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Contributing the Preventive Archaeology: Innovativeness, Development and Presentation

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Werkzeugkasten der Rettungsarchäologie in Osteuropa wird ergänzt

Da archäologische Fundstätten oft unter den konkurrierenden Triebkräften der Bewahrung und der wirtschaftlichen Entwicklung zu leiden haben, bietet das EU-finanzierte CONPRA-Projekt nun einige kollaborative Lösungen an.

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Große Infrastrukturprojekte, die im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs der späten 1980er Jahre entstanden, waren gleichermaßen eine Chance für integriertes Denken über nachhaltige Raumplanung. Dies galt besonders für die früheren sozialistischen Länder. In Anerkennung der Konsequenzen für die Archäologie sollte der 1992 unterzeichnete Valetta-Vertrag des Europarates den Schutz des bei Entwicklungsprojekten gefährdeten archäologischen Erbes festschreiben. Heute betrifft mehr als 90 % der gesamten archäologischen Praxis in Europa die sogenannte „präventive Archäologie“. Herzstück der Ambitionen des EU-finanzierten CONPRA-Projekts war die Festlegung von Verfahrensweisen, die im Einklang mit entwicklungsorientierter Archäologie stehen. Es soll anpassungsfähige Reaktionen auf das die Archäologie umgebende ökonomische und technologische Umfeld aufzeigen und dabei vor allem die Umstände in den Schwellenländern betrachten, wo der Unterstützung für unternehmerische Initiative und KMU oft Priorität eingeräumt wird. Das Projekt konzentrierte sich auf den Wissenstransfer über Techniken aus der archäologischen Feldforschung, die sich in Hinsicht auf Effizienz, Genauigkeit, Zeit- und Arbeitsaufwand bewährt haben. Wissenstransfer zwischen Partnern Das Projekt basierte auf einem System für den effizienten Transfer von Fachwissen, der durch eine Reihe von Abordnungen zwischen akademischen Institutionen und Unternehmen des Privatsektors ermöglicht wurde. Vier Partnerinstitute - Experten in verschiedenen Aspekten nichtinvasiver digitaler Technologien - standen in der Verantwortung, innerhalb des Konsortiums das jeweilige Potenzial zu maximieren. Wie es Projektkoordinator Dr. Milan Hornak darlegt: „Es ist kein Zufall, dass die meisten von ihnen gut für die nichtinvasive archäologische Forschung wie etwa verschiedene Durchmusterungen, Fernerkundung und andere Arten von Erkundungen geeignet sind, da es diese Methoden und Techniken sind, die von entscheidender Bedeutung sind, um die ultimativen Entscheidungen über vollständige Ausgrabungen zu treffen. In gewissem Sinne ist es ein erfolgreiches Prüfen und Probenehmen, das den ultimativen Beweis für die präventive Archäologie antritt.“ VIA MAGNA Ltd. erprobte die 3D-Photogrammetrie an ausgewählten Fundstätten, die Architektur mit Torsen aufweisen. Terra Verita Ltd. hat umfangreiche archäologische Datensätze ausgewertet, die durch zerstörungsfreie Forschung erhoben wurden, um Speicher-, Abruf- und Präsentationsprobleme zu erforschen. Die Universität Ljubljana bezog in ihr Programm der Luftaufklärung (in Slowenien und andernorts) KMU ein, während die Universität Belgrad dreidimensionale virtuelle Rekonstruktionen an der Fundstätte Vinča einsetzte. Dabei handelt es sich um eine 10 m tiefe neolithische Ausgrabungsstätte von höchster internationaler Bedeutung als Beweismittel des Erscheinens der frühen Landwirtschaft in Europa. Lokales und globales Interesse Die wichtigsten Ergebnisse von CONPRA waren frei herunterladbare Handbücher, die Handlungsempfehlungen beinhalten, die aus den während des Projekts erforschten archäologischen Kenntnissen, Erfahrungen, Methoden und Techniken zusammengetragen wurden. Laut Dr. Hornak sind diese Veröffentlichungen für „die allgemeinen Feldarchäologen“ bestimmt „und beschreiben wichtige Konzepte, Kategorien und Arbeitsverfahren in allen Bereichen der präventiven Archäologie, mit denen unser Projekt zu tun hatte.“ Zudem stehen wissenschaftliche Publikationen zum kostenlosen Download von der Projektwebsite zur Verfügung, um die Erkenntnisse an ein Fachpublikum über Europa hinaus zu verbreiten. Unter diesem Gesichtspunkt stellt Dr. Hornak fest: „Der Erfolg von CONPRA hat nicht so sehr mit der Generierung zukunftsweisender Technologien zu tun, sondern mehr mit der Einbindung und Veränderung existierender Technologien.“ Das Team beabsichtigt überdies, seine während des Projekts entwickelte ArchaeoPax-Feldforschungssoftware zu weiteren Versuchen bei verschiedenen Arten von Ausgrabungen und in vielfältigen Umgebungen einzureichen. Ebenso wird der interaktive Web Map Server, der innerhalb von CONPRA konzipiert wurde und momentan slowakische Daten präsentiert, regelmäßig um die steigende Anzahl archäologischer Ausgrabungen dort aktualisiert, womit sein Nutzwert für die staatliche Verwaltung maximiert wird. Unter dem Schwerpunkt der wirtschaftlichen und technologischen Umstände in den Schwellenländern konnte das Projekt die Kapazitäten von kleinen Institutionen und KMU steigern, damit eine Anpassung an die sich verändernden Rahmenbedingungen in deren jeweiligen Ländern erfolgen kann. Wie es Dr. Hornak zusammenfasst: „Während die großen archäologischen Zentren den IKT-Entwicklungen folgen konnten, war das bei einer großen Zahl lokal angesiedelter Unternehmen, kleinerer Museen und Institute nicht so sehr der Fall, die in der Tat viel stärker in die präventive Archäologie involviert waren.“ Tatsächlich waren diese kleineren Betriebe auch früher mit geringerer Wahrscheinlichkeit ein Teil professioneller Netzwerke (akademisch, Wirtschaft, Forschung usw.) außerhalb ihres unmittelbaren Bereichs und hatten daher nur begrenzten Zugang zu den Möglichkeiten der Weiterentwicklung. Diese Situation wurde dank des Projekts verbessert.

Schlüsselbegriffe

CONPRA, Rettungsarchäologie, präventive Archäologie, entwicklungsgeleitete Archäologie, Kulturerbesektor, 3D-Photogrammetrie, Fernerkundung, dreidimensionale virtuelle Rekonstruktionen, zerstörungsfrei, Ausgrabung

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