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Alzheimer disease progression: Molecular studies of Abeta amyloid peptides aggregation and trafficking in neuronal cells

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Die Erforschung der Alzheimer-Krankheit auf molekularer Ebene

Ein europäisches Projekt erforscht biochemische Vorgänge bei der Alzheimer-Erkrankung. Proteine und Proteinmutanten, Entzündungsprozesse und schädliche Sauerstoffradikale - all diese Faktoren liefern Aufschluss über die molekularen Ursachen dieser schwerwiegenden Erkrankung.

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Ein kleines, nur wenige Aminosäuren langes Peptidmolekül ist der Hauptverursacher der berüchtigten Plaques (Proteinablagerungen) im Gehirn von Alzheimerpatienten. Die Plaques bestehen aus Amyloid-Beta (Abeta)-Peptiden, verstopfen quasi die Gehirnzellen und bewirken so deren Absterben. Jüngste Forschungsergebnisse deuten allerdings daraufhin, dass es vielmehr die intermediären (Zwischen-) Produkte dieser Amyloidfibrillen sind, die die Schädigung hervorrufen, und nicht die großen Proteinablagerungen an sich. Die Vermutung wird gestützt dadurch, dass kürzlich kleine Abeta-Moleküle (Oligomere) entdeckt wurden, die offenbar die synaptischen Verbindungen zwischen den Nervenzellen zerstören. Das EU-finanzierte Projekt Adprogres untersucht Abeta-Peptide als biochemische Auslöser dieser Nervenzerstörung. Inwieweit Abeta-Moleküle mit den angrenzenden Plasmamembranen der Nervenzellen und deren neuronalen Verbindungsstellen - den Synapsen – interagieren, war bislang noch weitestgehend unklar. Die Forscher befassten sich auch mit der Aktivität eines mutanten Abeta-Moleküls, dem so genannten Ab10Para. Interessanterweise blockiert dieses modifizierte Molekül die Bildung toxischer Oligomere und freier Sauerstoffradikaler (reactive oxygen species, ROS) und reduziert daher also den oxidativen Stress. Hierzu wurde auch der Rezeptor RAGE (Receptor for advanced glycation end products) näher untersucht. Man geht davon aus, dass bestimmte biochemische Aktivitäten dieses Rezeptors die Expression proinflammatorischer Gene begünstigen und auch an anderen Krankheiten wie etwa Typ-2-Diabetes und Alzheimer-Krankheit beteiligt sind. Vermittler der RAGE-Aktivität ist, wie sich herausstellte, das Protein TXNIP (Thioredoxin-interacting protein). Im Rahmen des Projekts entdeckte man in AD-Mausmodellen einen TXNIP-Überschuss, was ebenfalls auf hindeutet, dass das Protein an der Entstehung von Alzheimer beteiligt ist. Weitere Forschungen im Rahmen des Projekts sollen zeigen, inwieweit RAGE und TXNIP hier involviert sind. Die Behandlung von Alzheimer ist mit erheblichen gesellschaftlichen und finanziellen Kosten verbunden. Adprogres arbeitet weiter intensiv an der Erforschung der molekularen Kaskaden, die zur Entstehung der Erkrankung beitragen, und liefert damit einen wichtigen therapeutischen Ansatzpunkt.

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