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Intelligente digitale Instrumente helfen der europäischen Lebensmittelindustrie bei hohen Energiekosten

In der aktuellen Energiekrise helfen intelligente Sensoren eines Projekts mit EU-Unterstützung europäischen KMU in der Lebensmittelindustrie, ihre Energiekosten drastisch zu senken.

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Das EU-finanzierte Projekt S3FOOD führt digitale Innovationen in der europäischen Lebensmittelindustrie ein. Die intelligenten digitalen Instrumente helfen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), ihren Energieverbrauch zu verringern, ohne die Produktivität zu senken. Nach Angaben einer Pressemitteilung auf der Projektwebsite können die Sensoren zu Energieeinsparungen von bis zu 40 % führen. Die intelligenten Systeme zur Datenerhebung und -verwaltung von S3FOOD sollen den über 290 000 KMU in Europa – die 90 % der europäischen Lebensmittelindustrie ausmachen – helfen, trotz der steigenden Energiepreise Kosten einzusparen und zu kontrollieren. Die intelligenten Sensoren steigern die Effizienz, bieten bessere Qualitätskontrolle, verbessern die Lebensmittelsicherheit und gewährleisten eine nachhaltige Produktion. Dadurch werden KMU bei der Digitalisierung unterstützt.

Verpasste Chancen nutzen

„Viele Energieeinsparungen sind eigentlich sehr einfach zu erreichen. Doch ohne die Mittel, den Energieverbrauch zu überwachen, verpassen Unternehmen häufig Chancen für gesteigerte Effizienz“, bemerkt die Innovationsmanagerin Dr. Veerle De Graef vom S3FOOD-Projektkoordinator Flanders‘ FOOD in Belgien in der Pressemitteilung. „Ein zentrales Ziel im S3FOOD-Projekt war es, Lebensmittelunternehmen dabei zu helfen, ihre Digitalisierung anzustoßen und zu erfahren, wie schnell diese sich rentiert.“ Bisher hat S3FOOD über 70 Lebensmittelunternehmen und Technologieanbietern im Bereich der digitalen Innovation in der EU Finanzhilfen geboten. Einer der Begünstigten ist das Projekt FI.RMS and SMILE, das von einem kleinen Konsortium spanischer Technologieanbieter geführt wird, die die Energiekosten eines großen Schlachthofs in Asturien senken wollen. Der Schlachthof produziert täglich bis zu 150 Tonnen Fleisch und zahlt dafür jährlich über 500 000 EUR Energiekosten. Im Rahmen des Projekts soll der Energieverbrauch des Schlachthofs gesenkt werden, indem über 40 Energieparameter gemessen und analysiert werden. „Die meisten Unternehmen in Spanien erhalten monatlich ihre Rechnung, die sämtliche Informationen ausmacht, die sie über ihren Strom- und Gasverbrauch erhalten. Unsere Sensoren zur Energiekontrolle sind mit Analysatoren verbunden, die alle fünf Minuten einfache, visuelle Informationen senden. Somit erhalten die Unternehmen regelmäßige Einblicke darüber, wo Energie verbraucht wird und wie sie verwaltet werden kann“, erklärt der Manager für Unternehmensentwicklung Alberto de las Fuentes von ENERGIGANTE, einem Technologiepartner in dem spanischen Konsortium. „Unsere Instrumente zeichnen auch die täglichen Schwankungen der Energiepreise auf, sodass die Hersteller aktuelle Informationen zur günstigsten Herstellungszeit haben. Das ist wichtig, wenn eine Anlage nur ein paar Stunden am Tag läuft“, merkt de las Fuentes an. Letztendlich könnte der Schlachthof durch das S3FOOD-Projekt jährlich 10 % bis 20 % oder sogar noch viel mehr Energie einsparen – eine Minderung, die ohne Einschränkungen der Produktivität erreicht wird. FI.RMS and SMILE ist nur eines der Projekte, das über S3FOOD Finanzmittel erhalten hat. Die Projekte arbeiten an vielen verschiedenen Aspekten der Lebensmittelindustrie, von einem fortschrittlichen Datenintegrationssystem für verbesserte Ei-Verarbeitung über die kostengünstige Digitalisierung der Joghurtproduktion bis zu einem intelligenten System für die Echtzeitüberwachung der Verdunstung bei der Alterung von Wein. S3FOOD (Smart Sensor System for Food Safety, Quality Control and Resource Efficiency in the Food Processing Industry) wird die Projektergebnisse bei der Abschlussveranstaltung vorstellen, die im September 2022 in Brüssel stattfinden soll. Weitere Informationen: S3FOOD-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

S3FOOD, Energie, Verbrauch, Lebensmittel, digital, Lebensmittelindustrie, KMU

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