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Der Nördliche Polarkreis im Fokus: Den hohen Norden der Erde schützen und bewahren

2019 versuchte Ihr Redakteur, sich eine Schiffsüberfahrt zu sichern. Doch es ging um keine gewöhnliche Seereise: Die Polarstern, ein deutscher Forschungseisbrecher, sollte in die Arktis reisen und dort an einer Eisscholle andocken. Mit dem Gefrieren des Meeres um sie herum sollte das Schiff samt seiner Besatzung aus dem Ingenieurswesen, der Forschung und einigen wenigen Medienschaffenden mit dem dahintreibenden Eis durch den langen arktischen Winter getragen werden und im Frühling in die Framstraße gelangen.

„Die arktische Nacht ist wunderschön. Sie ist ein Traumland, in den zartesten Tönen, die man sich denken kann, gemalt; sie ist in Äther verwandelte Farbe.“ – Fridtjof Nansen, Polarforscher

Ich bin nur einer von vielen Menschen, die sich im Laufe der Geschichte zur Arktis und ihren Mysterien hingezogen fühlten. Sie ist seit Menschengedenken ein mythischer und magischer Ort. Im antiken Griechenland glaubte man an ein gemäßigtes Paradies jenseits der Nordwinde, das von den riesigen Hyperboreern beherrscht wird. Selbst heute noch dient der Nordpol als Standort für die Werkstatt des Weihnachtsmanns, in der die Wichtel arbeiten. Die Arktis ist zweifellos eine raue Landschaft, aber keineswegs eine Einöde. Es handelt sich um eine Region mit reicher ökologischer, kultureller und geophysikalischer Bedeutung. Doch die Tage ihrer sagenhaften Völker sowie ihrer realen Landsleute sind gezählt. Das Meereisminimum der Arktis zieht sich um etwa 13 % pro Jahrzehnt zurück, und weniger als 5 % des verbleibenden Eises ist dick und mehrjährig. Wir werden wahrscheinlich noch zu unseren Lebzeiten eisfreie arktische Sommer erleben. Für die Lebewesen vor Ort und auch für uns alle hat das dramatische Folgen. Die EU hat kürzlich eine neue Strategie für die Arktis veröffentlicht, die ihre Verpflichtung für den Schutz der Umwelt und der biologischen Vielfalt in der Arktis, die Reduzierung der von der EU verursachten Umweltverschmutzung und die Unterstützung der integrativen und nachhaltigen Entwicklung des Gebiets bekräftigt. Der Schlüssel zu all dem ist ein besseres Verständnis für die Arktis: ihr Klima, ihre Flora und Fauna und ihre Einwohnerschaft. In diesem Special Feature werden sieben EU-finanzierte Projekte vorgestellt, die sich auf die Wissenschaft in der Arktis konzentrieren. Dazu gehören Kooperationsprojekte wie INTERACT, über das 1 000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den polaren Norden gebracht wurden und das einem dort neu entdeckten Bewohner seinen Namen verlieh, Arbeiten zur Verbesserung der Erdbeobachtungsdaten, Forschungen zur kulturellen Identität und Darstellung der Arktis sowie Untersuchungen zu den Folgen einer Erwärmung der Arktis für die Polarregion selbst und andere Regionen. Die Polarstern brach schließlich auf ihre Reise in den eisigen Norden auf, jedoch ohne mich. Ich hoffe noch immer, die Arktis eines Tages selbst besuchen zu können. Hoffentlich gibt es dann immer noch Eis zu bestaunen. Wir freuen uns auf Ihr Feedback. Schicken Sie uns Ihre Fragen und Vorschläge an: editorial@cordis.europa.eu.

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