die Forschung den Übergang in eine umweltfreundliche Wirtschaft am besten prägen?" an, wobei die Schlüsselbotschaften an den drei wichtigsten Tage der Verhandlungen zur Verfügung standen. Ebenso wie ständig Forschungsergebnisse zur Knossos-Internetplattform hinzukommen, die einen schnellen und unkomplizierten Zugang zu relevanten Informationen garantiert, werden die europäische Umweltwissenschaft und -forschung sowie der Informationsaustausch zwischen Wissenschaft und Politik durch das renommierte OARE-Konsortium (Online Access to Research in the Environment), die weltweit größte umweltwissenschaftliche Forschungsdatensammlung, unterstützt. Das Ziel des Projekts besteht darin, die europäischen Umweltwissenschaften nicht nur verständlich, sondern auch umsetzbar zu machen. Hier soll eine bevorzugte Referenzquelle für alle geschaffen werden, die Informationen über die derzeitigen dringlichen ökologischen Fragen der Menschheit suchen. - Vollständige Bezeichnung des Projekts: "Knowledge from Science to Societies" - Projektakronym: Knossos - Projektwebsite Knossos - Projektreferenznummer: 226567 - Name/Land des Projektkoordinators: Thierry Lucas/Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Kenia) - Gesamtprojektkosten 987 392 EUR - Beitrag der EK: 868 478 EUR - Projektbeginn/-ende: April 2010 bis April 2012 - Weitere Partnerländer: Kenia, Belgien, Vereinigtes Königreich