Gipfeltreffen in Barcelona: Fortschritte bei GVO erwartet
Vertreter der USA und der Europäischen Union sind Berichten zufolge zuversichtlich, dass der Europäische Rat von Barcelona im März Fortschritte beim De-facto-Moratorium über die Zulassung von genetisch veränderten Organismen (GVO) bringen wird. Nachdem vor allem Frankreich, Österreich und Dänemark bessere Tests und strengere Vorschriften über Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit gefordert hatten, sind die Zulassungen von GVO in der EU seit 1998 auf Eis gelegt. Bevor das De-facto-Moratorium in Kraft trat, waren bereits elf verschiedene GVO zugelassen worden. Inzwischen wurde für 13weitere eine Zulassung beantragt. In einer Rede vor der Washington International Trade Association forderte der US-amerikanische Parlamentarische Staatssekretär Alan Larson, dass das EU-Embargo auf importierte GVO ganz oben auf die Tagesordnung des Gipfeltreffens von Barcelona gesetzt wird. Berichten zufolge haben Vertreter der Kommission bestätigt, dass auch sie die Behandlung dieses Themas auf dem Frühjahrstreffen befürworten. Die Europäische Kommission hatte imJuli2001 neue Vorschriften über die Rückverfolgbarkeit und Kennzeichnung von GVO vorgelegt. Die neuen Bestimmungen ergänzen die Richtlinie 90/220/EG über die absichtliche Freisetzung von GVO in die Umwelt. Die Kommission hatte in den letzten Monaten bereits empfohlen, das Moratorium aufzuheben. Die USA, wo Unternehmen unter dem Rückgang ihrer Exporte in die EU auf Grund des Moratoriums leiden, haben als Reaktion auf das Einfuhrverbot mit der Einführung von Sanktionen über die Welthandelsorganisation (WTO) gedroht.