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RetroKit - Toolboxes for systemic retrofitting

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Toolkit für eine wirksame und kosteneffiziente Gebäudenachrüstung

Mithilfe eines modularen Toolkits für die Gebäudenachrüstung soll eine effektive Entscheidungsfindung gefördert werden, um die Energieeffizienz von Europas Gebäudebestand zum Vorteil der Bewohner zu erhöhen.

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Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts RETROKIT (RetroKit - Toolboxes for systemic retrofitting) wird eine Toolbox, die flexible Fertiglösungen mit Technologien zur Steigerung der Energieeffizienz vereint, entwickelt, um kosteneffiziente Gebäudesanierungen zu fördern. Auf Grundlage der an den Demonstrationsgebäuden erhobenen Daten kam das Projektteam zu dem Bewertungsergebnis, dass die durch Energieeinsparungen erzielten Gewinne nach sieben Jahren die Höhe des eingesetzten Investitionskapitals erreichen würden. "Wir wollen eine umfassende und skalierbare Plattform schaffen, die alle Punkte zum Thema Nachrüstung im Gebäudesektor abdeckt", sagt Projektkoordinator Andrea Maria Ferrari von D'Appolonia, Italien. "Ein wichtiges Ergebnis wird das System zur Entscheidungsunterstützung darstellen, mit dessen Hilfe Eigentümer, Architekten und Behörden nicht nur die durchzuführenden Sanierungsmaßnahmen, sondern auch die potenziellen Kosten und Amortisationen abschätzen können. Dieses Entscheidungshilfesystem wird als Multi-User-Instrument ausgelegt, damit sowohl branchenfremde Menschen als auch Experten Feedback zu ihren Sanierungsprojekten erhalten können." In dem im September 2012 gestarteten Projekt werden neue Nachrüstungstechnologien für die Toolbox beschrieben und entwickelt und deren Anwendung an insgesamt drei Demonstrationsstandorten in Madrid (Spanien), Frankfurt am Main (Deutschland) und Pitea, Schweden, demonstriert. "Die Produkte und Prozesse, die im Mittelpunkt dieses Projekts gestanden haben, müssen nun vereinheitlicht, verfeinert und weiterentwickelt werden, um sie zu kommerzialisieren", sagt Ferrari. Zu diesem Zweck wird das Toolkit unter anderem durch das Hinzufügen weiterer Instrumente, die Erweiterung vorhandener Datensätze und das fortlaufende Debugging weiter verfeinert. Kürzlich wurde ein Abkommen mit italienischen und spanischen Universitäten abgeschlossen, welches deren Studenten die kostenlose Verwendung des Tools zusichert, um so zu erreichen, dass mehr Feedback durch das System erzeugt wird, was zu einer weiteren Verbesserung der Anwendungsfreundlichkeit beiträgt. Im August 2015 begannen die Umbaumaßnahmen in Frankfurt an zwei vierstöckigen Häusern mit 20 Wohnungen mit Baujahr 1954. Die Nachrüstarbeiten in Madrid wurden Ende 2014 abgeschlossen. Für eine Installation in Pitea wurde nur eine einzelne Wohnung ausgewählt. Hier konnte klar gezeigt werden, dass das Toolkit sich auch für extreme klimatische Bedingungen eignen könnte. Die endgültige modulare Toolbox wird Heizungs-, Lüftungs- und Klimalösungen sowie die Punkte Stromversorgung, IKT und Technologien für erneuerbare Energien abdecken. Das Konsortium hat die effizientesten Lösungen, die derzeit auf dem Markt erhältlich sind, untersucht und identifiziert. Die Vorfertigung spielte eine wichtige Rolle dabei, die Kosten niedrig zu halten und die Auswirkungen der Bauarbeiten auf die Bewohner zu begrenzen. Darüber hinaus bedeutet der integrierte Ansatz, dass die Energieeffizienz der inneren wie auch der äußeren Gebäudeteile in einem einzigen Nachrüstungsschritt verbessert werden kann. Effiziente Konstruktionsverfahren hatten nur geringe Auswirkungen auf Bewohner und waren ein noch geringeres Risiko für Investoren. "Diese innovativen Technologien sollen einer möglichst breiten Palette von potenziellen Endkunden zugänglich gemacht werden", erklärt Ferrari. "Der RETROKIT-Ansatz umfasst zwar einzelne Technologien, sie werden aber aus einer weiter gefassten Perspektive betrachtet. Außer der Bauwirtschaft sollen auch die Bewohner von Wohnungen davon profitieren, wenn ihre Energiekosten reduziert werden und die Lebensqualität verbessert wird. Das angestrebte Endergebnis wird Probleme und Hindernisse für die Mieter vermeiden, sowohl während der Umbaumaßnahmen als auch danach, indem die Technologien echte Lösungen für deren Bedürfnisse liefern." Wohngebäude, die zwischen 1945 und 1980 gebaut wurden, haben den größten Energiebedarf (68 % des gesamten Endenergieverbrauchs von Gebäuden im Jahr 2009) und müssen aufgrund ihres Alters am dringendsten nachgerüstet oder saniert werden. "Europas Bestand von mehr als 10 Millionen Gebäuden mit schlechter Energieeffizienz – in der Regel Mehrmieterobjekten – ist ein riesiges Problem", erklärt Ferrari. Das RETROKIT-Projekt wurde im August 2016 erfolgreich abgeschlossen.

Schlüsselbegriffe

Nachrüstung, Energieeffizienz, Heizung, Lüftung, Klimaanlage

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