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BIOdiversity Multi-Source Monitoring System: from Space TO Species

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Naturschutz vom Weltraum aus

Ein interdisziplinär aufgestelltes Team aus europäischen Wissenschaftlern hat Erdbeobachtungsdaten (EO-Daten) genutzt, um ein Beobachtungssystem zu entwickeln, das sich auf mehrere Datenquellen stützt. Das System wird eingesetzt werden, um wichtige natürliche Lebensräume mit hoher Biodiversität vor Schädigungen durch den Menschen zu schützen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Ökosysteme und ihre Biodiversität werden durch menschliche Aktivität und deren Auswirkungen auf die Umwelt immer stärker bedroht. Diese Belastungen können vor allem in der Zeit entstehen, nachdem ein Areal als Naturschutzgebiet vorgeschlagen wurde, aber noch nicht effektiv zu einem solchen erklärt wurde. In diesem Zeitraum können die Gebiete von Waldbränden, Abholzung, Bergbau, Wilderei oder Umweltverschmutzung betroffen sein. Die Auswirkungen solcher Bedingungen können zusammen zu einem Verlust natürlicher Lebensräume und Fragmentierung führen. Änderungen der lokalen Umwelt können allerdings durch Fernerkundung mit EO-Technologien erkannt werden und so den zuständigen Behörden ermöglichen, angemessene Maßnahmen zu ergreifen. Ziel des Projekts "Biodiversity multi-source monitoring system: From space to species" (BIO_SOS) war es, ein ökologisches Modellierungssystem zu entwickeln. Das System wird zur Beobachtung von NATURA 2000-Gebieten und umliegenden Arealen eingesetzt werden, die einer Vielzahl von Belastungen ausgesetzt sind. NATURA 2000 ist ein Netzwerk von Naturschutzgebieten innerhalb der EU. Das vorgeschlagene System mit dem Namen "Earth observation data for habitat monitoring" (EODHAM) verfolgt ähnliche Ziele wie andere Erdbeobachtungsinitiativen. Die Forscher befassten sich mit Gebieten in drei mediterranen und zwei westeuropäischen Ländern. Weitere Areale wurden außerdem in Brasilien und Indien in Erwägung gezogen, wo das NATURA 2000-Netzwerk nicht existiert. Diese beiden Länder würden jedoch von einem fortschrittlichen Beobachtungssystem zum Schutz der Biodiversität profitieren. Eine zentrale Herausforderung war die Entwicklung eines kosteneffektiven Systems zur Beobachtung von Veränderungen der Bodenbedeckung innerhalb oder an den Grenzen betroffener Gebiete. Daher nutzten die Projektpartner hyperspektrale EO-Daten mit hoher räumlicher Auflösung, um so die Bodenbedeckung und deren Veränderungen zu kartieren. Die Forscher entwickelten auch einen Modellierungsrahmen sowohl auf Habitat- als auch auf Landschaftsebene, um EO- und In-situ-Daten für Habitatkarten zu kombinieren. Die Karten wurden zur Entwicklung von Biodiversitätsindikatoren und zur Beurteilung und Voraussage der Auswirkungen eingesetzt, die menschliche Aktivität auf die Biodiversität haben kann. Durch BIO_SOS konnte das technischem Fachwissen erweitert und funktionsfähige Open-Source-Tools für Site Manager, Forscher und politische Entscheidungsträger bereitgestellt werden. Dies ermöglichte die Implementierung adaptiver Managementstrategien sowie einen verbesserten Schutz der natürlichen Ressourcen. Das EODHAM-System wird außerdem dazu beitragen, Berichte für das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (Convention of Biological Diversity, CBD), die Gemeinschaftsstrategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und die Habitat-Richtlinie zu erstellen.

Schlüsselbegriffe

Erdbeobachtung, Überwachungssystem, natürlicher Lebensraum, Biodiversität, menschliche Aktivität, Ökosystem, Umweltbelastung, Verlust des Lebensraums, ökologisch, NATURA 2000, Naturschutz, Bodenbedeckung, Landschaft, Habitatkarte, natürliche Ressourcen

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