Bahnbrechende Werkzeuge für Stromverteilungssysteme
Eine dezentrale Erzeugung bzw. dezentrale Energie wird über eine Vielzahl kleiner, über ein Netz verbundener Geräte generiert, die als dezentrale Energiequellen bezeichnet werden. Die großflächige Integrierung und Handhabung dezentraler Energiequellen in einem Verteilungsnetz beinhaltet verschiedene Herausforderungen für die europäischen Betreiber von Verteilungssystemen, welche damit beauftragt sind, ein effektives Stromverteilungssystem zu managen, zu erhalten und weiterzuentwickeln. Neue Steuerungs- und Managementarchitekturen sowie fortschrittliche Planungsmethoden und operative Werkzeuge für Verteilungssysteme, welche intelligente Netze nutzen, sind erforderlich. Das Projekt SUSTAINABLE (Smart distribution system operation for maximizing the integration of renewable generation) - verfolgte das Ziel, effiziente Lösungen für das Management der Verteilung bereitzustellen und damit eine umfassende Integration von variablen RES zu ermöglichen, ohne die Betriebsbedingungen zu gefährden. Das Projekt zeigte, dass durch den Einsatz angemessener Eingangsdaten und Werkzeuge die Flexibilität und Zuverlässigkeit des Verteilungssystems verbessert werden kann. Forscher kartierten bestehende Smart-Grid-Technologien und -Dienstleistungen, die von DSOs verwendet wurden, und definierten gemeinsamen SUSTAINABLE-Architektur. Es wurde eine Reihe fortschrittlicher Werkzeuge zur Unterstützung des Netzwerkbetriebs entwickelt. Hierzu zählen Prognosen zu Lasten und erneuerbaren Energiequellen, eine Zustandseinschätzung, eine Spannungssteuerung sowie ein technischer virtueller Kraftwerksbetrieb. Diese Werkzeuge wurden durch Simulation und Proof-of-Concept unter kontrollierten Bedingungen sowie durch einen echten Smart Grids Pilot in Évora, Portugal getestet und validiert. Darüber hinaus wurden fortschrittliche Schutzsysteme vorgeschlagen und unter Laborbedingungen umfassend erprobt und ausgewertet. Darüber hinaus wurde eine regulatorische Analyse durchgeführt, die die Abbildung der entwickelten Funktionalitäten und regulatorischen Themen umfasste. Ferner wurde der derzeitige Rechtsrahmen in Griechenland, Deutschland, Portugal und im Vereinigten Königreich überarbeitet. Die wichtigsten Umsetzungshindernisse wurden durch Fragebögen und eine Reihe von Empfehlungen zur Überwindung dieser Probleme identifiziert. Auch wurden Skalierbarkeit und Replizierbarkeitsthemen angesprochen, die für den großtechnischen Einsatz des SUSTAINABLE-Konzeptes wichtig sind. Die Projektpartner bewerteten die Wirkung des SUSTAINABLE-Konzepts im Hinblick auf Hosting-Kapazitäten für eine dezentrale Erzeugung und erstellten basierend auf den Ergebnissen der Demonstrationsstandorte Griechenland und Portugal eine Kosten-Nutzen-Analyse. Die Verabschiedung des SUSTAINABLE-Konzepts wird sich nicht nur auf das Verteilernetzgeschäft auswirken, sondern auch auf das Gesamtenergiesystem und seine Teilnehmer, insbesondere die Endverbraucher und verteilte Energieversorger. Das SUSTAINABLE-Projekt wird europäischen Betreibern von Verteilungssystemen eine Verbesserung der Systemeffizienz und der Zuverlässigkeit intelligenter Netze ermöglichen, während die operativen Kosten sowie Energieverluste reduziert werden können.
Schlüsselbegriffe
Erneuerbare Energiequellen, dezentrale Erzeugung, verteilte Energieressourcen, Verteilernetzbetreiber, SUSTAINABLE