Koordinierung des Human-Biomonitoring
Die Gesellschaft ist gefordert, den Einfluss chemischer Substanzen auf die kindliche Gesundheit, nicht nur aus emotionaler, sondern auch aus biologischer Sicht, streng zu überwachen: der heranwachsende Körper hat einen sehr aktiven Stoffwechsel und unterliegt raschen Veränderungen, sodass Bereitschaft und Wahrscheinlichkeit erhöht sind, chemische Substanzen aufzunehmen bzw. dadurch Schaden zu nehmen. Oberste Priorität hat daher für die einzelnen Länder die Festlegung akzeptabler Expositionsgrenzwerte für Substanzen, denen Kinder ausgesetzt sind, d.h. die Koordinierung experimenteller Daten mit politischen und regulatorischen Maßnahmen. Das Projekt ESBIO (Development of a coherent approach to human biomonitoring in Europe) hatte sich daher einem koordinierten Ansatz beim europäischen HBM verschrieben, mit besonderem Schwerpunkt auf der kindlichen Entwicklung. Das Forscherteam erstellte einen Katalog über aktuelle und abgeschlossene europäische HBM-Aktivitäten,mit der Möglichkeit zur Selbstregistrierung und Datenabfrage für Forscher und Interessenvertreter. In ihm sind Daten zu Personen und Laboren im Zusammenhang mit bestimmten Projekten erfasst sowie Forschungseinrichtungen mit analytischer Expertise. Weiterhin analysierten die Forscher Vorschriften und Verfahrensweisen zum ethischen Umgang und gaben Empfehlungen zu Protokollen, Biobanken, speziellen Maßgaben bei der Teilnahme von Kindern sowie zur Harmonisierung von Arbeitsabläufen auf europäischer Ebene aus. Zum Schluss entwickelte das Team eine Excel-Tool zur sozioökonomischen Optimierung künftiger HBM-Projekte, mit dem das erforderliche Projektbudget basierend auf Nutzereingaben ermittelt werden kann. Insgesamt verzeichnet ESBIO signifikante Fortschritte bei der Entwicklung von Protokollen und Instrumenten zur Koordinierung von HBM-Aktivitäten auf europäischer Ebene, insbesondere zur Überwachung der kindlichen Entwicklung. Eine bessere Koordinierung zwischen EU-Staaten wird künftig sicherstellen, dass wichtige Daten nicht verloren gehen, weil keine geeigneten Analyseverfahren oder Methoden zur Verfügung stehen. Auf dieser Grundlage können effektivere Politiken und Vorschriften entwickelt werden, die letztlich der Gesundheit des EU-Bürgers zugute kommen.