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Erfolgreiche Tests zur städtischen Luftmobilität in Frankreich

Bei Flugtests am Pontoise-Flugplatz wurden Ausweichmanöver in drei Szenarien aus der Praxis ausgeführt. So wurde nachgewiesen, dass sichere Flüge mit Luftfahrzeugen für die städtische Luftmobilität möglich sind.

Verkehr und Mobilität icon Verkehr und Mobilität

Drei europäische Unternehmen – M3 Systems aus dem Bereich globaler Navigationssatellitensysteme (Frankreich), der Hersteller leichter Luftfahrzeuge Pipistrel (Slowenien) und das Unternehmen für städtische Luftmobilität Volocopter (Deutschland) – haben ihre erste gemeinsame Flugtestkampagne in Frankreich abgeschlossen. Das ist die dritte solcher Veranstaltungen, die im Rahmen des EU-finanzierten Projekts CORUS-XUAM durchgeführt wurden. Der Zweck dieser Flugtests besteht darin, verschiedene Szenarien aus der Praxis durchzuspielen, bei denen das Verkehrsmanagement für autonome Flugzeuge und das Flugverkehrsmanagement gemeinsam unterschiedliche Flugzeugarten steuern. Dieses Projekt wurde im Rahmen des gemeinsamen Unternehmens SESAR finanziert, einer öffentlich-privaten Partnerschaft zur Modernisierung der Flugverkehrsmanagementsysteme in Europa. Diese Flugtests dienen der Simulation von unterschiedlichen Szenarien aus der Praxis, in denen das Verkehrsmanagement für autonome Fahrzeuge und das Flugverkehrsmanagement gemeinsam mit unterschiedlichen Flugzeugarten operieren können. Die erfolgreichen Tests wurden am Pontoise-Flugplatz nahe Paris durchgeführt. Zum Einsatz kamen das autonome Luftfahrzeugsystem BOREAL von M3 Systems, das personengeführte Elektroflugzeug Velis Electro von Pipistrel und der voll ausgebaute, ferngesteuerte, elektrische 2X-Multicopter-Prototyp mit vertikalem Ab- und Landeflug von Volocopter. Pipistrel arbeitete mit dem üblichen Flugsicherungssystem, während Volocopter und M3 Systems das Verkehrsmanagement für autonome Flugzeuge vom CORUS-XUAM-Projektpartner Hologarde aus Frankreich verwendeten.

Prüfung des Unvorhergesehenen

Zu den Szenarien aus der Praxis, die währenFATOd der einwöchigen Kampagne getestet wurden, gehörten unvorhergesehene Umstände, wie eine Flughafen- oder Vertiportschließung, ein nicht verfügbarer Endanflug- und Startbereich oder Vermeidungen von Verkehrskonflikten. Dabei wurden mit den Flugzeugen von Pipistrel und Volocopter insbesondere Situationen durchgeführt, bei denen der Endanflug- und Startbereich unerwartet besetzt war oder das Flugzeug aufgrund einer vorgezogenen Landung für ein anderes Flugzeug umgeleitet wurde. Eine Umleitung aufgrund der Schließung des Flughafens oder Vertiports bot die Möglichkeit, das Verkehrsmanagement für autonome Luftfahrzeuge von M3 Systems zu testen. Zum Schluss wurde auch eine Umleitung mit zwei Flugzeugen im gleichen Luftraum getestet, dabei kamen das Luftfahrzeug von Volocopter und das Verkehrsmanagementsystem von M3 Systems zum Einsatz. „M3 Systems nimmt mit Freuden an diesem weitreichenden europäischen Projekt teil“, merkt der Geschäftsführer Marc Pollina in einer Pressemitteilung auf „UASweekly.com“ an. „Diese erfolgreichen Tests bestätigen, dass unser Verkehrsmanagementsystem für autonome Luftfahrzeuge, BOREAL, zukünftige XUAM-Operationen in Situationen ermöglichen wird, in denen Flugzeuge aufgrund unvorhergesehener Schließungen oder anderer Flugzeuge im Luftraum sicher an einen anderen Vertiport umgeleitet werden müssen. Durch die Bereitstellung von Umleitungsszenarien und taktischer Kommunikation mit Dienstleistungsanbietern im städtischen Raum kann M3 Systems die kommende Koordinierung zwischen Betreibern im Bereich der fortschrittlichen Luftmobilität und Flughäfen unterstützen.“ Der Vorsitzende und Unternehmensleiter von Pipistrel, Gabriel Massey, sagte zur Kampagne: „Als der Hersteller des weltweit einzigen typzertifizierten elektrischen Luftfahrzeugs für kommerzielle Dienste nimmt Pipistrel mit Stolz an technischen Projekten teil, die die Vision der Luftmobilität verändern und bedeutende Fortschritte bringen. Das CORUS-Projekt und die Demonstrationen in Paris zeigen eindeutig, dass Flugzeuge für die städtische Luftmobilität nach 2030 sicher im normalen Luftraum fliegen können und so dazu beitragen werden, neue geräusch- und emissionsarme Dienste für den Luftverkehr bereitzustellen.“ Der Risiko- und Zertifizierungsleiter von Volocopter, Oliver Reinhardt, teilt seine Gedanken zu kommenden Plänen: „Es ist die Mission von Volocopter, ein effizientes Ökosystem rund um die städtische Luftmobilität aufzubauen. Eine Integration des Verkehrsmanagements autonomer Luftfahrzeuge und des Luftverkehrsmanagements in unsere digitale Plattform, VoloIQ, ist sicherlich ein zentraler Punkt, um die städtische Luftmobilität in Großstädten auf der ganzen Welt einzuführen. Ich freue mich auf die nächsten Testflüge von CORUS-XUAM im Laufe des Jahres in Deutschland und die Erfolge dort.“ Das Projekt CORUS-XUAM (CONCEPT OF OPERATIONS FOR EUROPEAN U-SPACE SERVICES - EXTENSION FOR URBAN AIR MOBILITY) endet im Dezember 2022. Weitere Informationen: CORUS-XUAM-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

CORUS-XUAM, städtische Luftmobilität, Flugzeug, Flug, autonome Flugsysteme, Verkehrsmanagement für autonome Luftfahrzeuge, Flugverkehrsmanagement

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