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Innovating dialogue and problems appraisal for a safer Africa

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Europa vermittelt Wissen für höhere Sicherheit im Straßenverkehr in Afrika

Das Wirtschaftswachstum in Afrika bringt ein höheres Verkehrsaufkommen und dadurch mehr Verkehrstote mit sich. Das Projekt SaferAfrica hatte sich vorgenommen, eine Zusammenarbeit von afrikanischen und europäischen Regierungen, Forschungseinrichtungen und Nichtregierungsorganisationen einzuleiten, um nationale und lokale Bemühungen zur Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr zu unterstützen.

Die Sterblichkeit im Straßenverkehr in Afrika ist besorgniserregend, mit 26,6 Todesfällen pro 100 000 Einwohner im Jahr 2016 – dreimal so hoch wie in Europa(öffnet in neuem Fenster). Während die Zahl der Verkehrstoten in Europa mittlerweile beinahe stabil liegt, fehlt es den für die Verbesserung der Situation verantwortlichen Einrichtungen in Afrika an den notwendigen Kenntnissen und Kompetenzen. Das EU-finanzierte Projekt SaferAfrica, das ins Leben gerufen wurde, um Wissen zwischen den zwei Kontinenten zu vermitteln, baut auf vier Pfeilern auf: Wissen und Daten zur Sicherheit im Straßenverkehr, eine Prüfung der Kapazitäten für das Sicherheitsmanagement im Straßenverkehr, Aufbau von Kapazitäten und Schulung sowie Austausch guter Arbeitspraktiken. Letztes Jahr gewannen die verschiedenen Ansätze und Instrumente des Projekts für ihren Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit durch wissenschaftliche Innovation den Prince Michael International Road Safety Award(öffnet in neuem Fenster).

Wissensvermittlung

Das Team von SaferAfrica richtete die afrikanisch-europäische Dialogplattform über Verkehrssicherheit ein, um eine interkontinentale Zusammenarbeit zu ermöglichen. Darüber wurden Entscheidungsträger in der Verkehrssicherheit, Spender und Fachleute (welche die erforderlichen Bestimmungen umsetzen und die Vorkehrungen finanzieren und planen können) zu einem unterstützenden Austausch zusammengebracht, der in politische Empfehlungen und konkrete Maßnahmen münden soll. „Besonders stolz bin ich auf das African Road Safety Observatory(öffnet in neuem Fenster), ein Beobachtungsinstrument im Internet mit spezialisierten Informationen über Verkehrssicherheit wie Informationsblätter zu den verschiedenen Ländern, gute Arbeitspraktiken und Webinare. Mithilfe von Crowdsourcing entwickelten wir außerdem Methoden, durch die normale Bürger Probleme zur Verkehrssicherheit melden sowie mögliche Lösungen vorschlagen können“, berichtet Projektkoordinator Luca Persia. Darüber hinaus wurde ein kostenfreier E-Learning-Kurs zur Verkehrssicherheit entwickelt, der sich an Fachleute richtet und Themen wie Verkehrssicherheitsmanagement, Datenerhebung zu Unfällen, sichere Straßen, sichere Fahrzeuge, sichere Verkehrsteilnehmer und Unfallversorgung abdeckt. Darüber hinaus wurde ein Handbuch zur Ausbildung von Lehrkräften veröffentlicht, das Dozentinnen und Dozenten in ihren Kursplan integrieren können. Zur Verbesserung der Forschungskapazitäten wurde ein Partnerprojekt gegründet, an dem das Forschungszentrum für Verkehr und Logistik (CTL) der Universität Sapienza, Italien, und die National Advanced School of Public Works (ENSTP) in Kamerun beteiligt sind. Es wurde eine Übertragbarkeitsprüfung durchgeführt, um potenzielle kulturelle, institutionelle und wirtschaftliche Hindernisse für die Umsetzung der guten Arbeitspraktiken in der Verkehrssicherheit zu ermitteln. Zudem wurde ein Instrument zur Abschätzung der voraussichtlichen Auswirkungen der Maßnahmen entwickelt. Die Task Force für Verkehr und Vernetzung in Afrika und der EU(öffnet in neuem Fenster) (Africa-EU Task Force on Transport and Connectivity, Teil der Allianz Afrika-Europa – Förderung von Investitionen und Handel für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung) betonte, dass Sicherheit im Straßenverkehr einer ihrer Schwerpunkte sei. Alles deutet darauf hin, dass es noch viele Möglichkeiten gibt, auf den Erfolgen des Projekts aufzubauen. „Sowohl die Plattform als auch das Beobachtungsinstrument von SaferAfrica sind Vorzeigebeispiele für den Aufbau von Kapazitäten, die weltweit übernommen werden können“, merkt Persia an.

Einbeziehung eines breiten Spektrums an Fachkenntnissen von Interessengruppen

Die Interessengruppen umfassten Regierungsministerien und Straßenbaubehörden, internationale Nichtregierungsorganisationen und Gemeinschaftsorganisationen sowie Anbieter von Produkten und Dienstleistungen aus der Industrie. Der Vorstand bestand aus elf namhaften internationalen Institutionen politischer Staatenverbunde (Afrikanische Union(öffnet in neuem Fenster) und Europäische Union)(öffnet in neuem Fenster), multilateralen Entwicklungsbanken (Weltbank(öffnet in neuem Fenster) und Afrikanische Entwicklungsbank-Gruppe)(öffnet in neuem Fenster) sowie anderen wichtigen Einrichtungen (Wirtschaftskommission für Afrika der Vereinten Nationen(öffnet in neuem Fenster), Weltgesundheitsorganisation(öffnet in neuem Fenster), International Road Federation(öffnet in neuem Fenster), International Road Transport Union(öffnet in neuem Fenster), Internationale Transportarbeiter-Föderation(öffnet in neuem Fenster), Fédération Internationale de l’Automobile(öffnet in neuem Fenster) sowie Welt-Straßenverband)(öffnet in neuem Fenster). Bislang hat die Dialogplattform vier Workshops, acht Webinare, spezielle Web-Konsultationen und Ländertreffen veranstaltet, wodurch eine Online-Gemeinschaft von nahezu 200 Interessenvertretern aus 41 afrikanischen Ländern entstanden ist. Unter Berücksichtigung der Heterogenität Afrikas wurde in fünf Ländern (Burkina Faso, Kamerun, Kenia, Südafrika und Tunesien) Kapazitätenprüfungen zum Verkehrssicherheitsanagement durchgeführt. Diese Länder repräsentieren ein breites Spektrum von sozioökonomischen Situationen und Verfügbarkeit über verschiedenste Daten. Die Prüfungen führten zu Vorschlägen zur Abhilfe und zu nachhaltigen Maßnahmen. In allen Ländern wurden bereits erste Schritte eingeleitet. Eine klar definierte Investitionsstrategie für die Verkehrssicherheit muss jedoch noch entwickelt werden.

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