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Demonstration of an adaptable structure for architecture applications

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„Sensible“ Gebäude verändern ihre Form auf Knopfdruck

Ein äußerst innovatives Bausystem verspricht frei formbare, flexible Strukturen unter Einsatz technischer, bislang in der Architektur einzigartiger Lösungen.

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Der Bausektor ist einer der traditionellsten und weniger technisierten Industriezweige, was sich auf viele Bereiche, darunter Produktqualität und Exportfähigkeit, negativ auswirkt. Um wettbewerbsfähiger zu werden, braucht der Bausektor Unterstützung in Forschung und Entwicklung. Das von der EU finanzierte Projekt HYPERMEMBRANE-DEMO (Demonstration of an adaptable structure for architecture applications) sollte daher dem Bausektor eine genormte Technik zur Errichtung von Gebäuden in Leichtbauweise zur Verfügung stellen, die komplexe geometrische Oberflächen nachbilden kann. In der Entwicklung befindet sich die extrem innovative Technologie seit 2003. Über die Jahre erhielt sie mehrere Auszeichnungen, wurde in renommierten Ausstellungen präsentiert und 2011 zur Förderung im Rahmen des RP7 ausgewählt. Im Endeffekt endete das Projekt mit einem Prototypsystem, an dem Validierungstests durchgeführt wurden. HYPERMEMBRANE entwickelte eine flexible, selbsttragende Struktur aus thermoplastischem Verbundwerkstoff mit entsprechender Elastizität. Über eingebaute intelligente mechanische Aktoren kann die Konstruktion von den einfachsten Grundelementen in nahezu jede beliebige Form gebracht werden. Der Anwendungsbereich der bahnbrechenden architektonischen Lösung ist vielfältig, von Bühnenüberdachungen bis hin zu intelligenten Gebäuden. Die verwendeten Ethylen-Tetrafluorethylen-Membranen sind leichter als Glas, vor allem aber kann die Struktur selbstständig auf Temperaturveränderungen reagieren. Durch Kombination realer und digitaler Elemente können die Strukturen von HYPERMEMBRANE in ihrer Geometrie exakt räumlichen Gegebenheiten, Lichtverhältnissen und dem Energiebedarf angepasst werden. Mittels einer speziell dafür vorgesehenen Software ähnelt außerdem die Biegekapazität des Dachsystems der der menschlichen Muskulatur. Demonstriert wurde die neue Technik vom HYPERMEMBRANE-DEMO-Team an einer 20 Meter langen adaptiven Konstruktion am Design Hub Museum in Barcelona. Die Installation ist ein einzigartiges Beispiel für biomimetische Architektur.

Schlüsselbegriffe

Architektur, HYPERMEMBRANE-DEMO, thermoplastische Verbundwerkstoffe, Aktuatoren, geometrische Formen

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