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Plattform für soziale Innovation verhilft Lebensmittelsystemen zu mehr Resilienz und Nachhaltigkeit

Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts CULTIVATE werden Online-Instrumente entwickelt, die Städten und verschiedenen Interessengruppen helfen sollen, sich einer widerstandsfähigen und nachhaltigen gemeinsamen Nutzung von Lebensmitteln („Foodsharing“) zu widmen.

Lebensmittel und natürliche Ressourcen icon Lebensmittel und natürliche Ressourcen

In ganz Europa werden die städtischen und stadtnahen Lebensmittelsysteme zunehmend unsicher und untragbar. Es ist dringend notwendig, einen Übergang zu gerechteren und nachhaltigeren Lebensmittelsystemen zu vollziehen. Dazu wird über das Projekt CULTIVATE die Plattform mit dem Namen „Food Sharing Compass“ erstellt, die aus fünf Schlüsselinstrumenten besteht, die in neun Städten und Orten in der EU erprobt und/oder nachgeahmt werden sollen. In der SHARECITY200-Datenbank werden Foodsharing-Initiativen (FSI) kartiert, verfolgt und überwacht, mit dem Food Sharing Calculator werden Kosten, Nutzen und Auswirkungen beurteilt, das Menu of Good Governance bietet Optionen für politische Maßnahmen zur leichteren nachhaltigen gemeinsamen Nutzung von Lebensmitteln, in der Library of Citizen Engagement werden Instrumente zur Ausweitung von Foodsharing-Aktivitäten katalogisiert, und es besteht eine praxisorientierte Gemeinschaft für Foodsharing.

Vorteile der gemeinsamen Nutzung von Lebensmitteln in Städten stärken

CULTIVATE begann Anfang 2023 mit der Organisation von gemeinsamen Maßnahmen an der Basis. „Wir sind auf die Straße gegangen und konnten uns vor Ort mit den lokalen FSI in Dublin austauschen, bevor wir einen Abend mit gastronomischer Geschichte und Kultur verbrachten, der mit einer gemeinsamen Darbietung von Molly Malone endete – einer inoffiziellen Hymne für Dublin, die die Geschichte einer Frau erzählt, die auf den Straßen der Stadt Fisch verkauft“, kommentiert Anna Davies, Professorin für Geografie am Trinity College Dublin, dem Projektkoordinator. „Damit wurde eine solide Grundlage für das kommende Jahr geschaffen und es kam zu sektor- und kulturübergreifenden Gesprächen, die in einer Reihe von inspirierenden Webinaren im Rahmen der Reihe Food Sharing Stories vertieft wurden.“ Die Forschenden erstellten, testeten und boten das erste Wörterbuch zum Thema namens European Food Sharing Dictionary, das die wichtigsten Begriffe für die gemeinsame Nutzung von Lebensmitteln in 25 europäischen Sprachen zusammenfasst. Sie kartierten die drei zentralen Städte Barcelona, Mailand und Utrecht, was zu einer Verdoppelung der FSI führte, die an diesen Standorten seit 2016 ermittelt wurden. „Nachdem wir 2016 eine Kartierung der FSI in 100 Städten weltweit durchgeführt haben, war es eine Überraschung zu sehen, dass Barcelona und Mailand in nur acht Jahren einen Anstieg der FSI um 100 % erlebt haben“, bemerkt Davies. „Dies ist wahrscheinlich eine Kombination aus den differenzierteren Ergebnissen, die durch die Verwendung des Wörterbuchs erzielt werden, aber es deutet ebenso auf eine rasche Ausweitung der Maßnahmen hin, die die Ziele von CULTIVATE zur Förderung von mehr Nachhaltigkeit und Resilienz in Bezug auf Lebensmittel in städtischen und stadtnahen Gebieten noch wichtiger machen.“ Das erste Kurzdossier über die Governance von Foodsharing-Aktivitäten und -Initiativen wurde ebenfalls erstellt. In ihm werden die Innovationen der CULTIVATE-Partner, von Upfarming, einem portugiesischen Sozialunternehmen, das sich auf partizipative vertikale Landwirtschaft konzentriert, bis hin zu den Food Waste Hubs in Mailand, einer von der Stadt geleiteten Initiative, die darauf abzielt, die Lebensmittelverschwendung bis 2030 zu halbieren, vorgestellt. Die Aktivitäten zur Bürgerbeteiligung begannen in der Rijnvliet Edible Neighbourhood – einer Wohnsiedlung in der Nähe von Utrecht. Dieses Engagement wirkte als Katalysator für die gemeinsame Entwicklung von digitalen Lernspielen, die die gemeinsame Nutzung von Lebensmitteln anregen und den Grundstein für ein kollektives Rezeptbuch mit dem Namen „Rijnvliet Recipes“ legen sollten. In den drei Städten werden derzeit mobile Forschungslabore, politische Workshops und Nachhaltigkeitsprüfungen durchgeführt. Das Projekt CULTIVATE (CULTIVATE: CO-DESIGNING FOOD SHARING INNOVATION FOR RESILIENCE) endet im Dezember 2026. Wenn Sie Ihr Projekt in einer der nächsten Ausgaben als „Projekt des Monats“ sehen wollen, schreiben Sie uns einfach eine E-Mail an editorial@cordis.europa.eu und sagen Sie uns, warum wir Ihr Projekt vorstellen sollten.

Schlüsselbegriffe

CULTIVATE, Lebensmittel, Lebensmittelsystem, gemeinsame Nutzung von Lebensmitteln, Foodsharing, Foodsharing-Initiative, Nachhaltigkeit