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European Organic Aquaculture - Science-based recommendations for further development of the EU regulatory framework and to underpin future growth in the sector

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Neue Empfehlungen für das Wachstum der biologischen Aquakultur

Dank einer EU-finanzierten Initiative, mit der der derzeitige EU-Rechtsrahmen überarbeitet wurde, hat Europas Bio-Aquakulturindustrie einen Anschub erhalten. Dieser wird nicht nur die Nachhaltigkeit des Sektors verbessern, sondern ihn auch für die Kunden attraktiver machen.

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Bio-Aquakultur ist eine ganzheitliche Methode der ökologischen Landwirtschaft, welche die nachhaltige, umweltfreundliche Erzeugung von gesunden Fischen, Krusten- und Weichtieren sowie Meeresalgen nach ökologischen Prinzipien gewährleistet. Diese Form des Aquakulturmanagements wird immer beliebter, da die Verbraucherinnen und Verbraucher sich zunehmend der positiven Auswirkungen von Bioprodukten auf die Umwelt sowie Gesundheit und Wohlbefinden von Mensch und Tier bewusst werden. Das Projekt ORAQUA (European organic aquaculture - science-based recommendations for further development of the EU regulatory framework and to underpin future growth in the sector) wurde gegründet, um auf europaweiter Ebene die wissenschaftliche Basis für eine biologische Aquakultur voranzubringen. Diese Initiative lieferte Ratschläge zur möglichen Überarbeitung der EU-Vorschriften über biologische Aquakultur unter Berücksichtigung verschiedener Fischarten und Erzeugungssysteme, des Tierschutzes und der tierärztlichen Versorgung sowie von Umweltaspekten. Das Projekt erhöhte auch das Verständnis im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Faktoren der Fischzucht und der Wettbewerbsfähigkeit von Produkten aus biologischer Aquakultur in den EU-Märkten. Das große Bild   „Eines der Markenzeichen der biologischen Aquakultur ist seine ganzheitliche Sichtweise, die alle Aspekte der Auswirkungen auf die Umwelt, Zuchtfische und die Gesellschaft selbst umfasst“, erklärt Dr. Åsa Maria Espmark, Koordinatorin von ORAQUA. Ein ganzheitlicher Ansatz entfiel auch auf andere Aspekte der biologischen Aquakultur. Dazu gehörten die Rolle der europäischen Verordnung, wissenschaftliche Erkenntnisse und die Meinungen von Interessengruppen. Es ist gelungen, eine Reihe von Gesichtspunkten in die Projektempfehlungen einfließen zu lassen. Die Mitglieder des Konsortiums überprüften die einschlägigen wissenschaftlichen Erkenntnisse, die zu Fischgesundheit und Tierschutz, biologischer Aquakulturerzeugung und Bewirtschaftung vorliegen. Ebenfalls beurteilt wurden das Vertrauen der Verbraucher und die öffentliche Wahrnehmung der biologischen Aquakultur. Darüber hinaus erkundeten die Projektpartner kritische Fragen zu regulatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen auf nationaler und EU-Ebene. Diese Ergebnisse wurden dazu verwendet, um den Regulierungsbehörden, die Systeme und Normen für die biologische Aquakultur in der EU entwickeln, mehr Sachkunde zu vermitteln. Die Resultate haben gleichermaßen dabei geholfen, jene sozioökonomischen Probleme und Engpässe zu identifizieren, die für die erfolgreiche Umsetzung der biologischen Aquakultur angegangen werden müssen. „Wir haben einige Wissenslücken und andere Herausforderungen aufgedeckt, die in Angriff genommen werden müssen, wenn wir den Umsatz der biologischen Aquakultur erhöhen wollen“, so Dr. Espmark. Dialog mit Stakeholdern Um maximale Interaktion mit allen relevanten Akteuren zu gewährleisten, wurde eine multilaterale Plattform geschaffen, die der biologischen Aquakulturindustrie und der Gesellschaft im Ganzen zugute kommt. Dazu gehörten Erzeuger, Verbraucher, Händler und Dienstleister, Futtermittelhersteller und Dienstleister sowie nationale und internationale Regulierungsbehörden, Umweltschützer und Nichtregierungsorganisationen. Dr. Espmark betont: „Die Öffentlichkeit versteht nicht, was biologische Aquakultur bedeutet und was ein Biofisch ist. Auch das Bewusstsein für das Biolabel, das Euro-Blatt, mit dem Produkte gekennzeichnet sind, die gesetzlich als Bioprodukte zugelassen sind, ist ebenfalls begrenzt.“ Das Team stellte Empfehlungen auf, um wirtschaftliche Entwicklung der europäischen Bio-Aquakultur optimal zu verbessern. Dazu gehörten auch die Nutzung erneuerbarer Energien, wiederverwertbarer Materialien und Abfallreduzierungspläne sowie umweltfreundlicher Verpackungen. Auch die Bedeutung von Maßnahmen, welche die Umweltauswirkungen von Bio-Fischfarmen reduzieren, wurde betont. ORAQUA hat gleichermaßen eine Modellstruktur für die kontinuierliche Bewertung und Verbesserung der biologischen Aquakultur der Zukunft vorgeschlagen. Dies wird neue wissenschaftliche Erkenntnisse und das sich verändernde Wettbewerbsmarktumfeld berücksichtigen. Die Arbeit wird somit EU-Vorschriften über biologische Aquakultur inspirieren, die eine verbesserte Gesundheit und einen stärkeren Tierschutz für kultivierte Arten sowie die Verringerung der Auswirkungen auf die Umwelt ermöglichen.

Schlüsselbegriffe

biologische Aquakultur, ökologische Aquakultur, EU-Rechtsrahmen, ganzheitlich, ORAQUA, Euro-leaf, Euro-Blatt

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