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Wissen Sie, wie alt Ihr Kaffee ist?

Aus einer neuen genetischen Studie geht der Ursprung des weltweit beliebtesten Kaffees hervor.

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In Europa wird weltweit mit etwa einem Drittel des globalen Kaffeekonsums mit am meisten Kaffee getrunken. Der durchschnittliche Kaffeekonsum pro Kopf liegt in der EU mit 5 kg Kaffee pro Person und Jahr weltweit mit auf den obersten Plätzen. Das sind sehr viele Bohnen im täglichen Kaffee! Und diese Bohnen sind uralt, viel älter als vielleicht angenommen.

Aufwachen zum Geruch von Kaffee

Nach jüngsten Forschungsergebnissen in der Fachzeitschrift „Nature Genetics“ reicht die Spur der Arabica-Kaffeebohne mehr als eine halbe Millionen Jahre zurück. Arabica ist mit einem Anteil von 70 % am Weltmarkt die am meisten angebaute Kaffeesorte. Die Bohnen werden ausschließlich von großen Kaffeehausketten aufgebrüht. „Die Arabica-Bohne ist eine der wichtigsten Nutzpflanzen der Welt und ein wichtiger Bestandteil der Agrarwirtschaft in den Anbauländern“, sagt der Mitautor Victor Albert, Biologe für Pflanzenevolution an der Universität Buffalo in New York, gegenüber „Reuters“. „Sie ist für die Lebensgrundlage kleiner Interessengruppen vor Ort sehr wichtig und wird nicht nur von Großkonzernen angebaut und verarbeitet. Kaffee ist reich an Antioxidantien und natürlich Koffein – durch das ich und der Rest der Welt wach bleiben.“ „Kaffee und die Menschheit sind seit jeher eng miteinander verknüpft“, ergänzt der Mitautor Patrick Descombes, Dozent an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. „In vielen Anbauländern ist Arabica-Kaffee mehr als eine Nutzpflanze, er ist Teil der Kultur und Tradition.“

Vergangenheit und Gegenwart des Arabica-Kaffees

Ein Forschungsteam der Universität Buffalo hat anhand von Genen von Kaffeesträuchern aus der ganzen Welt einen Stammbaum der Arabica-Sorten erstellt. Dabei kam heraus, dass die Sorten vor etwa 600 000 Jahren in den Wäldern von Äthiopien das Ergebnis einer natürlichen Kreuzung zwischen zwei anderen Kaffeesorten waren. Bei der Erforschung der Geschichte des Kaffees analysierten die Forschenden das Genom von Robusta – der zweitbeliebtesten Kaffeesorte – und 30 anderen Arabica-Pflanzen. „Wir haben die genomischen Informationen von Pflanzen, die heute wachsen, genutzt, um in der Zeit zurückzureisen und ein möglichst genaues Bild der langen Geschichte des Arabica-Kaffees zu zeichnen. Wir haben auch bestimmt, wie moderne Kultursorten miteinander verwandt sind“, erklärte Albert in einer Pressemitteilung der Universität Buffalo. Die Arabica-Sorte ist anfälliger für Schädlinge und Krankheiten. Daher kann sie nur in bestimmten Regionen mit günstigen Bedingungen angebaut werden. Albert hebt die Notwendigkeit hervor, die Kaffeesorte zu schützen. „Nur mit umfangreichem Wissen zum Ursprung und der Zuchtgeschichte aktueller Sorten können neue Arabica-Sorten geschaffen werden, die besser an den Klimawandel angepasst sind.“ Wenn diese Kaffeepflanzen gesund bleiben, dann bleiben auch die Kaffeetassen noch für viele weitere Morgen gefüllt.

Schlüsselbegriffe

Kaffee, Arabica, Bohne, Kaffeebohne, Koffein, Nutzpflanze