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Visual Privacy Management in User Centric Open Environments

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Visionäre Lösung für den Online-Datenschutz

Das EU-finanzierte Projekt VISION hat eine visuelle Datenschutzplattform entwickelt, um öffentlichen Stellen zu helfen, transparente und datenschutzfreundliche E-Government-Dienste zu bietet, die den höchsten Datenschutzstandards entsprechen und den Bürgern eine personalisierte Kontrolle über ihre Daten ermöglichen.

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Die Lösung, die in einer Reihe von Pilotversuchen erfolgreich erprobt wurde (zum Beispiel in spanischen und italienischen Krankenhäusern), befähigt die Bürger, die Kontrolle über ihre digitale Privatsphäre durch die Erstellung und Überwachung einer persönlichen Datenschutzvereinbarung (Privacy Level Agreement, PLA) zu erlangen. Letztere bietet eine klare Visualisierung von Datenschutzeinstellungen zu Daten, die von öffentlichen Institutionen verwaltet werden können.   "Die Ergebnisse dieser Pilotprojekte bestätigten, dass die Plattform das Bewusstsein der Bürger für Fragen zu Privatsphäre und Datenschutz verbessert und ihr Kontrollniveau beim Datenmanagement erhöht", sagt Loredana Mancini, Projektkoordinatorin von Business-e in Italien. Die VISION Privacy Platform (VPP) erwies sich auch als wirksames Instrument zur Stärkung der Transparenz und Rechenschaftspflicht öffentlicher Verwaltungsvorgänge, um sicherzustellen, dass sie die geltenden Datenschutzgesetze vollständig erfüllen.   "Wir haben bereits Anfragen von anderen Organisationen erhalten, um Pilotprojekte auf Basis der VISION-Lösung zu starten", berichtet Mancini. "Auch wenn die Plattform für Behörden entwickelt und getestet wurde, kann das Modell leicht erweitert werden, um alle Arten von Organisationen abzudecken, die personenbezogene Daten weitergeben und verwenden."   Intelligentere Behörden   Die Online-Technologie hat sich in einer so beeindruckenden Geschwindigkeit entwickelt, dass es manchmal schwer zu schätzen ist, wie sehr sich unser Leben verändert hat. Die Erwartungen sind dabei auch gestiegen: Die Bürger erwarten heutzutage eine sofortige Internetverbindung, wohin sie auch gehen, und können mit ihren mobilen Geräten alle möglichen Funktionen wie Bankgeschäfte, Flug- und Hotelreservierungen und Echtzeit-Verkehrsinformationen tätigen bzw. nutzen.   "Wir erwarten zunehmend den gleichen Grad an Erleichterung beim Zugang zu Dienstleistungen von öffentlichen Institutionen wie lokalen Behörden oder im Gesundheitswesen", stellt Mancini fest. "Außerdem erwarten wir, dass diese Dienste sicher und unsere Daten geschützt sind."   Die Bereitstellung von intelligenten staatlichen Dienstleistungen auf sichere Weise ist eine Herausforderung für den öffentlichen Sektor. "Um dies zu erreichen, müssen Informationen zwischen verschiedenen Behörden und manchmal auch privaten Organisationen zusammengeführt und ausgetauscht werden können", sagt Mancini. "Dafür benötigen wir ein offenes Datenmodell, das Bürgern den sicheren Zugriff auf ihre Informationen und öffentliche Dienste ermöglicht, wo immer sie sich befinden."   Bereit für die Regulierung   Um dies zu ermöglichen, konzentrierte sich VISION auf das Thema Privatsphäre. Diese stellt eine wesentliche Herausforderung für öffentlichen Verwaltungen dar, die häufig nicht über die erforderlichen Werkzeuge und Fachkenntnisse verfügen, um Datenschutzanalysen durchzuführen und sie auf natürliche Weise in ihre digitalen Dienste zu integrieren. Mit der Einführung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die im Mai 2018 in Kraft tritt, werden strengere Datenschutzrichtlinien für jede Organisation eingeführt, die über Informationen von EU-Bürgern verfügt.   Mit dieser Verordnung soll den Bürgern die Kontrolle über ihre personenbezogenen Daten übertragen werden. "Die VISION-Plattform bietet Unterstützung bei der Einhaltung der DSGVO durch die Erstellung von maßgeschneiderten Datenschutzvereinbarungen, die den Datenschutzanforderungen der Bürger Rechnung tragen und ihnen die Kontrolle über ihre Daten ermöglichen. Außerdem erhalten Organisationen Methoden und Instrumenten, um einen Ansatz der "eingebauten Privatsphäre" für ihre digitalen Dienste zu erreichen", erklärt Prof. Haris Mouratidis von der Universität Brighton, Großbritannien, der die Entwicklung der PLA und der "Privacy by Design"-Methoden im Rahmen von VISION leitete.   Das VISION-Konsortium ist überzeugt, dass die Plattform des Projekts das wachsende Bedürfnis des öffentlichen und privaten Sektors nach einem stärkeren Datenschutz für die Bürger erfüllt. "In diesem Sinne könnte die DSGVO ein starker Markttreiber sein, und viele Technologieanbieter wollen unbedingt als DSGVO-kompatible gelten", sagt Mancini. "Unsere Plattform bringt sie in dem Bereich ganz weit voran. Momentan betrachten wir Marktanalyseberichte und könnten keine ähnliche Lösung auf dem Markt sehen."

Schlüsselbegriffe

VISION, Datenschutz, E-Government, PLA, DSGVO, Daten, VPP, Bürger

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