Neue Produkte aus Waldabfällen
Nebenprodukte aus der Forstindustrie, wie Rinde und Torf, enthalten bioaktive Moleküle, die in der Medizin, Kosmetikindustrie, Industriechemikalien und Pflanzenschutzmitteln Anwendung finden könnten. Das bedeutet, dass Anstelle der Verbrennung dieser erneuerbaren, natürlichen Rohstoffe, hochwertige Produkte geschaffen werden könnten, die der ländlichen Wirtschaft und nachhaltigen Forstwirtschaft einen Impuls geben könnten. Um dieses Potenzial zu realisieren, finanzierte die EU das Projekt FORESTSPECS. Ziel des Projekts war es, bioaktive Verbindungen aus der Rinde von industriell wichtigen Baumarten und aus Humus und Torf zu identifizieren und zu untersuchen. Die Forscher fanden eine große Anzahl von potentiell wertvollen Substanzen und waren in der Lage, weitere nützliche Derivate zu synthetisieren. Die Verbindungen wurden für mögliche Anwendungen zum Beispiel für biologisches Sanierungsmaterial, Düngemittel, Fungizide und Arzneimittel gescreent. Eine wichtige Entdeckung war, dass mehrere Verbindungen aus Lärchenrinde einen gewissen Schutz gegen den Falschen Mehltau (Plasmopara viticola) an Weinreben liefern könnten. Die Forscher entwickelten auch eine einfache und effiziente Möglichkeit, um eine medizinisch relevante Verbindung, wie Rhaponticin, aus Fichtenrinde zu extrahieren. Ein Torf-Destillat wurde weiterhin gefunden, das sich in einer Nasensprayvorrichtung als nützliche erweisen kann, wobei ein Projektpartner plant, dies nach einer Weiterentwicklung zu patentieren. Diese und andere Entwicklungen des FORESTSPECS-Projekts zeigten, welches ungenutzte Potenzial die Abfallströme aus der Forstwirtschaft bereithalten.
Schlüsselbegriffe
Wald, Wald Abfälle, chemische Verbindungen, Rinde, Torf, Humus, bioaktive, Rohstoffe, nachhaltige Forstwirtschaft, Larix, Rindenverbindungen, falscher Mehltau, Wein, Rhaponticin, Fichte, Nasenspray, Abfallströme
