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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Ernährung in der Kindheit: gesunde Kinder, gesündere Erwachsene

Die ersten Jahre in der Entwicklung eines Kindes haben entscheidende Folgen auf seine Gesundheit als Erwachsener. Wissenschaftler finden erst jetzt heraus, wie weitreichend die Folgen der ersten Entwicklungsjahre auf die Gesundheit des erwachsenen Menschen sind. Ein europäisch...

Die ersten Jahre in der Entwicklung eines Kindes haben entscheidende Folgen auf seine Gesundheit als Erwachsener. Wissenschaftler finden erst jetzt heraus, wie weitreichend die Folgen der ersten Entwicklungsjahre auf die Gesundheit des erwachsenen Menschen sind. Ein europäisches Projekt sammelt Daten, die in den kommenden Jahren bei der Ausarbeitung von Rahmenstrategien helfen werden. Anfang des Jahres konzentrierten Wissenschaftler aus 16 Ländern ihre Bemühungen darauf, mit der Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Kinderernährung und der Entwicklung von Erwachsenenkrankheiten wie Diabetes und Allergien zu beginnen. Diese ambitiöse Initiative ist die erste ihrer Art in Europa mit einer derartigen Reichweite. Die Leiterin dieser Initiative, Professorin Cristina Campoy Folgoso, unterstreicht, dass die Planung der frühkindlichen Ernährung heute ein recht neues Thema im Bereich Gesundheit und Wissenschaft ist. "Verschiedene Studien haben gezeigt, inwiefern Nahrungsmittel bereits in der Schwangerschaft, während der Stillzeit und in der Kindheit langfristige Folgen auf Wachstum und Gesundheit haben können. Nahrungsmittel können auch die spätere Entwicklung von Krankheiten beeinflussen", kommentiert sie. Finanziert durch die Europäische Kommission will das Projekt EARNEST (Early Nutrition Programming) bei der Entwicklung von Strategien, Informationskampagnen, Dokumenten, Handbüchern und Empfehlungen zur Nährstoffzusammensetzung von Kindernahrung helfen, um die Formeln für Kindernahrung zu verbessern. Eine Zusammenarbeit besteht auch in der Erstellung von Plänen zur Vorsorge und Verhinderung von ernährungsbedingten Folgen auf den Stoffwechsel. Dazu haben Forscher der Abteilung für Pädiatrie der Universität Granada eine Zusammenarbeit mit weiteren 38 Universitäten und Unternehmen aus 16 europäischen Ländern eingeleitet. Durch gemeinsame Anstrengungen werden die Forscher in der Lage sein, ein tiefer gehendes Verständnis der Auswirkungen der Ernährung in der Kindheit auf die Entwicklung von Herz-Kreislaufproblemen, Diabetes, Fettleibigkeit, Knochenschwäche, auf motorisch-neuronale Funktionen und auf das Verhalten des Kindes zu entwickeln. Das Projekt wird zufällig vergebene klinische Tests und Interventionen in die Ernährung während der Schwangerschaft und Kindheit, Pilotstudien, Versuche an Tieren, Zellen und Genmaterial durchführen. Das Team wird auch soziale und wirtschaftliche Untersuchungen im Zusammenhang mit der Ernährung in den ersten Lebensjahren und ihre Bedeutung für die spätere Entwicklung von Krankheiten berücksichtigen. Die Forscher hoffen, die genetischen Mechanismen von Krankheiten wie Diabetes und Fettleibigkeit herauszufinden. Es ist allgemein bekannt, dass sich die Wachstumskurve von gestillten Kindern von der Kurve von mit kommerziellen Nahrungsmitteln ernährten Kindern unterscheidet. Diese Kinder nehmen leicht an Gewicht und Größe zu. "Fettleibigkeit ist eine Epidemie von weltweitem Ausmaß und sie beginnt zum Teil während der Entwicklung des Kindes", erklärt Professorin Campoy Folgoso. Angesichts dieser Konsequenzen besteht einer der Zwecke dieses Projekts in der Untersuchung, ob Stillen einem späteren Risiko der Fettleibigkeit vorbeugen kann. An diesem Projekt nehmen folgende Länder teil: Belgien, Tschechische Republik, Dänemark, Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien, Ungarn, die Niederlande, Polen, Finnland, Schweden, das Vereinigte Königreich, Weißrussland, Norwegen und die Schweiz.

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