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the ultimate priming solution scaling up seed storability length

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Schwedisches KMU erforscht hochmodernes Priming

Priming bzw. Vorkeimung von Saatgut ist in der modernen Landwirtschaft nicht mehr wegzudenken, denn damit kann durch entsprechende Temperaturen und Feuchte des Saatguts die Keimung reguliert werden. Ein innovatives KMU geht jedoch mutig voran und perfektioniert eine verbesserte Methode, die bessere Erträge und gesteigerte Kostenwirksamkeit ermöglicht.

Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts VITASEED hat das schwedische KMU Nelson Garden an der Vollendung seiner gleichnamigen VITASEED-Methode gearbeitet – der ersten und einzigen Priming-Methode, die eine dauerhafte Lagerung des geprimten Saatguts ermöglicht. „Wir haben uns auf zehn bis zwölf Arten von Gemüseerzeugnissen konzentriert, deren Markt in Europa gerade schnell wächst“, so VITASEED Projektkoordinator Håkan Jalling. „Wir wollen zeigen, wie wir vom Labormaßstab auf eine vollautomatisierte Maschine hochskalieren können, die je nach Art des Saatguts etwa 20 Kilogramm pro Charge bearbeiten kann.“ Schneller, ökologisch und ressourcenschonend Wie funktioniert diese Methode in der Praxis? „Wir haben eine Methode entwickelt, und patentrechtlich schützen lassen, die rundum ökologisch ist und nicht nur die Keimkraft erhöht, sondern auch die Lagerfähigkeit des Saatguts über lange Zeit hinweg aufrecht erhält“, erklärt Jalling. „Ein Wettbewerbsvorteil liegt in der Optimierung, die dem Verfall der Saatgutqualität entgegenwirkt und somit eine lange Lagerung des Saatguts ermöglicht. Unsere Methode nutzt auch keinerlei Chemikalien, sondern nur Wasser und Luft, darum kann sie auch zur Behandlung von reinem Bio-Saatgut eingesetzt werden. Außerdem ist der Prozess noch zeiteffizient und ressourcenschonend, sodass es wirtschaftlich sinnvoll wird, eine größere Bandbreite an Arten und Sorten aus verschiedenen Marktsegmenten zu behandeln.“ Der gesamte Ablauf der VITASEED-Methode dauert nur ein bis drei Tage, während konventionelles Priming ein bis drei Wochen in Anspruch nimmt. Mittelpunkt der VITASEED-Methode ist zweifelsohne der Optigrow Vitalizer 90 von Nelson Garden, eine vollautomatische Maschine, die alle notwendigen Schritte des Behandlungspozresses übernimmt, ohne dass ein Mensch eingreifen muss. Der Bediener muss vor Prozessbeginn auf dem Bildschirm nur die richtige Art und Sorte auswählen, was nur wenige Sekunden dauert. Nach dem Prozess ist das Saatgut, dass die Maschine verlässt, bereits vollständig getrocknet. „Wir haben sogar eine App, damit der Bediener den Prozess immer im Blick hat, egal wo er ist, und sofort alarmiert werden kann, wenn etwas schief gehen sollte“, so Jalling. Erst Chelsea, dann die ganze Welt Einer der stolzesten Momente für Nelson Garden, der sich nicht im Labor abspielte, war der Sieg bei der weltberühmten Chelsea Flower Show in London in der Kategorie „Bestes Gartenprodukt 2018“. „Das war wirklich super für unser Image und unsere Attraktivität am Markt, aber der Gartenmarkt ist eben nur eine sehr kleiner Teil des gesamten Saatgutmarktes, vielleicht um die 5 %“, so Jalling. Für das zukünftige Wachstum sieht Nelson Garden seine potenziellen Kunden primär in der weltweiten Saatgutbranche, besonders bei Saatguthändlern, die an Landwirte mit Agrarflächen oder Gewächshäusern verkaufen. „Unser größtes Kundenpotenzial liegt bei Unternehmen, die keine großen FuE-Abteilungen haben. Statt selbst FuE zu betreiben, kaufen sie das Know-how bei uns ein“, sagt Jalling. „Diese Unternehmen werden dann wahrscheinlich auch Mittelständler sein, die Interesse an neuen Technologien haben, mit denen ihre Kunden bessere Saatgutqualität, bessere Ergebnisse und höhere Gewinne erreichen können.“ Aktuell konzentriert man sich auf die Skalierung der Saatgutkapazität von den bereits möglichen 20 Kilogramm auf größere Mengen. „Wir gehen gerade den Gemüsemarkt an und dann, wenn wir Maschinen mit viel höherer Kapazität haben, kümmern wir uns um Unternehmen in der Landwirtschaft allgemein“, so Jalling abschließend.

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