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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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Dänemark begrüßt den EFR- und den RP6-Vorschlag, gibt sich damit aber nicht zufrieden

Riskanter, größer und besser auf die Anforderungen der Wirtschaft und einer wissensbasierten Gesellschaft abgestimmt - so lauten die Hauptaussagen der Reaktion Dänemarks auf die Vorschläge der Europäischen Kommission für einen Europäischen Forschungsraum (EFR) und für das näch...

Riskanter, größer und besser auf die Anforderungen der Wirtschaft und einer wissensbasierten Gesellschaft abgestimmt - so lauten die Hauptaussagen der Reaktion Dänemarks auf die Vorschläge der Europäischen Kommission für einen Europäischen Forschungsraum (EFR) und für das nächste Rahmenprogramm. Dänemark ist zwar mit den Zielen insgesamt einverstanden, vor allem mit der Förderung der Mobilität der Forscher, der stärkeren Zusammenarbeit innerhalb der Forschung, der Einrichtung von Spitzenforschungsnetzen und dem Ziel, durch Wissen mehr Wohlstand zu erreichen, doch legte es eine Reihe von Empfehlungen wie etwa eine Liste der "vorrangigen Bereiche" der Forschung vor. Dänemark ist außerdem bestrebt, den Schwerpunkt auf den Einsatz der Forschung zu legen. Diese sollte seines Erachtens sowohl zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft beitragen, als auch eine Rolle bei der "Festlegung, Umsetzung und Überwachung der Gemeinschaftspolitiken" spielen. Investitionen in Wissen seien eine Voraussetzung für die Schaffung einer wissensbasierten Gesellschaft, und die Wettbewerbsfähigkeit Europas sei auf dieses Wissen angewiesen. "Wir wünschen daher ein Rahmenprogramm, dessen Schwerpunkt auf groß angelegten europäischen Maßnahmen zu Themen und Problemen mit zentraler Bedeutung für die Schaffung einer wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Wissensgesellschaft liegt, gleichzeitig Möglichkeiten zur Einbeziehung eines breiten Spektrums an Fächern und Themenbereichen der langfristigen Forschung bietet und insgesamt auf dem hervorragenden, umfassenden europäischen Forschungspotenzial basiert", heißt es in der dänischen Stellungnahme. Die kleineren Mitgliedstaaten und die assoziierten Länder befürchten hingegen, dass die stärkere Berücksichtigung von Großprojekten zu Lasten bestimmter Bereiche und Länder gehen könnte. Im Weiteren verlangt die Stellungnahme mehr Risikobereitschaft bei Forschungsprojekten. Im Vorwort zu den Empfehlungen würdigt sie die gute Arbeit, die von den Leitaktionen des Fünften Rahmenprogramms geleistet wurde, hält diese aber für möglicherweise zu eingeschränkt. "Wir möchten auf die Gefahr aufmerksam machen, dass von der EU geförderte Projekte zu sehr eine kurzsichtige, traditionelle Form der Forschung darstellen können, und dies zu Lasten von neuartigen, riskanteren Maßnahmen. Die Leitaktionen liefern in der Hauptsache Lösungen für bestehende Probleme. Hierin liegt ihre Einschränkung." Für Dänemark darf neben der riskanteren auch die langfristige Forschung nicht vernachlässigt werden. Als Beispiele werden die Behandlung der verbreitetsten Krankheiten, die Entwicklung alternativer Energiequellen oder neue Prinzipien für nachhaltige Produktionsmethoden angegeben. Der dänische Bericht betont außerdem, dass die Bewertungskriterien für langfristige Projekte "wesentlich anders" als jene für kurzfristige sein sollten. Die Innovation müsse in den Vorschlägen für den EFR und RP6 eine Schlüsselrolle spielen. Für Dänemark ist der Prozess relativ einfach: Neuestes Wissen führt zu neuen Produkten und Dienstleistungen, und dies sei für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft von entscheidender Bedeutung. Außerdem habe der Privatsektor in Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand eine Schlüsselrolle in diesem Prozess. Die Wirtschaft müsse aufgefordert werden, in der Innovation zusammenzuarbeiten, aus innovativem Wissen müssten neue Firmen entstehen und KMU (kleine und mittlere Unternehmen) müssten mehr Aufmerksamkeit erhalten. Außerdem werden Einrichtungen genannt, die mehr in den Prozess der Forschung und Innovation einbezogen werden sollten. "Es wird betont, dass EUREKA über die Gemeinschaftsaufgaben hinaus eine größere Verantwortung für die Innovation in Europa übernehmen sollte." Das nächste Rahmenprogramm muss auf zahlreichen Gebieten aktiv werden. Es muss nicht nur in zahlreichen Bereichen für Konzentration und Zusammenarbeit bei der Forschung sorgen, sondern auch die Öffentlichkeit über die Entwicklungen und deren Hintergründe informieren. "Das Wissen der Öffentlichkeit über schnelle technologische Entwicklungen wird zunehmen, wenn alle, die an der europäischen Forschungszusammenarbeit beteiligt sind, sich mehr mit Themen aus den Bereichen Ethik, Kultur und Geisteshaltung beschäftigen." Aus der Stellungnahme Dänemarks ergibt sich eine insgesamt positive Sicht des Fünften Rahmenprogramms. Das Land befürwortet die Erhaltung der bestehenden Infrastrukturen, die eher erweitert als komplett erneuert werden sollten, verweist auf die gute Arbeit, die unter Strukturen wie etwa COST geleistet wurde, und empfiehlt, diese bei der geplanten Vertiefung der Zusammenarbeit zu Grunde zu legen. Der Schwerpunkt des Fünften Rahmenprogramms wird zwar gewürdigt, doch es merkt ebenfalls an, dass es "Forschungsmaßnahmen in relativ zentralen Bereichen umfasst, die versehen mit der entsprechenden Zielsetzung Teil des nächsten Rahmenprogramms sein sollten". Beispiele seien Vorhaben auf den Gebieten Klima, Gesundheit und Umwelt. Die dänische Stellungnahme enthält sogar eine Liste der "vorrangigen Bereiche", die im Mittelpunkt zukünftiger Maßnahmen stehen sollten. Folgende Schwerpunktbereiche wurden festgelegt: - Neue gesellschaftliche Herausforderungen. Dazu gehören die neuartigen Herausforderungen auf Grund der Globalisierung und der New Economy. Der Schwerpunkt liegt auf sozialen Modellen, den Arbeitsmärkten, der Wirtschaftspolitik und der Migration. - Schnellere Entwicklung neuer sicherer Arzneimittel. Dies betrifft die schnellere und billigere Entwicklung neuer Medikamente bis zur Marktreife, die durch eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Forschung und Aufsichtsbehörden ermöglicht wird. - Windenergie. Optimale Nutzung der Windenergie, sodass wirtschaftliche Vorteile entstehen und der europäische Windenergiesektor profitiert. - Integrierte Industrieproduktion. Ziel ist die Förderung einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft, deren Schwerpunkt auf der dauerhaften und umweltgerechten Entwicklung Europas liegt. - Nanotechnologie aus einer europäischen Perspektive. Dieser Bereich ist für Dänemark "eine der Schlüsseltechnologien der Zukunft". Dieser Schwerpunktbereich betrifft die "intensive Zusammenarbeit in europäischen Spitzenforschungsnetzen in strategisch wichtigen Bereichen". - Gesundheit, Umwelt und sichere Lebensmittel. "Die Lebensmittelsicherheit muss durch die Forschung über die Entwicklung neuartiger Verfahrenstechniken verbessert werden". In diesen Bereich fallen außerdem die Entwicklungen in der Biotechnologie. - IT und Lernen. Der Schwerpunkt dieses Bereichs liegt vor allem auf der Lehre und Forschung. Er beschäftigt sich u.a. mit der Einbindung der IT in den Unterricht, der Verwirklichung der Ziele von eEurope und der Einrichtung der notwendigen Netze für integrierte IT-Lösungen in der Lehre.

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