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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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EU und Lateinamerika setzen auf nachhaltige Herstellung von Biokraftstoffgemisch

Ein Team EU-finanzierter Forscher hat sich vorgenommen, das Problem der schwindenden fossilen Kraftstoffressourcen zu lösen. Dazu entwickelt es neue Technologien, mit denen die nachhaltige Herstellung von Diesel-Biokraftstoffgemischen aus Abfall in Europa und Lateinamerika mög...

Ein Team EU-finanzierter Forscher hat sich vorgenommen, das Problem der schwindenden fossilen Kraftstoffressourcen zu lösen. Dazu entwickelt es neue Technologien, mit denen die nachhaltige Herstellung von Diesel-Biokraftstoffgemischen aus Abfall in Europa und Lateinamerika möglich wird. Die Projektpartner arbeiten gezielt an einer Lösung auf der Grundlage von Abfällen, für die keine speziellen Anbauflächen benötigt werden, und vermeiden dadurch jegliche Diskussion um "Kraftstoff gegen Nahrungsmittel". Das DIBANET-Projekt ("The production of sustainable diesel-miscible-biofuels from the residues and wastes of Europe and Latin America") erhielt dazu 3,73 Mio. EUR aus dem Themenbereich "Energie" des Siebten Rahmenprogramms (RP7) der EU. Die Projektgemeinschaft DIBANET setzt sich aus Partnern aus Argentinien, Brasilien, Chile, Dänemark, Griechenland, Ungarn und dem Vereinigten Königreich zusammen und wird von der Universität Limerick in Irland geleitet. Der britische Partner Bioenergy Research Group (BERG) an der Aston University befasst sich mit der Umwandlung organischer Abfälle aus der Biokraftstoffherstellung in einen erneuerbaren Biokraftstoff, um auf diese Weise die Abhängigkeit der Regionen von Dieselölimporten zu senken. "Wir wollen einen nachhaltigen Biokraftstoff entwickeln, der die Industrievorgaben erfüllt und mit fossilem Diesel gemischt werden kann. Außerdem soll er in einem normalen Dieselmotor verwendet werden können", erklärte Professor Tony Bridgwater, der das Projekt an der Aston University leitet. "Die Biokraftstoffe der ersten Generation wurden aus Nahrungsmitteln wie Zucker, Mais und Weizen hergestellt, haben eine niedrige Ausbeute und konkurrieren mit traditionellen Nahrungsmitteln", fügte er hinzu. "Dieses Projekt stützt sich auf die zweite Generation von Produkten, die vollständig aus Biomasse hergestellt werden, höhere Ausbeuten erzielen und nicht mit Nahrungsmitteln konkurrieren. Das Prinzip besteht darin, die Abfälle aus genau diesen Prozessen zu verarbeiten, wodurch sich das Ergebnis verbessern und die Abfallentsorgung auf ein Mindestmaß senken lässt." Das Team arbeitet auf die Etablierung einer festen internationalen Partnerschaft zwischen Experten und Forschern hin, die zur Verbesserung der existierenden Biokraftstofftechnologien beitragen wird. "Damit öffnet sich das Tor für eine groß angelegte Biokraftstoffproduktion bis 2020, die ohne Auswirkungen auf die Landnutzung bleiben wird und gleichzeitig eine Lösung für die wachsenden Mengen organischer Abfälle bietet", erläuterte Professor Bridgwater. Die Projektergebnisse, unter anderem die verbesserte Nutzung fester Restrückstände aus der Verarbeitung von Lävulinsäure (einer wichtigen organischen Verbindung, aus der in Kombination mit Ethanol Dieselkraftstoff entsteht), leisten dem Ziel Europas Vorschub, innerhalb der kommenden zehn Jahre Biokraftstoffe zu erzeugen und zu verwenden. Im Rahmen ihrer Energiepolitik für Europa hatte die Europäische Kommission vorgeschlagen, bis 2020 mindestens 10% aller Kraftstoffe durch Biokraftstoffe zu ersetzen. Weiterhin strebt die EU bis 2020 eine Senkung der Treibhausgasemissionen um 20% und einen Anstieg des Anteils erneuerbarer Energien am Energieverbrauch um 20% an. Im Hinblick auf die Zusammenarbeit wird das DIBANET-Projekt die Forschungsbeziehungen zwischen Europa und Lateinamerika stärken und den Wissenstransfer erleichtern. Weiterhin wurde ein Stipendienprogramm eingerichtet, das Promotionsstudenten und Postdoc-Forschern die Unterstützung der Herstellung von Biokraftstoffen ermöglicht.

Länder

Argentinien, Brasilien, Chile, Dänemark, Griechenland, Ungarn, Irland, Vereinigtes Königreich

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