CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

FOSTERING PARTNERSHIPS FOR THE IMPLEMENTATION OF BEST AVAILABLE TECHNOLOGIES FOR WATER TREATMENT & MANAGEMENT IN THE MEDITERRANEAN

Article Category

Article available in the following languages:

Vertrauen in bessere Wasserbewirtschaftung aufbauen

Ein von der EU finanzierte Projekt unterstützt die Menschen dabei, das Wasser in einer von Wassermangel geprägten Region besser zu verwalten und aufzubereiten.

Lebensmittel und natürliche Ressourcen icon Lebensmittel und natürliche Ressourcen

In den meisten Ländern rund um das Mittelmeer ist Wasser eine knappe Ressource und das gilt besonders für die Bewohner seiner südlichen und östlichen Ufer. Wasserknappheit kann zu unfairen Bedingungen beim Zugang zu Wasser, Mangel an hygienischen Sanitäreinrichtungen und den damit verbundenen gesundheitlichen Problemen führen und sogar Konflikte zwischen Gemeinden verursachen. FP4BATIW, ein im September 2016 abgeschlossenes Projekt unter spanischer Führung, verfolgte das Ziel, sicherzustellen, dass Wasser auf die beste Weise verwaltet und aufbereitet wird, indem man Partnerschaften zwischen Hochschulforschern und Wasseraufbereitungs- und Technologieunternehmen zu beiden Seiten des Mittelmeers aufbaut. „Die große Frage ist nun, auf welche Weise in den Mittelmeerpartnerländern gewährleistet werden kann, dass die bestmöglichen Wasseraufbereitungsstrategien umgesetzt werden, indem die Kluft zwischen Innovatoren und Wasseraufbereitungsindustrie geschlossen wird“, erklärt Professor Manuel Valiente, Projektkoordinator und Leiter der Forschungsgruppe für Abscheidetechnik in der Chemie an der Autonomen Universität Barcelona in Spanien. Angebot und Nachfrage in Einklang bringen FP4BATIW, an dem 13 Forschungszentren und Institutionen aus Ägypten, Tunesien, Palästina, Jordanien und Italien beteiligt waren, hat sich bemüht, auf verschiedenen Wegen dieser Aufgabe nachzukommen. Die Onlineplattform Market Technology Platform hat dabei geholfen, die Nachfrage nach und das Angebot von Expertenwissen und Technologien abzustimmen. Sie ermöglicht es den Forscherinnen und Forschern, ihre Ideen zu veröffentlichen, sowie den Unternehmen, Lösungen für ihre technischen Erfordernisse zu finden. Eine weitere Plattform, Water Kic, dient als Onlineforum zum Austausch von Ideen und Fachwissen. Forscher und Dienstleistungsanbieter wurden dazu ermutigt, im direkten Kontakt nützliche Arbeitsbeziehungen aufzubauen, da jeder FP4BATIW-Workshop auch eine Kontaktbörse umfasste. Auf der letzten Konferenz, die sich mit Wasseraufbereitungsstrategien aus Sicht einer Kreislaufwirtschaft beschäftigte und die im Juli 2016 in Barcelona stattfand, fanden 120 derartige Treffen statt. Innovative Ideen, neue Verfahren Der FP4BATIW-Preis hat zur Ermutigung von Forschern und Unternehmern aus Ägypten, Jordanien, Palästina und Tunesien beigetragen, sich innovative Ideen für den Umgang mit sowie die Aufbereitung und Einsparung von Wasser einfallen zu lassen. Die Autoren von zehn vielversprechenden Vorschlägen erhielten sechs Monate lang Beratung und Ratschläge von den Projektpartnern. Man wählte die besten drei Ideen aus und deren Fürsprecher wurden gebeten, die Ideen bei der Abschlusskonferenz einem Fachpublikum einschließlich potenzieller Investoren vorzustellen. Dazu zählten neue Techniken aus Jordanien, die Anpflanzungen in felsigen Gebieten oder auf trockenen, erodierten oder degradierten landwirtschaftlichen Flächen gestatten, und ein Überwachungs- und Steuerungssystem für Wasserleitungen aus Tunesien, das in erheblichem Maße Lecks reduzieren könnte. Weiterbildung war eine Schlüsselkomponente des Projekts. Sie hatte die Form fortlaufender technischer Beratung für Unternehmen in Jordanien und Tunesien, um ihnen bei der Überwindung von Problemen mit der Wasseraufbereitung in ihren Produktionslinien zu helfen. Jüngstes Beispiel war die Arbeit mit einer Bekleidungsfirma in der Nähe von Sousse in Tunesien, wo man Wege zur Zurückgewinnung und Wiederverwertung von Farbstoff aus dem Abwasser erkundete. Drei Gruppen von Forschern und Unternehmern aus EU- und Mittelmeerländern konnten ihre Befähigungen durch die Arbeit an Partnerinstitutionen im Ausland über eine Reihe von Reisestipendien erweitern. Letztlich hat die Erfahrung der dreijährigen Zusammenarbeit nicht nur Dissertationen, Doktorarbeiten und Veröffentlichungen in von Experten begutachteten Zeitschriften ergeben. Außerdem wurde zunehmend Vertrauen zwischen Universitäten, Gemeinden und dem privaten Sektor aufgebaut, wodurch die Grundlagen für neue öffentlich-private Partnerschaften im Wasseraufbereitungssektor gelegt werden. Endgültiges Ziel ist Professor Valiente zufolge „eine nachhaltigere Wasserbewirtschaftung aus gesellschaftlicher, gesundheitlicher und umweltpolitischer Sicht in Folge einer besseren Wiederverwertung von Abwasserressourcen.“

Schlüsselbegriffe

FP4BATIW, Wasseraufbereitung, Wasserbewirtschaftung, Wassereinsparung, Abwasser

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich