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GNSS Reconfigurable Antenna Based Enhanced Localization

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Noch robustere Satellitennavigation

Forscher konnten einen Prototypen eines Satellitennavigationsempfängers entwickeln, bei dem Beamforming-Techniken zum Einsatz kommen. Diese Technologien, die bisher nur für militärische Zwecke angewandt wurden, verbessern die Zuverlässigkeit und werden neue kommerzielle Anwendungen ermöglichen.

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Die aktuellen Empfänger für globale Satellitennavigationssysteme (Global Navigation Satellite System, GNSS) realisieren unter idealen Bedingungen, d. h. bei klarem Wetter und im Freien, eine Navigation bis auf wenige Meter genau. Einflüsse wie etwa schlechtes Wetter, Rauschen, Funkstörungen oder große Gebäude beeinträchtigen vor allem in städtischen Umgebungen und Innenräumen das Signal. Die User-Community für GNSS-basierte Dienste wächst immer weiter und unterliegt stetigen Veränderungen, wobei immer mehr Sektoren standortbezogene Dienste nutzen. Das EU-finanzierte Projekt 'GNSS reconfigurable antenna based enhanced localization' (GRABEL) entwickelte einen verbesserten GNSS-Empfänger, um die schnellere, zuverlässigere und genauere Lokalisierung bereitstellen zu können, ohne welche zunehmend anspruchsvollere Anwendungen nicht realisierbar sind. Zum Zweck des besseren Signalempfangs kombiniert man im GRABEL-System ein Array rekonfigurierbarer Antennen mit Beamforming, einem Verfahren, das Militär-GNSS-Empfänger anwenden, um vorsätzliche elektronische Störmaßnahmen ("Jamming") zu blockieren. Dem Forschungsteam gelang der Bau und die erfolgreiche Erprobung eines Prototypen mit mehreren Antennen-Arrays (dreieckig, quadratisch und hexagonal). Man kombinierte diese mit Basisband-Beamforming-Algorithmen. Der durch diesen Aufbau erschaffene Hauptvorteil ist eine weitaus bessere räumliche Filterung, wodurch der Effekt anderer Signale und Interferenzen reduziert wird. Mit diesen innovativen Techniken können sich die Receiver ihren theoretischen Leistungsgrenzen annähern und viel höhere Leistungsstufen erreichen. Im Rahmen der erforderlichen weiteren Entwicklung wird man diese Technologie an die üblichen Konsumgüter anpassen, da die technische Ausstattung derzeit sowohl teuer als auch unhandlich ist. GRABEL hat jedoch die Tür zu einer neuen Generation von standortbezogenen Hochleistungsdiensten insbesondere Rettungsdiensten, wie sie von Einsatz- und Krankenwagen sowie Rettungsmannschaften gebraucht werden, geöffnet.

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