Skip to main content
European Commission logo print header

EWIT: Developing an e-waste implementation toolkit to support the recycling and the secondary raw material recovery strategies in metropolitan areas in Africa

Article Category

Article available in the following languages:

Rückgewinnung von Elektronikschrott in Afrika

Das Aussortieren von Elektroschrott ist in vielen afrikanischen Städten ein wachsendes, oft gefährliches und unreguliertes Geschäft. In Zusammenarbeit mit Gruppen in Europa und Afrika hat das EU-finanzierte EWIT-Projekt ein e-waste-Toolkit entwickelt, um bessere Recycling- und Rückgewinnungssysteme zu unterstützen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Was passiert mit weggeworfenen elektrischen und elektronischen Geräten? E-Müll, bekannt als Elektroschrott, wird in Afrika oft von am Rande der Gesellschaft lebenden Menschen sortiert, um zu niedrigen Kosten wertvolle Metalle und Kunststoffe zu gewinnen. Aber es gibt Gefahren. Elektroschrott enthält giftige Stoffe wie Arsen, polychlorierte Biphenyle, TBBA (Tetrabrombiphenol-A) und Quecksilber. Ohne die richtigen Extraktionsverfahren kann Elektroschrott die menschliche Gesundheit und die Umwelt schädigen. Zusammen mit afrikanischen Ländern hat das EWIT-Konsortium in einem zweijährigen Projekt ein Toolkit zur Unterstützung eines sicheren Recyclings zur Verfügung gestellt. Das EWIT-Projekt wurde von der Europäischen Innovationspartnerschaft für Rohstoffe übernommen, einer Plattform, die Vertreter aus Industrie, öffentlichem Dienst und Wissenschaft zusammenführt. Das EWIT-Projekt umfasst Einrichtungen aus 5 europäischen und 4 afrikanischen Ländern: Kenia, Südafrika, Sambia und Elfenbeinküste. Das Projekt wurde durch eine Reihe von Workshops vorangebracht, die an dem Projekt beteiligte europäische und afrikanische Städte in Partnerschaften vereinen. „Eine afrikanische Stadt und ihre Partnerstadt in Europa treffen sich mit dem Ziel, die afrikanischen Szenarien des lokalen Elektroschrottmanagements zu verstehen und über Lösungen mit fachmännischem Input nachzudenken“, sagt Isabella Capurso, Projektkoordinatorin von Consorzio Remedia, einem italienischen gemeinnützigen Konsortium für das Management von Elektronikschrott. Die Workshops fanden in Choma (Sambia), Kisii (Kenia), Johannesburg (Südafrika) und Abidjan (Elfenbeinküste) statt, gefolgt von Modellierungsworkshops für Experten und einer abschließenden Reihe von Partnerschaftsworkshops zur Festlegung von Aktionsplänen. Ergebnis war die Erstellung eines „Toolkits für die Implementierung von Elektroschrott“ (E-waste implementation toolkit), das eine Internetabfrage-Schnittstelle bereitstellt, die von politischen Entscheidungsträgern und lokalen Behörden in Entwicklungsländern genutzt werden kann, um Informationen über die Einrichtung oder Verbesserung ihrer Managementsysteme für Elektroschrott abzurufen. „Das Tool ist wie ein Assistent gestaltet und enthält viele typische Szenarien des Elektroschrottmanagements als Referenzbeispiele“, erklärt Capurso. „Es führt den Benutzer durch einen Selbstevaluationstest seines Kontextes und gibt vorläufige Informationen über mögliche Lösungen zur Verbesserung des Managementsystems für Elektroschrott.“ Das Projekt bietet eine ganze Reihe von Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die einzelnen Phasen, angefangen bei der „Sammlung“ von Elektroschrott bis hin zur „Behandlung“ und dem „Markt für Sekundärrohstoffe“, welche die afrikanischen örtlichen Behörden bei der Entwicklung ihrer eigenen Elektroschrottsektoren unterstützen sollten. Das Konsortium erforschte mehrere Modelle für die Finanzierung von Managementsystemen für Elektroschrott und stellte spezifische Leitlinien für die Durchführung und den Abschluss der Vorschriften für das Management von Elektroschrott durch die zentralen und lokalen Regierungen bereit. Ein wichtiger Aspekt des Projektes war die Einbeziehung und Anerkennung der Rolle des informellen Sektors in der E-Abfallwirtschaft. Die Rollen von illegalen Abfallsammlern wurden so weit wie möglich in jedes mögliche neue „formalisierte“ System integriert. EWIT hat hart gearbeitet, um sicherzustellen, dass das Fachwissen und die Beratung, die durch das Toolkit bereitgestellt wird, an ein möglichst breites Publikum verbreitet werden. Am Ende des Projekts hielt das Konsortium Konferenzen, die die Portalfunktionalitäten in Zielgebieten sowie in Brüssel (Belgien), Dakar (Senegal), Kapstadt (Südafrika) und Nairobi (Kenia) präsentierten. „Das Projekt ist ein Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit zwischen Europa und Afrika und hat die Grundlage für die zukünftige Zusammenarbeit in diesem Bereich gelegt“, sagt Capurso. Langfristig wird die bestehende Initiative auch weiterhin an der Rückgewinnung von Sekundärrohstoffen arbeiten - viele Partner arbeiten bereits daran, aus dem Projekt herrührende Ideen weiterzuentwickeln.

Schlüsselbegriffe

EWIT, e-waste, E-Abfall, Afrika, Elektro- und Elektronik-Altgeräte, Elektronikabfälle, Recycling, Abfallwirtschaft

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich