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Implementation Action to prevent Diabetes from Bump 2 Baby (IMPACT DIABETES B2B): a low-resource system of care intervention for appropriate gestational weight gain and improved postnatal outcomes

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App zur Lebensstilveränderung verbessert Müttergesundheit

Hilfe für Frauen dabei, sich Gesundheitsziele zu setzen und während der Schwangerschaft und nach der Geburt Änderungen in der Lebensweise beizubehalten, verbessert die Stoffwechselgesundheit und verringert das Diabetesrisiko.

Laut Diabetes-Atlas(öffnet in neuem Fenster) sind weltweit 19 Millionen Schwangere von Gestationsdiabetes betroffen, der mit zahlreichen negativen Folgen verbunden ist. Schwangerschaftsdiabetes erhöht das Risiko einer Frau, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, und kann bei ihren Kindern eine Veranlagung zu Übergewicht oder Adipositas verursachen. „Die Forschung hat sogar Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung und die Stoffwechselfunktion der Nachkommen nachgewiesen. Im Wesentlichen haben wir es mit einem generationenübergreifenden Kreislauf von Stoffwechselrisiken zu tun, der im Mutterleib beginnt und sich ohne Intervention über Generationen hinweg fortsetzt“, erklärt Sharleen O’Reilly(öffnet in neuem Fenster), Professorin für Humanernährung am University College Dublin(öffnet in neuem Fenster) und leitende Forscherin des Projekts IMPACT DIABETES B2B(öffnet in neuem Fenster) am Dublins National Maternity Hospital(öffnet in neuem Fenster). Projektleiterin O’Reilly betont, dass die Überwachung von Ernährung und körperlicher Aktivität während der Schwangerschaft den Frauen und dem medizinischen Fachpersonal die Möglichkeit biete, Diabetes bei Mutter und Kind vorzubeugen. Das Projekt IMPACT DIABETES B2B ist Teil eines von der EU unterstützten Arbeitspakets zur Einführung eines effektiven und nutzungsfreundlichen Beratungssystems, das die Akzeptanz fördern soll. „Die Schwangerschaft ist eine einzigartige Chance, denn sie ist einer der wenigen Momente im Leben, in denen Frauen hochmotiviert sind, etwas für ihre Gesundheit zu tun, und regelmäßig Gesundheitsdienste in Anspruch nehmen“, erklärt O’Reilly.

Nahtlose digitale Intervention im Dienste der praktischen Mutterschaftsvorsorge

Im Rahmen von IMPACT DIABETES B2B wurden 4 386 Frauen in vier Geburtskliniken untersucht: im National Maternity Hospital in Dublin, Irland, im Southmead Hospital in Bristol, Vereinigtes Königreich, im San Cecilio University Hospital in Granada, Spanien, und im Monash Medical Centre in Melbourne, Australien. Das Team ermittelte gefährdete Frauen mithilfe des validierten Monash-Gestationsdiabetes-Screening-Instruments(öffnet in neuem Fenster), das Frauen anhand von Faktoren wie Alter, Body-Mass-Index, ethnischer Zugehörigkeit, Diabetes in der Familie und Schwangerschaftsdiabetes in der Vergangenheit beurteilt. Frauen, die eine Punktzahl von 3 oder höher erreichten, wurden zur Teilnahme eingeladen. Von den 1 784 eingeladenen Frauen erklärten sich 865 (48 %) bereit, an der Studie teilzunehmen. Nach Berücksichtigung verschiedener Ausschlusskriterien absolvierten 804 Frauen die Untersuchungen der Ausgangswerte und wurden während der gesamten 18-monatigen Studiendauer weiter beobachtet. Die Frauen erhielten rund um die Uhr Zugriff auf die App „Bump2Baby and Me“ und konnten auf hilfreiche Informationen zugreifen, SMS oder Videonachrichten an ihre Gesundheitsberatung senden oder sich im Chatforum mit anderen Teilnehmerinnen austauschen – sogar um 2 Uhr nachts, während sie ihr Baby stillten! „Sie konnten ihrer Gesundheitsberatung eine kurze Videobotschaft über ihre Sorgen schicken, anstatt auf einen Termin zu warten und möglicherweise zu vergessen, worin das Problem bestand, wenn der Termin stattfindet“, sagt O’Reilly und fügt hinzu: „Auch ihre eigenen Ziele konnten sie sich setzen –, sei es, ihre Ernährung zu verbessern, ihre körperliche Aktivität zu steigern, sich auf das Stillen vorzubereiten oder ihre Genesung nach der Geburt zu bewältigen.“ Die Smartphone-Anwendung wurde von Liva Healthcare(öffnet in neuem Fenster) entwickelt und wird von diesem Unternehmen betrieben, einer dänisch-britischen Firma im Bereich der digitalen Gesundheit, die auf die Prävention chronischer Krankheiten spezialisiert ist.

Deutlich bessere Stoffwechselgesundheitsmarker bei den Teilnehmerinnen

Bei den Frauen, die die mHealth-Beratung erhielten, trat 30 % weniger Schwangerschaftsdiabetes auf (14,0 % gegenüber 19,7 % in der Kontrollgruppe). Zwölf Monate nach der Geburt wiesen die Frauen in der Interventionsgruppe bessere Stoffwechselwerte auf: niedrigere Werte für Nüchternglukose, Insulin und Triglyceride sowie einen höheren Wert des schützenden HDL-Cholesterins. „Wir haben zudem höhere Stillraten in der Interventionsgruppe festgestellt. Interessanterweise erreichten beide Gruppen wieder ihr Gewicht von vor der Schwangerschaft, was darauf hindeutet, dass allein die Teilnahme an der Studie, das Vorhandensein einer Waage zu Hause und das Wissen um das Risiko eines Schwangerschaftsdiabetes eine positive Wirkung ausübten“, erklärt O’Reilly. Die App Bump2Baby and Me steht noch nicht der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung, da sie noch optimiert werden muss, um ihre Bereitstellung in verschiedenen Ländern und Gesundheitssystemen zu ermöglichen. „Ich wollte demonstrieren, dass wir mit den richtigen digitalen Werkzeugen und personalisierter Unterstützung dafür sorgen können, dass evidenzbasierte Prävention während dieser kritischen Zeitspanne von 1 000 Tagen von der Empfängnis bis zum ersten Geburtstag des Kindes zugänglich wird – und wird die Frauen mit der richtigen Versorgung zur richtigen Zeit und am richtigen Ort unterstützen können“, fügt O’Reilly hinzu. „Dank dieses Projekts verfügen wir nun über gute Belege und ein detailliertes Instrumentarium für die Umsetzung, womit die Gesundheitssysteme dabei unterstützt werden können, diesen Ansatz zu übernehmen. Unsere Forschung zeigt den Vorteil einer Umstellung von kurzfristigen, ausschließlich auf die Schwangerschaft ausgerichteten Programmen hin zu einer längerfristigen Unterstützung, bei der die Schwangerschaft als Beginn und nicht als Ende einer entscheidenden gesundheitlichen Übergangsphase betrachtet wird.“

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