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Inhalt archiviert am 2023-03-24

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Flexible organische Leuchtdioden sind der Marktreife einen Schritt näher gekommen

Die Partner des Projekts PI-SCALE präsentierten vor kurzem ihre ersten Pilotlinien flexibler OLED – somit bietet sich eine große Chance für Unternehmen in der EU, ihre Ideen und Konzepte auf den Markt zu bringen. Die vorgestellten OLED-Streifen dienen als Grundmaterial für spezielle Beleuchtungsanwendungen im Gesundheitswesen, in der Architektur und im Verkehrssektor.

Neben PIX4LIFE und MIRPHAB ist PI-SCALE eines von drei Projekten, die das Ziel haben, kleine und mittlere Hightech-Unternehmen dabei zu unterstützen, photonische Technologien aus dem Labor zur Marktreife zu bringen. Das Projekt, das im Dezember 2018 abgeschlossen werden soll, trägt entscheidend dazu bei, das Potenzial der europäischen Industrie auf dem Markt für flexible organische Leuchtdioden (OLED) voll ausschöpfen zu können. Hightech-KMU in Europa haben häufig keinen Zugang zu fortgeschrittenen, kostenintensiven Infrastrukturen und Fachwissen. Beides ist jedoch erforderlich, um die Konzepte für flexible OLED-Beleuchtungs- oder Leitsysteme in wirksamer Weise testen, maßstäblich vergrößern und vermarkten zu können. Diese weltweit führende und frei zugängliche Pilotlinie verspricht, auf das Erreichen dieser Ziele hinzuwirken. Im Projekt sind bestehende europäische Infrastrukturen und Partner aus der gesamten Wertschöpfungskette eingebunden. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, alle vier Schritte abzudecken, die bei der Produktion fortgeschrittener flexibler OLED-Produkte eine Rolle spielen: spezielle hochleistungsfähige Feuchtigkeitssperren und Elektrodenfilme, Platte-zu-Platte- sowie Rolle-zu-Rolle-Herstellungsverfahren für flexible OLED, flexible Geräteverkapselungen sowie Laminierung, Verklebung und hybride Integration von flexibler Dünnschicht-Elektronik auf Systemebene. Die ersten Vorzeigemodelle wurden beim 23. International Display Workshop der IDW präsentiert, der vom 7. bis 9. Dezember in Fukuoka, Japan stattfand. Sie bestehen aus OLED-Streifen von bis zu 15 Metern Länge, die einen Wirkungsgrad von 30 lm/W aufweisen und beinahe ohne Ausschuss hergestellt werden können. Die bei der Veranstaltung ausgestellten Modelle wurden mithilfe eines R2R-Anoden-Beschichtungsverfahrens (Rolle-zu-Rolle) hergestellt, aber auch das S2S-Verfahren (Platte-zu-Platte) kann eingesetzt werden. Insgesamt wurden im Projekt PI-SCALE bereits rund 50 Millionen OLED mithilfe des R2R-Verfahrens beschichtet. Die Projektpartner beabsichtigen, die Zuverlässigkeit und Reproduzierbarkeit der Pilotlinie zu bestätigen, indem sie jeden Monat 15 Meter lange OLED im R2R-Verfahren herstellen. Darüber hinaus wird jeden Monat eine Kontrollcharge von vier 6-Zoll-Platten mithilfe des S2S-Verfahrens hergestellt, um die Funktionsfähigkeit des für die Pilotlinie verwendeten Produktionsprozesses zu beweisen. Das Konsortium hat bereits große Pläne, seine Vorführmodelle in marktreife Anwendungen umzuwandeln. Audi, REHAU, emdedesign GmbH und Pilkington stehen bereits auf der Liste der künftigen Kunden von PI-SCALE und wollen in ihren jeweiligen Branchen anhand der Pilotlinie flexible OLED-Beleuchtungsprodukte entwickeln. Dank dieser Pilotlinie könnten Kunden ab Juli 2017 – so schätzen die Konsortiumsmitglieder – von individuell angepassten flexiblen OLED auf Dünnglas- und Kunststofffolien profitieren, die im R2R- oder S2S-Verfahren gefertigt wurden. Interessierte Unternehmen dürfen sich gern an die Projektmitglieder wenden. Weitere Informationen: Projektwebsite

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