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Changing Energy Efficiency Technology Adoption in Households

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Übertragung der Daten zu Verbraucherentscheidungen auf Maßnahmen, die intelligente Entscheidungen anregen

Die Entwicklung von Maßnahmen, die Haushalte anhalten, sich für energieeffizientere Geräte zu entscheiden, ist wichtig bei der Einhaltung der Energieeffizienzziele der EU. Dafür muss man jedoch wissen, was Verbraucherinnen und Verbraucher motiviert. Dank EU-finanzierter Forschung ist das jetzt möglich.

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Die EU strebt eine Steigerung der Energieeffizienz um wenigstens 32,5 % bis 2030 an. Das bedeutet, der Energieeinsatz muss für die gleiche Leistung um etwa ein Drittel gesenkt werden. 2014 sind 39 % des Energieendverbrauchs der EU in Gebäuden angefallen, ein Großteil davon in Wohngebäuden. Eine Veränderung der Entscheidungen und Verhaltensweisen der Verbraucherinnen und Verbraucher anzuregen, könnte einen Durchbruch bedeuten. Das EU-finanzierte Projekt CHEETAH hat dem Rätselraten beim Entwurf von Maßnahmen für Energieeffizienz in Wohngebäuden ein Ende gesetzt, indem in 18 000 Haushalten in acht EU-Ländern genau angepasste und ausführliche Experimente durchgeführt wurden.

Größerer Schwerpunkt auf dem Preis-Leistungs-Prinzip der Verbraucherinnen und Verbraucher

Dank der wertvollen Ergebnisse seines Schwesterprojekts BRISKEE hatte CHEETAH bei der Ausarbeitung der Umfrage einen Vorsprung. BRISKEE wurde 2017 beendet und konzentrierte sich auf Haushaltsvorzüge und Verhaltensweisen. Diese wurden außerdem in geringerem Maße genutzt, um reaktive politische Maßnahmen zu entwickeln. Daran anknüpfend wollte CHEETAH verstehen, wie Politikmaßnahmen Hürden zu energieeffizienten Verbraucherentscheidungen einreißen können, um so eine maßgeschneiderte proaktive Politikgestaltung zu ermöglichen. Das Projekt nutzte quantitative Stated-Preference-Experimente mit diskreter Auswahl, bei denen Menschen aus Alternativen mit verschiedenen Produkt- und/oder Politikeigenschaften auswählen. Die Projektkoordinatorin Barbara Schlomann vom Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (Fraunhofer ISI) erklärt: „Durch die Experimente von CHEETAH mit diskreter Auswahl konnten wir einschätzen, wie viel Wert Verbraucherinnen und Verbraucher verschiedenen Produkteigenschaften (z. B. Preis, Energiekosten und Garantie) sowie dazugehörigen Maßnahmen (z. B. Zuschüsse oder Energielabel) zuschreiben. Zusätzlich ermöglichte eine statistische Analyse dieser Experimente die Berechnung der Zahlungsbereitschaft für bestimmte Eigenschaften und somit eine wissenschaftlich genaue Einschätzung der relativen Bedeutung einzelner Eigenschaften für Produktentscheidungen. CHEETAH untersuchte auch die Verknüpfung zwischen der Zahlungsbereitschaft und sozioökonomischen Faktoren.“

Von Umfrageergebnissen hin zu makroökonomischen Erkenntnissen und Energiepolitik

Die Daten des Haushaltsumfrage wurden in Energiemodellen von Wohngebäuden und Haushaltsgeräten eingesetzt, um den Einfluss von Maßnahmen auf den Gesamtenergiebedarf einzuschätzen. Die Ergebnisse zum Energiebedarf wurden dann in ein makroökonomisches AsTra-Modell eingegeben, um die Auswirkungen von Energiemaßnahmen auf die Wirtschaft vorherzusagen. Die Analysen haben aufgezeigt, dass wirkungsvolle Maßnahmen nationale, kulturelle und sozioökonomische Unterschiede widerspiegeln und die langfristigen Kosten und Vorteile eindeutig aufzeigen. Hinsichtlich der Haushaltsgeräte ist die Einführung von Ökodesign-Richtlinien in Anbetracht der erreichten Energieeinsparungen sehr kostengünstig. Der Ausbau dieser Richtlinien ist die wirkungsvollste Maßnahme, da Ökodesign und Kennzeichnung bis 2030 immense Einsparungen bewirken können. Spürbare Energieeinsparungen im Bereich der Beheizung von Wohngebäuden können nur durch Projekte zur Gebäudeisolierung erreicht werden. Hierfür sind ehrgeizige Renovierungsprogramme und hohe Kapitalinvestitionen notwendig. Bildung und finanzielle Anreize sind zum Anregen solcher Investitionen nicht genug; bindende Maßnahmen sind nötig. Schlomann fasst zusammen: „Die Ergebnisse der Experimente mit diskreter Auswahl anhand energieökonomischer Modelle auszuwerten, hat die Entschluss- und Vorhersagekraft der Modelle verbessert. Dadurch können sowohl jetzt als auch zukünftig wirkungsvollere Maßnahmen zur Energieeffizienz entworfen werden, besonders im Zusammenhang mit dem europäischen Grünen Deal.“ Dank CHEETAH sprintet die EU jetzt mit klaren Zielen in Sicht ihren Energieeffizienzzielen entgegen.

Schlüsselbegriffe

CHEETAH, Energie, Verbraucherinnen, Verbraucher, Maßnahmen, Politik, Haushalt, Energieeffizienz, Umfrage, Wohngebäude, Experimente mit diskreter Auswahl, Geräte, BRISKEE, Zahlungsbereitschaft, Ökodesign, AsTra, europäischer Grüner Deal

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