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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Gemeinsame Technologieinitiative Clean Sky hebt ab

"Heute ist ein großartiger Tag", sagte der für Forschung zuständige EU-Kommissar Janez Potocnik bei der Eröffnung des Forums der Gemeinsamen Technologieinitiative (GTI) "Clean Sky", die Europa an die Spitze im Bereich umweltfreundlicherer Flugzeugkonstruktionen bringen soll. ...

"Heute ist ein großartiger Tag", sagte der für Forschung zuständige EU-Kommissar Janez Potocnik bei der Eröffnung des Forums der Gemeinsamen Technologieinitiative (GTI) "Clean Sky", die Europa an die Spitze im Bereich umweltfreundlicherer Flugzeugkonstruktionen bringen soll. Das Ziel dieser mit 1,6 Milliarden Euro ausgestatteten Initiative ist die Verbesserung der ökologischen Bilanz und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Luftfahrtindustrie durch die Entwicklung von "saubereren, wettbewerbsfähigeren Technologien". "Die Herausforderungen, vor denen wir heute stehen, wie die Ankurbelung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit und die Bewältigung des Klimawandels, gehen alle europäischen Länder etwas an und Forschung wird einen großen Teil der Antwort liefern", sagte der Kommissar. "Wir haben eine bessere Chance etwas zu bewirken, wenn wir zusammenarbeiten. Das ist der grundlegende Gedanke hinter der Gemeinsamen Technologieinitiative Clean Sky und ich freue mich, dass sie jetzt auf den Weg gebracht wurde und ihre Arbeiten aufgenommen hat", fügte er hinzu. Die Gemeinsame Technologieinitiative, eine öffentlich-private Partnerschaft zwischen Industrie, Forschungsgemeinschaft und der Europäischen Kommission, wird in Forschung und Innovation investieren, um die Umweltfolgen des Luftverkehrs zu reduzieren. Dies soll durch die Senkung der Lärmbelastung und der Abgasemissionen sowie durch die Verbesserung der Treibstoffeffizienz des Flugzeuges erreicht werden. Zu den konkreten Zielen gehört die Senkung der Kohlendioxidemissionen (CO2) um 40%, der Stickstoffoxidemissionen (NOx) um 40% und der Lärmemissionen um 20 Dezibel. Man hofft, dass diese Fortschritte rechtzeitig für die nächste Generation von Flugzeugen kommen werden, die ab 2015 in Betrieb genommen werden sollen. "Für mich gehören zu den bemerkenswertesten Dingen dieser Initiative die unterschiedlichen Gruppen von Beitragenden, die wir für unseren künftigen Flug zu uns an Bord genommen haben. Alle Passagiere haben sich auf die Richtung geeinigt, die sie einschlagen wollen", sagte Potocnik. Bislang sind 86 Organisationen aus 16 Ländern eingestiegen. Zu diesen gehören auch die wichtigsten Luftfahrtunternehmen in Europa sowie 20 kleine und mittlere Unternehmen (KMU), 15 Forschungszentren und 17 Universitäten. Als einem der größten Forschungsprogramme Europas wird die Initiative Clean Sky mit einem Etat von schätzungsweise 1,6 Milliarden Euro über die kommenden sieben Jahre ausgestattet sein, der zu gleichen Teilen von der Europäischen Kommission und der Luftfahrtindustrie stammt. Während dieser Zeit erwartet die Europäische Kommission auch, dass die Initiative eine "Hebelwirkung" auf nationale Forschungshaushalte ausüben und zur Gründung neuer Gemeinschaftsunternehmen führen wird, die einen gemeinsamen Europäischen Himmel schaffen werden. Ake Svensson, Präsident der Aerospace and Defence Industries Association of Europe (ASD), stimmte zu, dass die Industrie eine Verantwortung in diesem Bereich habe. Derzeit trage sie mit rund 3% zu den CO2-Emissionen weltweit bei. Angesichts einer Zunahme des Passagieraufkommens von 5% pro Jahr wird diese Zahl noch ansteigen. "Wir erkennen an, dass diese Kohlenstoffspur absolut nicht akzeptabel ist. Wir wollen zusammenarbeiten, um Lösungen zu finden. Aber aus dieser Initiative müssen sich Technologien entwickeln, die tatsächlich einsatzfähig sind - solche, die die Industrie verwenden kann", sagte er. Im Rahmen der Gemeinsamen Technologieinitiative werden "Integrierte Technologiedemonstrationssysteme" (ITD) Vorstudien ausführen und diese durch Demonstrationen im großen Maßstab in sechs Schlüsselbereichen validieren. Sie werden innovative Technologien entwickeln, die auf die nächste Flugzeuggeneration angewendet werden können. Das ITD "Intelligentes Starrflügelflugzeug" wird aktive Flügeltechnologien entwickeln, die den Luftstrom messen und die Form der Tragflächen nach Bedarf anpassen. Das ITD "Umweltfreundliche Flugzeuge für den regionalen Luftverkehr" wird sich mit Konfigurationen und Technologien zur Gewichtsminimierung und mit der Einbeziehung von Technologien, die in anderen ITD entwickelt wurden, befassen. Die Entwicklung innovativer Rotorblätter und die Senkung des Rumpfwiderstands gehören zu den Prioritäten des ITD "Umweltfreundliche Drehflügler". Das ITD "Nachhaltige und umweltfreundliche Motoren" wird sich mit Technologien für geringere Lärmbelastung, zur Reduzierung von NOx-Emissionen und zur Verbesserung der Effizienz befassen. Das "ITD für den umweltfreundlichen Betrieb" wird sich auf die Ausrüstung von Flugzeugen und die Systemarchitektur, die Möglichkeiten umweltfreundlicher Flugwege und auf eine verbesserte Bodenabfertigung konzentrieren. Das ITD "Öko-Design" befasst sich mit dem gesamten Lebenszyklus von Materialien und Komponenten, wobei die Optimierung der Nutzung von Rohstoffen und der geringere Einsatz natürlicher Ressourcen und Energie besonders berücksichtigt werden. Ein Technologie-Evaluator wird für die Bewertung der Beiträge der sechs ITD zu den Umweltzielen des Projekts zuständig sein. Die Gemeinsame Technologieinitiative Clean Sky wird von einem Leitungsgremium und einer Geschäftsführung beaufsichtigt. Das Leitungsgremium wird sich aus Vertretern der Europäischen Kommission und den Gründungsmitgliedern der Gemeinsamen Technologieinitiative zusammensetzen. Die Geschäftsführung wird von einem Direktor des Gemeinschaftsunternehmens und den Lenkungsausschüssen der ITD geleitet. Die Gemeinsame Technologieinitiative Clean Sky ist die zweite Initiative, die nach der Gemeinsamen Technologieinitiative ENIAC zur Nanoelektronik auf den Weg gebracht wird. Zu den weiteren Initiativen, die noch auf ihre Aktivierung warten, gehört die Gemeinsame Technologieinitiative für eingebettete Systeme sowie die Initiativen für innovative Arzneimittel und für Wasserstoff- und Brennstoffzellen.

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